Am Montag erschien die bislang größte Studie zur Situation in der häuslichen Pflege, die die Hochschule Osnabrück im Auftrag des Sozialverbands VdK durchgeführt hat. Die Studie basiert auf der Befragung von 56.000 Menschen im vergangenen Jahr und zeigt: 72 Prozent der Pflegenden sind weiblich. Die Hälfte der Befragten versorgt ein Elternteil. Jeder zweite der Pflegenden ist bereits im Rentenalter und körperlich selbst nicht mehr fit. Zwei Drittel haben täglich körperliche Beschwerden und geben an, wegen der Pflege die eigene Gesundheit zu vernachlässigen.
"Wir brauchen eine grundlegende Reform der Unterstützungsleistungen. Dringend notwendig ist zudem eine unabhängige Beratung." Verena Bentele, VdK-Präsidentin
Fehlende Pflegekräfte machen vor allem seit der Corona-Pandemie Kliniken und Heimen schwer zu schaffen. Doch nicht nur dort fehlt das Pflegepersonal. Auch wer zu Hause auf Unterstützung durch Pflegekräfte angewiesen ist, hat es oft schwer.
Komplizierte Beantragung steht Leistungen im Weg
Obwohl ein Großteil der Befragten sich mehr von den bisher möglichen Entlastungsangeboten wünscht, wird ein Großteil dieser Leistungen der Studie zufolge von ihnen nicht in Anspruch genommen. Ein Grund für die geringe Inanspruchnahme sind demnach die oft hohen Zuzahlungen. Über die Hälfte der Befragten schreckt dies davon ab, einen Pflegedienst oder eine Kurzzeitpflege in Anspruch zu nehmen. Jeder Fünfte fürchtet das oft langwierige Antragsverfahren.
Wie ist Ihre Meinung?
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Welche Zusatzleistungen würden in Ihrer Situation eine Verbesserung bedeuten? Von welchen positiven Erlebnissen und Entwicklung können Sie uns erzählen? Was müsste passieren, um die Situation pflegender Angehöriger nachhaltig zu verbessern?
Zu Gast bei Moderator Stefan Parrisius ist Kornelia Schmid. Sie ist die Vorsitzende des Vereins "Pflegende Angehörige".
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