"Anlage C Zivilschutz" steht auf einem Schrank einer Schaltanlage für Luft und Stromversorgung im ABC-Bunker unter dem Hauptbahnhof Nürnberg.
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Tiefgaragen und U-Bahnhöfe: Behörden arbeiten an Bunker-Plan

Tiefgaragen und U-Bahnhöfe: Behörden arbeiten an Bunker-Plan

Mehr Bunker und andere Schutzräume in Deutschland schaffen – daran arbeiten Bund und Länder. Angesichts der sich verschärfenden internationalen Bedrohungslage sollen die Menschen auf den Ernstfall vorbereitet werden.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Angesichts der sich verschärfenden internationalen Bedrohungslage wollen das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und die Innenministerien wieder mehr Bunkerräume in Deutschland einrichten.

Derzeit werde "beabsichtigt, Eckpunkte für ein Schutzraumkonzept auszuarbeiten", sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin. Erwartet würden "umfangreiche Abstimmungen", sagte er. Daher werde der Prozess "noch etwas Zeit in Anspruch nehmen". Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung über das Vorhaben berichtet.

Schutzräume: Öffentliche wie auch private Gebäude im Blick

Laut dem Ministeriumssprecher soll zudem systematisch erfasst werden, welche Einrichtungen für Flucht- und Schutzräume in Frage kommen. Er nannte etwa Tiefgaragen, U-Bahnhöfe und Kellerräume. Sowohl öffentliche Gebäude als auch private Räume sollen demnach ertüchtigt werden.

"Es geht darum, dass diese Räumlichkeiten für Menschen schnell erreichbar sein müssen." Bürgerinnen und Bürger sollen den Angaben zufolge übers Handy den schnellsten Weg zu einem Schutzraum ausfindig machen können. Die Bevölkerung soll für das Thema sensibilisiert werden. Geplant sind Informationskampagnen, denn bisher wurden etwa Fördermittel des Bundes für den Ausbau von privaten Schutzräumen nur wenig genutzt.

"Flächendeckend" Schutzräume schaffen: Eckpunktepapier im Juni vereinbart

Wie das BBK auf Anfrage mitteilte, wurden Eckpunkte des Konzepts Ende Juni auf einer Innenministerkonferenz vereinbart. Dazu berate nun eine gemeinsame Arbeitsgruppe. Grundlage sei das von der Bundesregierung 2023 entwickelte "Gesamtszenario zur Umsetzung der Konzeption Zivile Verteidigung". Speziell gehe es nun um die "flächendeckende" Schaffung von Schutzräumen, erklärte das BBK. Kurzfristig sollten insbesondere Keller dazu ertüchtigt werden. Neue Hochsicherheitsbunker zu bauen, dauert lange und ist sehr teuer.

Derzeit stehen dem Ministeriumssprecher zufolge von ursprünglich 2.000 nur noch 579 Bunkerräume in Deutschland zur Verfügung. Diese Bunker müssten aber erst kostspielig reaktiviert werden. Darin könnten nach jetzigem Stand rund 480.000 Menschen Zuflucht finden.

Der Bund hatte 2007 beschlossen, bestehende Bunker stillzulegen. Viele sind umfunktioniert worden zu Tiefgaragen oder auch Wohnungen. Mit Beginn des Angriffskrieges in der Ukraine stoppte der Bund die Stilllegung.

Mit Informationen von AFP

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