Dutzende Streifenwagen rasen mit hohem Tempo über die Bundesstraße in Richtung Albstadt. Es sind Sirenen zu hören, Hubschrauber kreisen über der Stadt auf der Schwäbischen Alb. Wenig später machen Polizisten in einem Wohnhaus einen grausigen Fund: Dort entdecken sie drei Tote und zwei Schwerverletzte.
Bei den Toten handelt es sich nach Angaben der Ermittler um zwei Männer und eine Frau. Unter ihnen sei auch der mutmaßliche Täter, sagte ein Polizeisprecher vor Ort. Die zwei verletzten Frauen erlitten demnach Schusswunden. Rettungskräfte brachten sie in ein Krankenhaus. Ihr genauer Gesundheitszustand war zunächst unklar.
Jäger erschießt Familienangehörige
Ersten Erkenntnissen zufolge handelte es sich nicht um einen Amoklauf. Die Ermittler gehen demnach eher von einer innerfamiliären Tat aus. Hinweise auf eine Beteiligung Dritter lägen nicht vor.
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Abend bestätigten, handelt es sich bei dem Täter um einen Jäger, bei den Opfern um Familienangehörige. Dem SWR zufolge hat der 63-jährige Familienvater seine 84-jährige Mutter und seinen 24-jährigen Sohn erschossen. Er soll auch versucht haben, seine Frau und seine Tochter zu töten. Die beiden 25 und 59 Jahre alten Frauen überlebten die Bluttat schwer verletzt.
Der mutmaßliche Täter wurde tot im Garten des Wohnhauses der Familie gefunden. Dutzende Schusswaffen sollen auf den Mann registriert gewesen sein. Ob die bei der Tat verwendete Schusswaffe zu den Waffen gehörte, die er im Rahmen seiner Jagdausübung legal besessen habe, sei Teil der Ermittlungen, hieß es von der ermittelnden Polizei.
Großeinsatz in Albstadt-Lautlingen
Der Tatort liegt in einem Wohngebiet in Lautlingen - ein Stadtteil von Albstadt. Kurz nach 12.30 Uhr waren laut Polizei mehrere Notrufe wegen Schüssen eingegangen. Kurze Zeit später befand sich ein Großaufgebot von Einsatzkräften auf dem Weg zu dem Wohnhaus. Ein Hubschrauber setzte ein Spezialeinsatzkommando ab.
Im Einsatz waren Augenzeugen zufolge 30 bis 40 Streifenwagen sowie Dutzende Rettungskräfte. Polizisten mit Schutzhelmen, Westen und Maschinenpistolen sperrten den Bereich um den Tatort weiträumig ab. Kriminaltechniker sowie Ermittler der Kriminalpolizei sicherten Spuren und Hinweise.
Hintergründe der Tat offen
Die Hintergründe der Gewalttat waren zunächst völlig offen. Es gebe derzeit noch keine Hinweise auf ein Motiv des mutmaßlichen Täters, sagte ein Polizeisprecher.
Albstadt ist eine Kleinstadt im Zollernalbkreis mit etwa 46.000 Einwohnern. Die Stadt liegt zwischen Stuttgart und dem Bodensee.
Mit Informationen von AFP und dpa
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