Marco Rubio, Pete Hegseth, Pam Bondi, Doug Burgum, Kristi Noem (v. l. n. r.)
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Marco Rubio, Pete Hegseth, Pam Bondi, Doug Burgum, Kristi Noem (v. l. n. r.)

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Trumps Team – wer sind die neuen Kabinettsmitglieder?

Trumps Team – wer sind die neuen Kabinettsmitglieder?

Mit einer neuen Kabinettsriege tritt US-Präsident Donald Trump seine zweite Amtszeit an. Ein Großteil seiner Mannschaft verfügt über keine bzw. geringe Regierungserfahrung. Entscheidend ist die Loyalität zu Trump. Wer sitzt bald am Kabinettstisch?

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Wie weit würden sie gehen, falls US-Präsident Donald Trump von ihnen Handlungen verlangen würde, die "falsch, illegal oder verfassungswidrig" wären? Würden sie im Zweifelsfall auch Nein zum Präsidenten sagen oder folgsam dessen Anordnungen ausführen?

Bei den öffentlichen Anhörungen der künftigen Kabinettsmitglieder im US-Senat in den vergangenen Tagen in Washington wollten die oppositionellen Demokraten immer wieder diese zentralen Fragen beantwortet haben. Die offizielle Bestätigung aller Kabinettsmitglieder durch den US-Senat erfolgt erst nach der Amtseinführung des Präsidenten. Hier eine Übersicht der wichtigsten Kabinettsposten.

Außenminister: Marco Rubio

Der 53-jährige US-Senator aus Florida zählt zu den erfahrensten künftigen Kabinettsmitgliedern. Seit 2011 gehört der Sohn kubanischer Einwanderer dem Senat an, der zweiten Kammer des US-Kongresses. Marco Rubio trat 2016 bei den Vorwahlen für die republikanische Präsidentschaftskandidatur gegen Trump an, den der damals als "little Mario" verspottete. Rubio zog seine Kandidatur im Laufe des Vorwahlkampfs zurück und konzentrierte sich auf seine Arbeit im US-Senat. In beiden politischen Lagern wird Rubio als eine gute Wahl für den Posten des Außenministers betrachtet.

Bei seiner Anhörung vor seinen Senatskolleginnen und Kollegen am 15. Januar benannte Rubio die Volksrepublik China als die größte sicherheitspolitische Herausforderung für die USA. Die Welt befinde sich im "Chaos" und es werde nicht leicht sein, die "Ordnung" wiederherzustellen: "Ohne ein starkes und selbstbewusstes Amerika, das sich in der Welt engagiert und unsere nationalen Interessen wieder über alles andere stellt, wird das nicht möglich sein", sagte Rubio. Mit Blick auf Russlands Krieg gegen die Ukraine betonte der künftige US-Außenminister, Ziel müsse es sein, den Krieg zu beenden. Dazu seien Konzessionen von Moskau und Kiew notwendig. Es sei wichtig, dass die Ukrainer "Druckmittel" haben. Sie müssten aber auch Zugeständnisse machen, "um dieses Abkommen zu erreichen".

Verteidigungsminister: Pete Hegseth

Der 44-jährige Moderator des Senders Fox News zählt zu den umstrittensten Kandidaten, die je für den verantwortungsvollen Posten des US-Verteidigungsministers nominiert worden sind. Mit einem Etat von derzeit knapp 850 Milliarden Dollar und über zwei Millionen Angehörigen des Pentagons zählt das Verteidigungsministerium zu den wichtigsten Ressorts jeder US-Regierung. Hegseth hat keine Regierungserfahrung gesammelt und keine Organisation geleitet, die mehr als 300 Menschen umfasste.

Pete Hegseth meldete sich nach seinem Studium an der Princeton Universität zur Nationalgarde von Minnesota, wurde im Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba eingesetzt, später im Irak und Afghanistan und verließ die Nationalgarde 2014 im Rang eines Majors. Politisch suchte Hegseth in den Folgejahren, mit extrem nationalistischen Büchern (etwa "American Crusade – Our Fight to Stay Free") und vor den Fox-News-Kameras auf sich aufmerksam zu machen. Er rief zum "amerikanischen Kreuzzug" auf, zu dem er sich auch mit seinen zahlreichen, eindeutigen Tätowierungen bekannt hat. Dies sei der "heilige Krieg für die gerechte Sache der menschlichen Freiheit".

Bei seiner Senats-Anhörung in der vergangenen Woche wies Hegseth alle Vorhaltungen der Demokraten nach persönlichen Fehlverhalten, nach übermäßigen Alkoholkonsum und Gewalt gegen Frauen als "Medienkampagne" zurück. Auf Fragen nach seinen sicherheits- und verteidigungspolitischen Kenntnissen ließ Hegseth eklatante Lücken erkennen. "Ich glaube nicht", so bilanzierte der demokratische US-Senator Jack Reed Hegseths vierstündigen Auftritt vor dem Senatsausschuss, "dass Sie den überwältigenden Anforderungen dieses Jobs gewachsen sind". Die republikanischen Senatorinnen und Senatoren unterstützen Hegseths Nominierung uneingeschränkt, der 44-Jährige kann mit seiner Bestätigung durch den Senat rechnen.

Justizministerin: Pam Bondi

Die 59-jährige ehemalige Justizministerin von Florida wurde von ihrer Nominierung überrascht: Ursprünglich wollte Donald Trump – zum Entsetzen nicht nur der Demokraten – den Kongressabgeordneten Matt Gaetz ernennen, einen glühenden Anhänger des künftigen Präsidenten. Doch Gaetz zog nach Enthüllungen über sein Privatleben die Kandidatur zurück – der Weg war frei für Pam Bondi.

Die Juristin war acht Jahre lang Justizministerin in Florida, bis 2019. An ihrer Qualifikation gibt es daher auch im Lager der Demokraten keinen Zweifel, wohl aber an Bondis Bereitschaft, das Justizministerium unparteiisch zu führen. "Sind Sie in der Lage, zum Präsidenten Nein zu sagen?" Dies war eine der zentralen Fragen, die Bondi während ihrer Anhörung vor dem US-Senat zu beantworten hatte. Bondi beharrte darauf, eigenständig zu entscheiden. Das Misstrauen der Demokraten geht zurück auf zwei Punkte in Bondis Lebenslauf: auf ihre Anwaltsarbeit als Lobbyistin in Washington für den Golfstaat Katar und ihre rechtliche Vertretung von Trump während dessen Amtsenthebungsverfahren im Jahr 2020.

Innenminister: Doug Burgum

Der 68-jährige Ex-Gouverneur von North Dakota, der als Software-Unternehmer zu beträchtlichem Wohlstand gekommen ist, tritt für den Ausbau der fossilen Energieträger ein. Das Innenministerium verfügt über den gesamten Flächenbesitz des Bundes sowie über die Off-shore-Areale vor den Küsten.

Burgum machte bei seiner Senats-Anhörung am vergangenen Donnerstag klar: Die USA müssten die Entwicklung fossiler Brennstoffe und anderer Energiequellen nutzen können. Zweifel äußerte der Republikaner an der Zuverlässigkeit der erneuerbaren Energien, die durch die Biden-Regierung gefördert wurden.

Heimatschutzministerin: Kristi Noem

Die 53-jährige ehemalige Gouverneurin von South Dakota wird als Chefin des Heimatschutzministeriums vor allem für Migrationspolitik zuständig sein. Sie werde, so sagte sie am Freitag vor dem Senatsausschuss, den Vorgaben von Präsident Trump folgen und die "Eindämmung der illegalen Einwanderung und Abschiebung von Millionen von Migranten" umsetzen.

Sie wurde von Trump für das Ministerium ausgewählt, das im Zentrum seiner Pläne für Massenabschiebungen und verschärfte Grenzkontrollen steht.

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