Anfang Oktober: Elon Musk und Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung.
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USA: Wer in Trumps Kabinett eine Rolle spielen wird

USA: Wer in Trumps Kabinett eine Rolle spielen wird

Mehrfach hat der alte und neue US-Präsident Donald Trump erklärt: Sein größter Fehler in seiner ersten Amtszeit sei es gewesen, das falsche Personal eingestellt zu haben. Nun kenne er aber die "besten Leute". Eine Personalie steht bereits fest.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Erstmals in der Geschichte der USA geht der wichtige Posten des Chief of Staffs, des Stabchefs im Weißen Haus, an eine Frau. Susie Wiles, die Trumps Wahlkampf gemanagt hat, wird das Amt übernehmen.

Über die 67-Jährige ist nicht allzu viel bekannt, da sie sich stets im Hintergrund hält. "Sie hasst das Scheinwerferlicht", sagte John Delaney, ein ehemaliger Mitarbeiter von Wiles, der Tageszeitung "USA Today". Bei seiner Siegesrede lobte Trump Wiles und wollte, dass sie ein paar Worte zu seinen Anhängern spricht. Sie lehnte ab.

Trump über Wiles: "Überall bewundert und respektiert"

Trump lobte bei der Bekanntgabe nun Wiles mit großen Worten: "Sie hat mir geholfen, einen der größten politischen Siege in der amerikanischen Geschichte zu erreichen". Wiles sei "hart im Nehmen, intelligent, innovativ und überall bewundert und respektiert", so Trump. Die Tochter eines ehemaligen Football-Profis hat jahrzehntelang für verschiedene Republikaner gearbeitet und Wahlkämpfe organisiert.

Wiles gehört zu den wenigen Beratern, die – mit kurzen Unterbrechungen – seit 2016 an Trumps Seite stehen. In den Wahlkämpfen 2016 und 2020 organisierte sie für Trump den Wahlkampf in Florida, bei dieser Wahl war sie für die gesamte Kampagne verantwortlich – und wird für ihre Arbeit von Republikanern gefeiert. Sie gilt als eine Person, auf die Trump hört und die versucht, die bedenklichsten Impulse des alten und neuen Präsidenten in Schach zu halten.

Noch sind keine weiteren Kabinettsmitglieder bekannt geworden, aber spekuliert wird über folgende Personen:

"Effizienz-Minister" Musk?

Tech-Milliardär Elon Musk war ein lauter Unterstützer von Trumps Wahlkampf. Er absolvierte mehrere Termine mit Trump, sprach auf dessen Rallys, spendete für den Wahlkampf und nutzte sein Netzwerk "X" (vormals Twitter), um Werbung für Trump zu machen und auch Unwahrheiten über Kamala Harris und die Demokraten zu verbreiten.

2022 hielt Musk Trump noch für zu alt für das Präsidentenamt, nun soll er ein neu zu schaffendes "Ministerium für Regierungs-Effizienz" leiten. Das haben beide im Wahlkampf angekündigt. Wie das genau aussehen soll, ist noch unklar. Da Musk nach seiner Übernahme von Twitter 80 Prozent der Belegschaft feuerte, dürfte Abbau von Regierungspersonal ein Ziel sein.

Kennedy: Verschwörungstheoretiker in der Regierung?

Robert F. Kennedy Jr. trat dieses Jahr erst als Demokrat gegen Joe Biden an, wurde dann unabhängiger Präsidentschaftskandidat, um sich schlussendlich doch Trump anzuschließen. Kennedy, der lange als Umweltrechtler gearbeitet hatte, ist vor allem durch Verschwörungserzählungen während der Corona-Pandemie bekannt geworden. Er gilt als "Anti-Vaxxer"; seine Thesen zu Impfstoffen – nicht nur Covid, sondern allgemein – halten zahlreiche Experten für gefährlich.

Trump hat angekündigt, dass Kennedy eine "große Rolle" spielen werde. Kennedy dürfe sich beim Thema Gesundheit "austoben" ("I’m going to let him go wild on health"), sagte Trump. Kennedy erklärte, dass er bei den Behörden CDC (Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention) und FDA (US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel) eine große Rolle spielen werde – und dass er weite Teile der Behörden abschaffen wolle. Impfstoffe wolle er aber niemandem wegnehmen, beteuerte er.

Alte Bekannte: Pompeo und Grenell

Mike Pompeo war erst CIA-Direktor und dann Außenminister unter Trump. International trat er ähnlich breitbeinig auf wie sein Chef und verteidigte auch Trumps Lüge der gestohlenen Wahl 2020. Er könnte im neuen Kabinett Verteidigungsminister werden.

Richard Grenell ist vor allem in Deutschland kein Unbekannter, da er unter Trump Botschafter in Berlin war. In dieser Zeit legte er sich auch mit der Bundesregierung an und gilt nun als Kandidat für den Posten des Außenministers. Für dieses Amt wird allerdings ebenfalls Marco Rubio, Senator aus Florida, gehandelt.

Wer wird Finanzminister?

Die Kandidatenliste für das Finanzministerium ist lang. Unter anderem werden gehandelt: John Paulson, Hedgefonds-Manager und Milliardär, der Fox-Business-Kommentator Larry Kudlow sowie Robert Lighthizer, der Trump in seiner ersten Amtszeit bei Handelsfragen beraten hatte.

Als Favorit für das Ministerium für Innere Sicherheit gilt Tom Homan, der als Kopf hinter Trumps Plan der Massendeportationen von illegalen Einwanderern gilt.

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