Aufnahme des "Titanic"-Wracks vom 18. Mai 2023
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Aufnahme des "Titanic"-Wracks vom 18. Mai 2023

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U-Boot für "Titanic"-Touristen im Atlantik verschollen

Ein Tauchboot, das gelegentlich Touristen zum 1912 gesunkenen Luxusdampfer "Titanic" bringt, wird aktuell vermisst. An Bord sind Berichten zufolge fünf Menschen, darunter ist wohl auch ein britischer Geschäftsmann. Eine Suchaktion läuft.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Im Atlantik wird ein kleines U-Boot vermisst, das auf einer Tour zum Wrack der "Titanic" unterwegs war. Derzeit werde vor der Küste der kanadischen Insel Neufundland nach dem Gefährt gesucht, teilte die US-Küstenwache dem britischen Sender BBC mit. Die kanadische Küstenwache beteiligt sich nach eigenen Angaben mit einem Flugzeug und einem Schiff an dem Rettungseinsatz. Der Sauerstoffvorrat auf der "Titan" soll für 96 Stunden reichen.

Das Privatunternehmen Oceangate Expeditions bestätigte, dass Menschen an Bord des kleinen U-Boots seien. "Wir prüfen und mobilisieren alle Optionen, um die Besatzung sicher zurückzubringen", erklärte die Firma. Man sei "zutiefst dankbar für die umfangreiche Hilfe, die wir von mehreren Regierungsbehörden und Tiefsee-Unternehmen erhalten haben bei unseren Bemühungen, den Kontakt zu dem Tauchboot wieder herzustellen".

Offenbar fünf Menschen an Bord des U-Boots

Die Tauchboote des Unternehmens bieten Platz für bis zu fünf Personen: ein Kapitän, maximal drei Touristen und ein Experte. Nach Informationen der britischen Zeitung "The Guardian" waren auch bei dieser Expedition fünf Menschen an Bord der "Titan".

Ob Touristen darunter waren, blieb zunächst unklar. Der britische Geschäftsmann und Abenteurer Hamish Harding hatte am Sonntag allerdings auf Facebook geschrieben, dass er sich auf die Erkundungstour zusammen mit legendären Forschern freue. "Es hat sich ein Wetterfenster geöffnet und wir werden morgen einen Tauchgang versuchen", so der Milliardär.

Ein pensionierter Konteradmiral der britischen Marine, Chris Parry, sagte dem Sender Sky News, dass die Rettung eine sehr schwierige Operation sei. Der Meeresboden sei stark uneben und die "Titanic" liege in einem Graben. "Der Versuch, insbesondere mit dem Sonar zu differenzieren und das Gebiet, in dem man suchen will, mit einem anderen Tauchboot anzupeilen, wird also sehr schwierig sein."

250.000 US-Dollar für das Abenteuer

Die Touren von Oceangate Expeditions zur "Titanic" dauern insgesamt acht Tage und kosten 250.000 US-Dollar (229.000 Euro) pro Person. Zunächst befinden sich die Teilnehmer auf einem Schiff etwa 2.000 Kilometer vor der US-Ostküste, dann geht es per Mini-U-Boot fast vier Kilometer hinunter zum Wrack. Eine Tour hin und zurück dauert rund acht Stunden.

Das Unternehmen bewirbt die Fahrten mit dem Kohlefaser-Tauchboot laut BBC als Chance, "aus dem Alltag herauszutreten und etwas wirklich Außergewöhnliches zu entdecken. Nachdem erst vor kurzem Wissenschaftler mit Hilfe hochauflösender 3D-Bilder die bisher genaueste Darstellung des Wracks geboten hatten, ist ein derartiger Ausflug für Interessierte, die sich einen solchen Trip zum gesunkenen Luxusdampfer leisten können, möglicherweise noch attraktiver geworden. Oceangate Expeditions führte nach eigenen Angaben in den vergangenen beiden Jahren zwei erfolgreiche Expeditionen zur "Titanic" durch.

BBC veröffentlichte 3D-Aufnahmen der "Titanic"

Die "Titanic", die als "unsinkbar" galt, war am 10. April 1912 vom englischen Hafen Southampton zu einer Atlantiküberquerung aufgebrochen. Fünf Tage später ging das damals größte Kreuzfahrtschiff der Welt unter, nachdem es einen Eisberg gerammt hatte. Fast 1.500 der 2.224 Menschen an Bord kamen ums Leben. Das Wrack des britischen Schiffes wurde erst 1985 etwa 650 Kilometer vor der kanadischen Küste gefunden.

Im Mai hatte die BBC hochauflösende 3D-Aufnahmen des Schiffs veröffentlicht. Damit wurde die bisher genaueste Darstellung des Wracks geliefert. Wissenschaftler hoffen darauf, dass die Aufnahmen dabei helfen, der genauen Ursache des Schiffsunglücks näherzukommen.

Mit Informationen von dpa und AFP

Video: 3D-Aufnahmen der "Titanic":

BBC veröffentlichte 3D-Aufnahmen der "Titanic"
Bildrechte: BBC
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BBC veröffentlichte 3D-Aufnahmen der "Titanic"

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