Ain ukrainischer Soldaten auf seinem Posten in Avdiivka in der ukrainischen Region Donezk.
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Kiew meldet schwere Kämpfe rund um die Stadt Awdijiwka in der Ostukraine.

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Ukraine-Krieg: Schwere Kämpfe um Industriestadt Awdijiwka

In der Ukraine haben die Gefechte an der Ostfront in den vergangenen Tagen deutlich zugenommen. Besonders umkämpft ist die Industriestadt Awdijiwka, wo die Russen ihre Angriffe verstärkt haben. Auch bei Kupjansk ist die Lage angespannt.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Im Ukraine-Krieg werden schwere Kämpfe von der Ostfront gemeldet: Die russischen Truppen haben nach ukrainischen Angaben ihre Angriffe auf die Kleinstadt Awdijiwka im Osten des Landes fortgesetzt. "Den fünften Tag in Folge schon hat der Feind nicht aufgehört, Stellungen rund um die Stadt anzugreifen oder zu beschießen", sagte der Bürgermeister Vitaly Barabasch am Samstag im ukrainischen Fernsehen. "Es ist sehr hitzig, sehr hitzig", so Barabasch über die Kämpfe.

Die russischen Soldaten würden versuchen, die Industriestadt zu umzingeln, sagte Barabasch weiter. Moskau verlege zusätzliche Soldaten in die Gegend.

Die meisten Einwohner von Awdijiwka sind geflohen

In der strategisch und symbolisch wichtigen Stadt Awdijiwka leben den Angaben zufolge derzeit noch rund 1.600 Einwohner, vor Beginn des russischen Angriffskrieges waren es mehr als 30.000. Die Stadt liegt 13 Kilometer entfernt von Donezk, der "Hauptstadt" der gleichnamigen von Russland kontrollierten ukrainischen Region.

Wie die ukrainische Polizei meldete, wurde ein Elfjähriger bei einem russischen Angriff im Dorf Bagatyr etwa 80 Kilometer westlich von Awdijiwka getötet. "Der Junge war erst vor zwei Tagen elf geworden", erklärte die Polizei. Die 31-jährige Mutter und ein jüngerer Bruder des Elfjährigen seien verletzt ins Krankenhaus gebracht worden.

UN-Botschafter: Neue Phase von Kampfhandlungen

Zuvor sprach der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja während einer Sitzung des Weltsicherheitsrats in New York von einer neuen Phase beim militärischen Einsatz in der Ukraine. Russische Truppen seien seit einigen Tagen entlang der gesamten Front zu aktiven Kampfhandlungen übergegangen. "Die sogenannte ukrainische Gegenoffensive kann daher als beendet angesehen werden", sagte er. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte dagegen Anfang der Woche, die ukrainischen Streitkräfte könnten ihre Stellungen halten.

Der Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte, Oleksandr Syrskji, berichtete am Samstag bei Facebook von einer Verschärfung der Kämpfe entlang des nördlichen Abschnitts der ukrainischen Ostfront. Syrskji besuchte Truppen in dem Gebiet und teilte mit, die russischen Streitkräfte hätten sich nach Verlusten neu formiert und Angriffe um das Dorf Makijiwka und in Richtung der Stadt Kupjansk gestartet. Ihr Ziel sei es, Kupjansk einzukesseln und den Fluss Oskil zu erreichen.

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

Russen melden Abschuss ukrainischer Drohnen nahe Sotschi

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, Luftabwehrsysteme hätten am Samstagmorgen zwei ukrainische Drohnen über dem Schwarzen Meer in der Nähe von Sotschi abgeschossen. Nach Angaben des Gouverneurs der Region Krasnodar, Alexej Kopajgorodskij, wurden die Drohnen am frühen Morgen abgeschossen, ohne dass es zu Schäden oder Opfern kam.

Die russische Arme erklärte, einen "terroristischen Angriff des Kiewer Regimes" vereitelt zu haben. Die Luftabwehr habe zwei Drohnen "nahe der Küste der Region Krasnodar" zerstört.

Gouverneur Kopajgorodskij erklärte, der örtliche Flughafen laufe im normalen Betrieb. Russische Medien berichteten zur Zeit des Angriffs von Störungen.

Die Ukraine hat in den vergangenen Monaten einige Raketen auf russische Städte abgefeuert, Sotschi aber wurde weitestgehend verschont. Im vergangenen Monat meldete Russland ein großes Feuer in einem Treibstofflager nahe dem Flughafen in Sotschi. Einige einflussreiche Medien berichteten, dass der Brand auf eine ukrainische Drohne zurückzuführen sei.

Mit Informationen von AP und AFP.

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