Symbolbild: Warnstreik bei der Müllabfuhr
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Umfangreiche Warnstreiks im öffentlichen Dienst stehen bevor

Umfangreiche Warnstreiks im öffentlichen Dienst stehen bevor

Der öffentliche Dienst steht vor umfangreichen Warnstreiks bei Bund und Kommunen. Die Gewerkschaften Verdi und Beamtenbund haben angekündigt, ihre Aktionen bundesweit auszuweiten. Zuvor war die zweite Verhandlungsrunde ergebnislos geblieben.

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Auf die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland kommen in den nächsten Tagen neue Warnstreiks in Kitas, Behörden oder bei der Müllabfuhr zu. Das haben die Gewerkschaften Verdi und Beamtenbund am Dienstagabend angekündigt. Zuvor waren die Tarifverhandlungen in Potsdam ohne Ergebnis geblieben.

Bundesweit werden die Warnstreiks ausgeweitet

Die zweite Tarifrunde für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen blieb ohne Annäherung, die Arbeitgeber legten kein Angebot vor. Die Arbeitskampfmaßnahmen würden daher noch in dieser Woche ausgeweitet, sagte Verdi-Chef Frank Werneke in Potsdam. Man sei vorbereitet.

Der Verhandlungsführer des Beamtenbunds dbb, Volker Geyer, betonte: "In den nächsten drei Wochen werden wir deshalb überall im Land Warnstreiks und Protestaktionen organisieren. Anders kriegen wir die Arbeitgebenden offensichtlich nicht aus ihrer Blockadehaltung."

Details zu geplanten Aktionen nannten Verdi und der Beamtenbund dbb zunächst nicht.

Keine Annäherung in Sicht

Verdi-Chef Werneke sprach von einem sehr enttäuschenden Verhandlungsverlauf: "Die Arbeitgeber verweigern ein Angebot." Weder zum Thema Löhne noch zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen habe es irgendwelche Zugeständnisse gegeben.

Verdi und der dbb verlangen ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber von 350 Euro monatlich. Zugleich wollen sie drei zusätzliche freie Tage aushandeln. Die Beschäftigten sollen flexible Arbeitszeitkonten bekommen und selbst entscheiden, ob sie Überstunden auszahlen lassen oder ansammeln wollen.

Bayern: Keine Warnstreiks im Nahverkehr wegen Tarifvertrag

Die Kommunen warnen vor einer Überlastung der teils hoch verschuldeten Städte und Gemeinden. Die Gewerkschaften hatten bereits vor den Gesprächen durchblicken lassen, dass sie zu einer deutlichen Ausweitung der Warnstreiks bereit sind, wenn Bund und Kommunen kein Angebot vorlegen. Möglich wären größere Aktionen in Kitas, in Flughäfen oder bei der Müllabfuhr - und das noch vor der Bundestagswahl, also in dieser Woche. Warnstreiks im Nahverkehr sind auch möglich, bis auf wenige Ausnahmen jedoch nicht in Bayern, denn dort gilt ein eigener Tarifvertrag in dem Bereich.

Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst werden Mitte März fortgesetzt.

Mit Informationen von dpa und AFP.

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