Am 5. November steht in den USA die Wahl an: Zieht Donald Trump ein zweites Mal ins Weiße Haus ein oder übernimmt Vize-Präsidentin Kamala Harris den Job ihres Chefs Joe Biden? Ein turbulenter Wahlkampf liegt hinter dem Land. Das waren die entscheidenden Momente:
Februar: Zweifel an Biden
Die Zweifel an Bidens Tauglichkeit für das Amt werden immer lauter – sowohl außerhalb als auch innerhalb seiner Partei. Bei seinen wenigen öffentlichen Auftritten verwechselt er unter anderem Ägypten mit Mexiko und will mit Helmut Kohl über den Sturm auf das Kapitol 2021 gesprochen haben. Kohl starb 2017.
7. März: Bidens Rede an die Nation
Biden liefert bei der "State of the Union" einen überraschend starken Auftritt ab. Es besteht Hoffnung bei seinen Anhängern, dass er das Ruder noch herumreißen könne – in den Umfragen liegt er zu diesem Zeitpunkt klar hinter Trump.
12. März: Biden und Trump sichern sich Nominierung
Trotz landesweiter Vorbehalte gegen beide Kandidaten: Sowohl Biden als auch Trump holen genügend Stimmen in den Vorwahlen und sichern sich damit die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei.
30. Mai: Trump schuldig gesprochen
Trump wird in einem Prozess wegen der Verschleierung von Schweigegeld in allen 34 Anklagepunkten von einem New Yorker Geschworenen-Gericht schuldig gesprochen. In den Umfragen macht sich das nicht bemerkbar – Trump liegt weiter knapp vor Biden.
27. Juni: Die Debatte und Bidens langer Abschied
In Atlanta kommen Biden und Trump zum TV-Duell zusammen. Der Abend wird zur Katastrophe für den Demokraten: Biden sucht mit brüchiger Stimme nach Worten, bringt Sätze nicht zu Ende und kann den vielen Lügen von Trump nichts entgegensetzen. Die Debatte um ihn nimmt nun richtig Fahrt auf. Bidens Umfragewerte gehen nach unten – Trump liegt nun mit mehr als zwei Prozentpunkten vor ihm.
13. Juli: Attentat auf Trump
Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania schießt ein 20-Jähriger auf Trump und verletzt ihn am Ohr. Das Bild von Trump, wie er blutend die Faust in die Luft regt, geht um die Welt.
18. Juli: Trump in Führung
Trump spricht auf dem Parteitag der Republikaner. Vorab heißt es, er wolle versöhnlicher auftreten – er tut es nicht. Nach Attentat und Parteitag erreicht der Ex-Präsident seinen Höchstwert in den Umfragen: 43,5 Prozent für Trump – 40,2 Prozent für Biden.
21. Juli: Biden gibt auf
Der Druck wurde am Ende zu groß: Biden zieht seine Kandidatur zurück und unterstützt Vize-Präsidentin Kamala Harris. Sofort ändern sich die Umfragen: Die Demokratin liegt vor Trump – wenn auch nur hauchdünn. Die Partei versammelt sich hinter Harris und nominiert sie am 5. August auch offiziell als Kandidaten.
22. August: Parteitag der Demokraten
Krönungsmesse für Harris: Das Obama-Ehepaar heizt die Masse am Vortag ein, Harris‘ Rede ist der Abschluss eines Events, das von vielen Beobachtern als Erfolg gesehen wird. Dennoch kann sich die Demokratin in den Umfragen nur ein wenig absetzen – sie liegt zu dieser Zeit knapp drei Prozentpunkte vor Trump.
23. August: Kennedy wechselt ins Trump-Lager
Robert F. Kennedy trat erst gegen Biden in den demokratischen Vorwahlen an, wurde dann Präsidentschaftskandidat der Kleinpartei "Reform Party" und verkündet nun, dass er seine Kandidatur zurückzieht – und fortan Trump unterstützt. Kennedy, der auch für Verschwörungserzählungen bekannt ist, liegt zu dieser Zeit bei ca. 5 Prozent in den Umfragen, noch im Mai waren es rund 10 Prozent.
10. September: Harris punktet im TV-Duell
Bei der ersten und einzigen Debatte zwischen Harris und Trump geht die Demokratin als Sieger hervor. Mehrfach lockt sie Trump aus der Reserve, der an einer Stelle die Lüge verbreitet, haitianische Einwanderer würden Hunde und Katzen der Einwohner einer Kleinstadt in Ohio essen. Auf die Umfragen schlägt sich das kaum nieder: Es bleibt konstant bei um die 3 Prozentpunkte Vorsprung für Harris.
Anfang November: Enges Rennen
Knapp eine Woche vor der Wahl sieht der Schnitt in den landesweiten Umfragen so aus: 47,9 Prozent für Harris, 46,8 Prozent für Trump, also unter einem Prozentpunkt Vorsprung für die Demokratin. Die Kandidaten fokussieren sich vermehrt auf die Swing States - also jenen Staaten, die mal demokratisch, mal republikanisch wählen und damit häufig wahlentscheidend sind. Dort deutet sich an ein Kopf-an-Kopf-Rennen an.
5. November: Die Wahl
Rund 244 Millionen Wahlberechtigte in den USA entscheiden, wer das Land die kommenden vier Jahre regieren wird.
*Alle Umfrage-Zahlen in diesem Artikel stammen aus dem Portal "FiveThirtyEight" (externer Link). FiveThirtyEight erhebt Daten aller relevanten Umfrage-Institute aus den USA und errechnet einen landesweiten Durchschnitt.
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