Nach einer Ruhephase von fast 40 Jahren ist der Vulkan Mauna Loa auf Hawaii nun wieder aktiv. Asche und Gestein seien auf die Hänge des Berges geschleudert worden, teilte die US-Erdbebenwarte USGS mit. Lava sei aber nicht nach unten geflossen, sondern lediglich im Bereich des Gipfels beobachtet worden.
Die Eruption begann am späten Sonntagabend um kurz vor Mitternacht (Ortszeit), wie die USGS weiter mitteilte. Bislang beschränke sich das Ausbruchsgeschehen auf den Krater Mokuaweoweo auf dem Gipfel des Bergs. Eine Gefahr durch Lavaströme für hangabwärts gelegene Gemeinden bestehe damit derzeit nicht. Der Mauna Loa ist nach Angaben der Behörde der höchste aktive Vulkan der Welt.
Ascheregen über Big Island erwartet
Für Teile von Big Island, der größten Insel von Hawaii, sagte der US-Wetterdienst Ascheregen voraus, der vereinzelt eine bis zu 0,6 Zentimeter hohe Aschedecke bilden könnte. Vergangene Ausbrüche des Mauna Loa hätten gezeigt, dass Eruptionen des Vulkans vor allem in frühen Stadien sehr dynamisch seien, warnte die USGS. Zudem könnten Winde vulkanische Gase und Asche in Richtung bewohnter Gebiete tragen.
Wie lange der Ausbruch dauert und ob es doch noch zu Lavaströmen in bewohnte Gebiete kommen könnte, sei unmöglich vorherzusagen, erklärte USGS-Sprecherin Miel Corbett. Obwohl es keine Anzeichen gebe, dass Lava über Risse im Gestein austrete, seien Schutzunterkünfte in Kailua-Kona und Pahala geöffnet worden, teilte der Zivilschutz mit. Es gebe Berichte, dass einige Leute auf eigene Faust vor dem Vulkanausbruch geflohen seien, nachdem Fotos von Lava außerhalb des Kraters auf sozialen Medien im Internet kursiert seien.
- Zum Podcast: "Vulkanausbruch - Und was kommt danach?"
Letzter Ausbruch 1984
Experten hatten in jüngster Zeit schon einen Ausbruch des Mauna Loa befürchtet, nachdem sie am Gipfel mehrere Erdbeben festgestellt hatten. Zuletzt brach der Mauna Loa im Jahr 1984 aus. Dieser Ausbruch dauerte 22 Tage. Lava floss damals bis auf sieben Kilometer an die Stadt Hilo heran, in der rund 44.000 Menschen leben.
Über die steilen Flanken des 4.169 Meter hohen Mauna Loa kann die Lava sehr schnell hinunterfließen. Bei einem Ausbruch im Jahr 1950 brauchte der Lavastrom gerade einmal drei Stunden, um das 24 Kilometer entfernte Meer zu erreichen. Der Mauna Loa ist einer von fünf Vulkanen auf Big Island, der größten Insel von Hawaii. An ihn grenzt der deutlich kleinere Vulkan Kilauea, bei dessen Ausbruch im Jahr 2018 700 Häuser und Wohnungen zerstört wurden. Seit dem Jahr 1843 brach der Mauna Loa laut der USGS 33 Mal aus.
Mit Informationen von AP, AFP und dpa.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!