Spaziergänger nahe Kreml und Rotem Platz in Moskau.
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Zwei russlandtreue Politiker aus der Ukraine sind wohl durch Anschläge getötet worden, einer davon in Moskau, der andere in Luhansk.

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Zwei ukrainische Überläufer an einem Tag getötet

Zwei moskautreue Politiker aus der Ukraine sind durch Anschläge getötet worden. In Kiew berichteten Medien, dass die ukrainischen Geheimdienste für die Attentate verantwortlich sind.

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In einem Hotel bei Moskau wurde der ehemalige ukrainische Abgeordnete Illja Kywa (46) tot aufgefunden, ein prominenter Vertreter des früheren prorussischen Lagers. Das staatliche Ermittlungskomitee im Gebiet Moskau teilte der Staatsagentur Ria Nowosti zufolge mit, Kywa sei von einem Unbekannten mit einer Schusswaffe getötet worden.

Kywa war vor der russischen Invasion in die Ukraine vor mehr als 21 Monaten für seine prorussische Position bekannt. Nach dem Einmarsch floh er nach Russland, wo er zum regelmäßigen Gast kremltreuer politischer Propaganda-Talkshows wurde. Im November 2023 verurteilte ihn ein Kiewer Gericht wegen Hochverrats in Abwesenheit zu 14 Jahren Haft.

"Wir können bestätigen, dass Kywa erledigt ist"

Berichten zufolge stecken ukrainische Geheimdienste hinter dem Attentat. "Ja, wir können bestätigen, dass Kywa erledigt ist", sagte der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR, Andrij Jussow, in der Dauernachrichtensendung des Fernsehens.

Das gleiche Schicksal werde "andere Verräter an der Ukraine sowie die Handlanger des Putin-Regimes" ereilen, sagte er. Unabhängig überprüfen ließ sich die Verantwortung ukrainischer Sicherheitsdienste indes nicht.

Weiterer Politiker durch Autobombe getötet

In der von Russland besetzten ukrainischen Stadt Luhansk wurde Oleg Popow, ehemaliger Abgeordneter im Parlament der sogenannten Volksrepublik Luhansk, durch eine Bombe in seinem Auto getötet. Das bestätigte ein Sprecher der Besatzungsmacht. Popow soll früher als Vorsitzender im Ausschuss für Staatssicherheit und Verteidigung eine bedeutende Figur des russischen Machtapparats in den besetzten Teilen der Ukraine gewesen sein.

Seit dem Kriegsbeginn sind mehrere hochrangige Funktionäre und Kollaborateure der russischen Besatzungskräfte in der Ukraine getötet worden. Im Oktober überlebte der ukrainische Überläufer und Ex-Präsidentschaftskandidat Oleg Zarjow nur knapp einen Anschlag auf der Krim.

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

Zum Hören: Militärexperte Marcus Keupp im Interview zur Lage in der Ukraine

Archivbild vom 24.9.23: Ukrainische Soldaten von der 92. Brigade zielen mit einer Flugabwehrrakete auf die Frontlinie in der Nähe von Klischtschijiwka bei Bachmut.
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