"Extremismus bei der Verteidigung der Freiheit ist keine Sünde. Lasst mich Euch daran erinnern, dass Mäßigung bei der Verteidigung der Freiheit keine Tugend ist." Dieses Zitat stammt von Barry Goldwater, US-Präsidentschaftskandidat für die Republikaner 1964. Ein Satz, der Goldwater damals die Wahl gekostet haben dürfte, die US-Bürger waren von seinem offenen Extremismus offenbar eher verschreckt.
60 Jahre später aber könnte man sich eine ähnliche Wortwahl sehr gut aus dem Mund von Donald Trump vorstellen. Und das ist kein Zufall, weiß die Historikerin und Autorin Annika Brockschmidt: "Geschrieben hatte ihn Harry Joffer, einer der Mitbegründer des sogenannten Claremont Instituts. Das Institut gibt es auch heute noch. Und es bezeichnet sich heute als die intellektuelle Speerspitze des Trumpismus."
Von Reagan bis zu den "Moms for Liberty"
Brockschmidts neues Buch "Die Brandstifter" ist voller Blaupausenmomente für die Ära Donald Trump. Und nimmt uns mit an diverse Weggabelungen der Geschichte, an denen sich die Republikaner entschieden, extremistische Kräfte stärker in die Partei zu integrieren. Etwa als Ronald Reagan seinen ersten Wahlkampfauftritt in unmittelbarer Nähe eines Tatorts abhielt, an dem zuvor drei Bürgerrechtsaktivisten vom KuKlux-Clan ermordet worden waren. "Reagan trat bei so einer Art Volksfest in Mississippi auf – ganz in der Nähe von einem berüchtigten Tatort, an dem drei Bürgerrechtsaktivisten vom Ku-Klux-Clan ermordet worden waren", erklärt Brockschmidt. In seiner dortigen Rede habe er sich dann an geschichtsrevisionistischen Mythen bedient.
Zufall? Wohl kaum, denn Reagan adressierte in seiner Rede vor allem auch Anhänger der Rassentrennung. Brockschmidt spannt in ihrem Buch den Bogen von in den 50er-Jahren gegründeten Organisationen wie der John-Birch-Society bis hin zu den "Moms for Liberty": Eine rechte Organisation, die nicht zuletzt von Donald Trump hofiert wird und sich an amerikanischen Schulen für Bücherverbote einsetzt.
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