Bergung der Toten nach dem Terroranschlag auf dem Oktoberfest in München im Jahr 1980.
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Bergung der Toten nach dem Terroranschlag auf dem Oktoberfest in München im Jahr 1980.

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Eine anhaltende Gefahr: Ausstellung über Rechtsterrorismus

Eine anhaltende Gefahr: Ausstellung über Rechtsterrorismus

Die Ausstellung "Rechtsterrorismus. Verschwörung und Selbstermächtigung" im Münchner NS-Dokumentationszentrum widmet sich dem rechten Terror. Lokale, regionale und internationale Beispiele zeigen die akute Bedrohung von 1945 bis heute.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Kulturleben am .

Zur Charakteristik des Rechtsterrorismus gehört es, dass es meist keine Bekennerschreiben gibt, da die Taten durch ihre Ziele für sich stehen sollen – so wie die Morde des Nationalsozialistischen Untergrunds, des NSU, zwischen 2000 und 2007.

"Rechtsterrorismus. Verschwörung und Selbstermächtigung" ist der Titel einer Ausstellung, die im Münchner NS-Dokumentationszentrum die Geschichte rechter Gewaltverbrechen von 1945 bis heute aufrollt. Zu sehen sind Fotografien, Zeugenaussagen, Beileidsbekundungen, persönliche Dinge der Opfer, der Türrahmen der Eichenholztür der Synagoge in Halle, die dem Angriff des Attentäters 2019 standgehalten hatte, oder der Papierkorb, in dem die Bombe des Oktoberfestattentats 1980 platziert worden war.

Vernetzung und Radikalisierung im Internet

Rechtsterrorismus, das stellt die Schau klar heraus, ist eine kontinuierliche Gefahr. Projektleiterin Ulla-Britta Vollhardt skizziert ihre Entwicklung. So seien in der ersten Phase, in den Jahren nach 1945, "ehemalige SS-Leute dabei, sich gegen den Staat zu richten". In den 1960er-Jahren habe es eine rechtsterroristische Szene gegeben, "die sich sammelt im Kampf gegen die Brandt'sche Ostpolitik", sagt Vollhardt. Heutzutage seien vor allem "die Vernetzung im Internet" und "die Radikalisierung im Internet" das große Thema. "So wie sich beispielsweise der Attentäter von Halle auf den Attentäter von Christchurch bezieht."

Der Attentäter, der in Christchurch bei Angriffen auf zwei Moscheen am 15. März 2019 sein Morden live gestreamt hat, wird ein halbes Jahr später für Stephan B. in Halle zum Vorbild, der seinen Angriff auf die Synagoge und die Ermordung zufälliger Passanten auch live im Internet überträgt. "Wir wissen auch, wenn man von der Internationalität dieser Szene spricht, dass zum Beispiel der Attentäter von Christchurch Kontakte zu Martin Sellner hatte, dem Chef der Identitären in Österreich", sagt Ulla-Britta Vollhardt . "Man ist in Kontakt miteinander."

Die Ausstellung richtet den Fokus auf die Opfer

Das Ziel dabei immer: Angst und Schrecken zu verbreiten, die offene, pluralistische Gesellschaft und die Demokratie zu untergraben - wie beispielsweise beim Oktoberfestattentat. "Man verursacht ein Klima der Unsicherheit, jeder kann sich betroffen fühlen."

Manchmal richtet sich der Terror auch direkt gegen Regierungsvertreter wie im Fall von Walter Lübcke. Der Kasseler Regierungspräsident wurde 2019 vor seinem Wohnhaus von einem Rechtsextremen erschossen. Neben Vigilantismus, also der Selbstjustiz im Namen des Volkes, befeuern Revanchismus, die Wut der Unterlegenen, Rassismus und Antisemitismus den Rechtsterror.

Zur Besonderheit der Ausstellung gehört, dass sie den Fokus von den Tätern hin zu den Opfern rückt. Sie wurden wie im Fall der NSU-Morde verdächtigt, sie wurden vergessen und lange nicht gehört. Etwa 20 Fallbeispiele sollen das Bewusstsein schärfen: Nicht nur dafür, rechten Terror als solchen zu erkennen, sondern auch für eine Integration der Erinnerung an die Opfer von Rechtsterrorismus in unsere Geschichts- und Gegenwartskultur.

Zum Nachhören: Die Bedrohung durch rechten Terror

Ausstellung "Rechtsterrorismus Verschwörung und Selbstermächtigung – 1945 bis heute".
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Ausstellung "Rechtsterrorismus Verschwörung und Selbstermächtigung – 1945 bis heute".

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