Zwei öffentliche Kunstaktionen in Innenstädten haben am Samstag die Blicke auf sich gezogen. Zum 150. Geburtstag des Komponisten Max Reger hat der Künstler Ottmar Hörl vor dem Alten Rathaus in Weiden 150 rote und goldene Max-Reger-Figuren in Szene gesetzt.
Roter Teppich für Max Reger in Weiden
An einem roten Teppich wurden sechs geschreinerte schwarze Konzertflügel aufgebaut, auf denen die Skulpturen dann präsentiert wurden. Dazu brachte ein Pianist live Reger-Musik zu Gehör. Mit der Aktion "Unser Max" feierte die Sparkasse Oberpfalz Nord ihren 200. Geburtstag und wollte so den Oberpfälzer Komponisten greifbar und erlebbar machen, kündigten die beiden Vorstände Hans-Jörg Schön und Jens Michael Heine im Vorfeld an.
Figuren werden zugunsten sozialer Zwecke verkauft
Die Erlöse aus der Aktion kommen sozialen Zwecken in der nördlichen Oberpfalz zugute. Die Bankvorstände rechneten mit einem Erlös von über 25.000 Euro. Die Figuren können gekauft und nach der Präsentation mit nach Hause genommen werden, ganz nach dem Ansinnen des Künstlers, dass die "Ausstellung zu den Menschen kommen soll" und sich in der Öffentlichkeit auflösen soll.
Bereits vorab konnten über die Sparkasse 100 rote und 50 goldene Skulpturen reserviert werden. Die roten Figuren sind nummeriert und von Ottmar Hörl signiert. Die künstlerischen Regers sind 46 Zentimeter groß, aus recyceltem Plastik hergestellt und etwa ein Kilo schwer.
Max Reger lebte und komponierte in Weiden
Max Reger wurde vor 150 Jahren in Brand in der Oberpfalz geboren. Er wuchs in Weiden auf, lebte und wirkte hier, starb aber 1916 in Leipzig. Weiden nennt sich "Max-Reger-Stadt". Der Organist, Pianist, Komponist und Dirigent wird von Musikexperten als individueller Wegbereiter der Moderne bezeichnet. Seine Werke (darunter Klaviermusik, Chorwerke, Orgelmusik und Opern) zählen zum Pflichtrepertoire an Musikhochschulen.
Auch an seinem Geburtsort Brand im Landkreis Tirschenreuth wird es am 15. August (18 Uhr) rote und goldene Max-Reger-Figuren zu sehen geben. In der Mehrzweckhalle findet dazu ein Sommerkonzert statt.
Ottmar Hörl für Skulpturen-Installationen international bekannt
Ottmar Hörl war Präsident der Akademie für Bildende Künste in Nürnberg. Bekannte Werke des Konzeptkünstlers und Bildhauers sind bunte Gartenzwerge, die den Stinkefinger zeigen. Doch auch andere Personen und Figuren hat Hörl bereits öffentlich in großer Anzahl in Szene gesetzt, unter anderem Karl den Großen in Aachen, Richard Wagner in Bayreuth oder auch Ludwig II., Johann Wolfgang von Goethe, Martin Luther oder auch Ludwig van Beethoven.
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Kunstweltrekord mit 1.000 Warhol-Porträts
In Regensburg hat der Oberpfälzer Künstler Michael Werner am Samstag einen Rekord aufgestellt: Innerhalb von zehn Stunden hat er auf dem Haidplatz über 1.000 Andy-Warhol-Porträts per Hand gedruckt - jeder Siebdruck ein Unikat.
Um 19.30 Uhr waren 1.002 Porträts angefertigt. "Ich bin total glücklich. Körperlich habe ich es auch geschafft. Aber ein paar Tage regenerieren muss ich jetzt einplanen", wie Künstler Werner dem BR mitteilte.
Werner bezeichnet sich als "Extremkünstler"
Der Künstler aus Maxhütte-Haidhof bezeichnet sich selbst als "Extremkünstler". Seit Tagen hatte er sich auf seinen Rekord-Versuch vorbereitet. Werner hatte die Siebdruckplatten selbst angefertigt. Darauf zu erkennen: Ein von ihm umgestaltetes Selbstporträt von Andy Warhol. Es musste sich zeigen, ob die Platten lange genug halten, um mit ihnen 1.000 Bilder zu drucken.
Auch körperlich war es ein Kraftakt für Werner – wieder einmal: Vor fünf Jahren hat er in Berlin 1.000 Andy-Warhol-Bananen per Hand gemalt. In Tübingen waren es in Anlehnung an Picasso einmal Hunderte Stierköpfe.
Leistungsgesellschaft einen Spiegel vorhalten
"Mir fällt auf, dass in unserer Zeit das 'höher, schneller, besser' eine ganz wichtige Rolle spielt, und ich möchte einfach auch darstellen, wie wir hetzen und jeder Stress hat", sagt Werner über seine Motivation.
Damit sein Rekord-Versuch gelang, musste er zehn Stunden lang pro Minute zwei Warhols drucken. Pausen zum Essen und Trinken waren hier noch nicht einmal mit einberechnet. Und auch das Wetter musste passen. "Das ist schon ambitioniert", sagt Werner. Er wollte mit der Aktion in der Innenstadt viele Menschen erreichen, die sonst nicht in eine Galerie gehen würden. Beim Anblick des schwitzenden Künstlers sollten sie dann auch den eigenen Shopping-Stress vergessen und eine Kunsterfahrung mit nach Hause nehmen.
Michael Werner will beim "Kunstweltrekord" in Regensburg 1.000 Portraits von Andy Warhol anfertigen.
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