In drei Wochen soll in Paris die restaurierte Kathedrale "Notre-Dame" feierlich wieder eröffnet werden. Ein Feuer hatte sie im April 2019 schwer beschädigt. Am Freitagabend kehrte eine Statue der Mutter Gottes mit Jesuskind aus dem 14. Jahrhundert in die weltberühmte Kirche zurück. Sie stand seit gut 200 Jahren in dem Gebäude und war bei dem Brand wie durch ein Wunder unversehrt geblieben.
Hunderte Gläubigen geleiteten die "Jungfrau von Paris" mit Kerzen an der Seine entlang zum Vorplatz von Notre-Dame. Dort wurde sie vom Pariser Erzbischof Laurent Ulrich gesegnet.
Unbeschädigte Marienstatue inmitten verkohlter Trümmer
Seit dem Brand vor fünf Jahren hatte die Statue - wenige hundert Meter flussabwärts - in der Kirche Saint-Germain-l'Auxerrois gestanden. "Sie ist die Erste, die wieder zurückkehrt", sagte der Erzbischof. Am Donnerstag vergangener Woche bekam Notre-Dame drei neue Glocken, darunter eine, die im Stade de France während der Olympischen Spiele in Paris in diesem Jahr erklungen war - ein Geschenk des Organisationskomitees für die Wettkämpfe.
Beim Brand am 15. April 2019 war vor allem der Dachstuhl des Haupthauses der Kathedrale mit dem spitz zulaufenden Vierungsturm verbrannt und eingestürzt. Damit sind auch weite Teile des Deckengewölbes verloren. Das Bild der unbeschädigten Marienstatue inmitten verkohlter Trümmer des eingestürzten Dachs war für viele Gläubige ein Symbol der Hoffnung. Ursache für das Feuer waren vermutlich Renovierungsarbeiten. Die Bilder der Feuersbrunst gingen damals um die Welt.
Einweihung mit Macron, Bischofsstab und neuem Altar
Nach dem Brand hatte der französische Präsident Emmanuel Macron, den Wiederaufbau innerhalb von fünf Jahren versprochen. Die eigentliche Wiedereröffnung ist für das Wochenende, am 07. und 08. Dezember geplant. Dann soll etwa der Erzbischof mit seinem Bischofsstab an die Pforte von Notre-Dame klopfen und mit den Anwesenden einziehen. Tags darauf wird bei einer ersten Messe der neue Altar geweiht.
Das Kirchengebäude gehört dem französischen Staat, der mit den Spenden in Höhe von gut 840 Millionen Euro die Restauration organisiert hat.
Mit Informationen von AFP und KNA
Im Video: Niederbayerische Hammerschmiede macht neue Klöppel für Glocken von Notre-Dame
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