Ein Bild, das "besticht durch die zarte Poesie der pointillistisch-vibrierenden, auf Grau-, Braun- und Ockertöne reduzierten Pinselschrift".
Bildrechte: Bayerische Staatsgemäldesammlungen / Sibylle Forster
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Ein Bild, das "besticht durch die zarte Poesie der pointillistisch-vibrierenden, auf Grau-, Braun- und Ockertöne reduzierten Pinselschrift".

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Picasso-Meisterwerk: Münchner Pinakothek kauft "Frau mit Geige"

Picasso-Meisterwerk: Münchner Pinakothek kauft "Frau mit Geige"

Prominenter Neuzugang: Ein echter Picasso gehört nun den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Für Kunstkenner ist die "femme au violon" ein Schlüsselwerk des Kubismus. Wie viel Geld dafür floss? Das will niemand verraten.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Wenn es einen echten Picasso zu enthüllen gibt, dann sind sie alle gern dabei: Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) ist in die Münchner Pinakothek gekommen, Bayerns Kulturminister Markus Blume (CSU) auch. Dazu Vertreter der Stiftungen, die den Ankauf erst möglich gemacht haben:

Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen sind nun stolze Eigentümerin eines echten Meisterwerks, mit dem Picasso im Jahr 1911 den Kubismus nochmal gehörig weiterentwickelte. Der damals 30-jährige Meister malte seine "femme au violon" (Frau mit Geige) mit Öl auf Leinwand, 92 mal 65 Zentimeter groß.

Kubistisches Meisterwerk

Kubismus kommt vom lateinischen Wort für Würfel, im englischen "cube" begegnet es uns auch. Die (ganz überwiegend männlichen) Künstler dieser Richtung arbeiteten sehr stark mit geometrischen Figuren: Würfel, Kugeln, Pyramiden. Wer in dem Bild "Frau mit Geige" weder Frau noch Geige erkennt, muss sich daher nicht grämen: Die wirklichkeitsgetreue Abbildung von Menschen und Gegenständen war nicht das, was die Kubisten um Pablo Ruiz Picasso im Sinn hatten. Sie wollten die Kunst weiterbringen, weg von der Gegenständlichkeit.

Entsprechend sehen wir hier eine "radikale Auflösung sowie geometrische Zerlegung von Figur und Instrument", wie es eine der am Kauf beteiligten Stiftungen formuliert. Die Auflösung des Objekts sei "annähernd vollständig vollzogen". Mit der Komposition, heißt es weiter, sei im Frühjahr 1911 ein "Höhe- und Endpunkt der Ungegenständlichkeit in Picassos kubistischem Schaffen" erreicht gewesen.

Zu sehen in Saal 29

Wie viel Geld für das Bild floss, ist nicht bekannt. Ganz wenig kann es nicht gewesen sein, der Ankauf zog sich über drei ganze Jahre hin, neben dem Freistaat und der Kulturstaatsministerin waren vier weitere Institutionen beteiligt. Bernhard Maaz von den Staatsgemäldesammlungen nennt den Kauf "eine der größten Erwerbungen eines deutschen Museums in den letzten Jahrzehnten". BR-Kunstexpertin Julie Metzdorf geht von einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag aus, den das Werk gekostet haben könnte.

Für Bayerns Staatsgemäldesammlungen ist es nicht der erste Picasso. Die Pinakotheken hatten auch bisher schon einiges vom wohl bekanntesten Maler aller Zeiten – nur eben noch kein Meisterwerk aus dessen kubistischer Zeit. Zu sehen sein wird das Bild in Saal 29 in der Pinakothek der Moderne im Münchner Kunstareal.

Roth: "Großer Gewinn für München"

Entsprechend groß die Freude bei Kulturstaatsministerin Claudia Roth: "Dass dieses Gemälde von Pablo Picasso nun endgültig einen festen Platz in der Pinakothek der Moderne gefunden hat, ist ein großer Gewinn für München und die gesamte deutsche Museumslandschaft."

Pointe der Kunstgeschichte: Picassos "Frau mit Geige" kehrt so in die Stadt zurück, in der sie vor 111 Jahren schon einmal zu sehen war – im Jahr 1913 auf der ersten deutschen Picasso-Retrospektive in der "Modernen Galerie Heinrich Thannhauser".

Zum Hören: Münchner Pinakothek kauft "Frau mit Geige"

Der Meister selbst: Pablo Picasso im Jahr 1957
Bildrechte: picture alliance/brandstaetter images/Franz Hubmann
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Der Meister selbst: Pablo Picasso im Jahr 1957

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