Heidelinde Weis, aufgenommen bei der MDR-Talkshow Riverboat am 28.10.2022 in Leipzig
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Heidelinde Weis, aufgenommen bei der MDR-Talkshow Riverboat am 28.10.2022 in Leipzig

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Schauspielerin Heidelinde Weis ist tot

Die Schauspielerin Heidelinde Weis ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Ihr Tod wurde der Deutschen Presse-Agentur am Freitagabend bestätigt. Sie war vor allem durch Filme und TV-Serien wie "Derrick" oder "Traumschiff" bekannt.

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Heidelinde Weis' eigentliche Liebe galt dem Theater. Noch im Oktober stand sie mit Klaus Maria Brandauer im Wiener Burgtheater auf der Bühne. Bekannt wurde die Schauspielerin mit Auftritten in TV-Produktionen wie "Derrick", "Der Alte" und Traumschiff". Insgesamt war Heidelinde Weis in mehr als 100 Film- und TV-Produktionen zu sehen. Nun ist die gebürtige Österreicherin im Alter von 83 Jahren gestorben. Der Tod der vielseitigen Darstellerin wurde der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Freitagabend bestätigt. Zuvor hatten der Sender ORF und die "Kronen Zeitung" darüber berichtet.

Schauspielausbildung am Max Reinhardt Seminar Wien

Weis wurde 1940 in Villach im österreichischen Bundesland Kärnten geboren und schnupperte als 14-Jährige in einer Schulaufführung erstmals Bühnenluft. Als Schauspielerin wurde sie am renommierten Max Reinhardt Seminar in Wien ausgebildet. "Ich denke, ich habe diesen Beruf gelernt, weil ich Theater spielen wollte", erzählte sie 2008 dem ORF. Weis trat unter anderem auf Bühnen in Berlin, Hamburg, Düsseldorf und München auf. Bei den Salzburger Festspielen spielte sie an der Seite von Klaus Maria Brandauer.

Weis spielte in mehr als 100 Produktionen

Dem Fernsehpublikum war Weis aus dem Fernsehfilm "Die Frau in Weiß" und aus Serien wie "Schwarzwaldklinik" bekannt – sie hatte mehr als 100 Auftritte in Fernsehserien und Filmen. Doch sie wollte kein Serien-Star werden, sondern spielte hauptsächlich Gastrollen. Manche Engagements habe sie nur aus finanziellen Gründen angenommen, verriet sie der Deutschen Presse-Agentur zu ihrem achtzigsten Geburtstag: "Filme, die ich nur fürs Geldverdienen gedreht habe, um den Zaun um unser großes Grundstück zu finanzieren". Wichtig waren ihr hingegen TV-Verfilmungen von Dramen von Shakespeare und Anouilh.

Heidelinde Weis nahm in den 1970er-Jahren auch als Sängerin drei Alben auf. Dabei glaubte sie selbst nicht so recht an ihr Talent. Als sie mit dem Deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet wurde, dachte sie erst an ein Missverständnis, wie sie dem ORF erzählte.

Auch schwere Zeiten im Leben

Schicksalsschläge konnten Weis nicht von ihrer Karriere abbringen. Als junge Frau erkrankte sie an Multipler Sklerose und saß einige Jahre lang im Rollstuhl. Ihren Ehemann, den Theaterproduzenten Hellmuth Duna, pflegte sie jahrelang während einer Krankheit. Nach seinem Tod im Jahr 1998 stand sie wieder öfter vor den Fernsehkameras, unter anderem in Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen.

Rückkehr nach Villach und letzte Auftritte am Theater

Nachdem sie fast ihr ganzes Berufsleben in Deutschland verbracht hatte, kehrte Weis vor einigen Jahren wieder nach Villach zurück. Noch im Oktober war sie auf der Bühne zu sehen: Mit Brandauer las sie im Wiener Burgtheater aus dem Briefwechsel zwischen der Dichterin Christine Lavant und dem Maler Werner Berg.

"Großartig war's": Mit diesen Worten beschrieb Weis im Jahr 2020 ihre Karriere. Doch sie war keine Frau, die in der Vergangenheit lebte. Voriges Jahr veröffentlichte Weis ihre Memoiren mit dem Titel "Das Beste kommt noch".

Mit Informationen der dpa.

Audio: Heidelinde Weis - Das letzte große Interview

Heidelinde Weis
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Heidelinde Weis - Das letzte große Interview

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