Regisseur Markus Bartl gibt Anweisungen
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Theaterregie: Der schwere Weg nach oben

Theaterregie: Der schwere Weg nach oben

Wer Regisseur oder Regisseurin werden möchte, hat keinen leichten Weg vor sich. Markus Bartl hat es trotzdem geschafft. Und Regieassistent Jan Wibmer will genau das noch erreichen. Ein Blick hinter die Kulissen am Stadttheater Passau.

Vor dem Passauer Stadttheater sind orange Plakate zu sehen: "La Bohème – Oper von Giacomo Puccini". Heute ist Generalprobe, im Inneren des Theaters ist die Stimmung verhältnismäßig unaufgeregt. Regisseur Markus Bartl und Regieassistent Jan Wibmer sitzen im noch leeren Zuschauerraum. Die letzte Beleuchtungsprobe läuft, in einer Stunde soll es losgehen.

Vertrautes Terrain Niederbayern

Markus Bartl ist gelernter Schauspieler und freier Regisseur. Seit über 20 Jahren inszeniert er Schauspiel, nun seine erste Oper. Nervös sei er nicht, eher "freudig erwartend". Mit dem Landestheater Niederbayern ist er sehr vertraut, acht Jahre lang war Bartl hier Oberspielleiter.

Seinen Beruf findet der Regisseur "wunderschön, aber auch ziemlich anstrengend und nicht ganz unkompliziert". Allen, die diesen Weg gehen wollen, rät er, sich regelmäßig die Frage zu stellen, warum sie das machen wollen. Das sei wichtig, um eine klare Vorstellung davon zu entwickeln, was man erreichen möchte.

"Alleine können wir Theater nie machen"

Bartl geht es nicht darum, seine Ideen starr umzusetzen. Ihm sei es vielmehr wichtig, Menschen so zusammenzubringen, dass sich eine Eigendynamik entwickeln kann. "Alleine können wir Theater nie machen." Auf diesem Feld gehe es generell darum, verschiedene Lebensstile zu vereinen, und zwar nicht nur auf der Bühne. "Da sind Techniker, die arbeiten mit Leuten zusammen, die aus dem künstlerischen Bereich kommen." Das müsse man erst einmal zusammenführen, dafür seien auch die Regieassistenten als Schnittstelle essenziell. Das sei nur ein Beispiel, warum sie wichtig sind für das ganze Haus.

Assistenz als Sprungbrett in die Regie

Auch Regisseur Bartl hat als Regieassistent angefangen, so wie viele andere. "Wir müssen alle durch diese Lehrjahre durch, das ist auch gut so." Die praktische Arbeit könne man eben nicht an einer Hochschule lernen. Die meisten aus der Regieassistenz wollen schnell selbst in die Regie. "Sie bleiben vielleicht drei, maximal vier Jahre, dann sind sie alle weg." Viele ziehe es dann in die Metropolen, an größere Staatstheater oder auf den freien Markt. Ob man dann Erfolg habe oder nicht, stehe auf einem ganz anderen Blatt, der Weg in die Regie sei weder vorhersehbar noch planbar, sagt Bartl.

Erst mal Praxis statt Studium

Jan Wibmer ist einer dieser Regieassistenten am Landestheater Niederbayern. Er hat ähnliche Pläne. "Ich will auf alle Fälle noch woanders hin, ich bin ja noch jung." Vorausplanen könne auch er nicht, das meiste habe sich bis jetzt aus dem Moment heraus ergeben. "Das hat bis jetzt auch immer besser funktioniert." Ursprünglich wollte Wibmer Regie studieren, hat dafür ein Praktikum am Landestheater Niederbayern gemacht. Seitdem ist er zwei Jahre dort und hat sich vorerst gegen das Studium entschieden. Auch er hat erlebt, wie wichtig die praktische Erfahrung in diesem Berufsfeld ist. "Es gehört so viel mehr dazu als nur dieses theoretische Wissen."

Theatererfahrung sammeln

Seine Aufgaben konkret zu beschreiben, sei schwierig. Er stehe jedenfalls den Regisseurinnen und Regisseuren zur Verfügung, egal wie. "Es ist ein super Arbeitsklima. Ich könnte mir auch niemals vorstellen, noch in einen 'normalen' Beruf einzusteigen." Der große Prozess sei zwar im Grunde meistens sehr ähnlich, aber jedes Stück bringe doch seine eigene Dynamik mit.

"Die Arbeit ist so vielfältig, man verliebt sich immer wieder von vorne." Jan Wibmer, Regieassistent

"Man muss es schon wollen"

Wibmer hat große Pläne. Er möchte mehr Erfahrungen sammeln, mehr lernen, seine Grenzen austesten. Dafür hat der 23-Jährige sich in ganz Deutschland an großen Staatstheatern beworben. Einige Zusagen hat er bereits erhalten, bald muss er entscheiden, wo es weitergeht. Dieser Karrierepfad erfordert Eigeninitiative. "Man muss es schon wollen. Niemand breitet dir den roten Teppich aus und sagt: Hey, für dich!" Dennoch ist Wibmer voller Motivation. "Ich lebe halt für die Kunst, ich brenne dafür, für das alles. Sei es eine Inszenierung von jemand anderem oder irgendwann mal meine eigene, hoffentlich."

Bartl und Wibmer inszenieren "La Bohème" für das Landestheater Niederbayern.
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Bartl und Wibmer inszenieren "La Bohème" für das Landestheater Niederbayern.

Dieser Beitrag entstand in der Lehrredaktion Audio/Video des Studiengangs Journalistik und Strategische Kommunikation an der Universität Passau in Zusammenarbeit mit Journalistinnen und Journalisten aus dem BR-Studio Niederbayern/Oberpfalz. Weitere Geschichten über Kultur in Niederbayern finden Sie unter www.br24.de/niederbayern.

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