"Ich glaube, dass KI immer mehr in unser Zuhause wandern und dann offline auf unseren Geräten verfügbar sein wird", prophezeite Moritz Metz Anfang des Jahres in "Der KI Podcast". Der Deutschlandfunk-Redakteur spekuliert darauf, dass KI-Modelle Einzug halten werden in Smartphones, Smart Speaker, Staubsaugerroboter und allerlei Gadgets.
Live-Übersetzung dank KI
Erste Anzeichen dieser Entwicklung gibt es bereits jetzt. KI-Modelle laufen beispielsweise lokal auf Smartphones. Das neue Samsung Handy Galaxy S24 Ultra etwa wirbt mit diversen KI-Fähigkeiten, die zum Teil auf dem Gerät selbst laufen sollen, darunter die Fähigkeit, Texte zusammenzufassen oder Bilder zu bearbeiten.
Vor allem die Funktion "Live Translate Call" hatte im Vorfeld für Furore gesorgt. Damit soll es möglich sein, Telefongespräche live zu übersetzen, sodass man sich flüssig mit anderen Menschen in ihrer Sprache unterhalten kann. Beide Gesprächsteilnehmer müssen hierfür allerdings ein Galaxy S24 Ultra nutzen. In der Startvariante sollen 13 Sprachen unterstützt werden, darunter Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch.
KI könnte für Star-Trek-Feeling sorgen
Auch Google spendiert sein KI-Modell Gemini den hauseigenen Pixel-Handys und vermutlich ist es wirklich nur eine Frage der Zeit, bis Smart-Speaker wie Amazons Alexa KI-Sprachmodelle in ihre Geräte integrieren. Damit könnte verspätet eine Vision Wirklichkeit werden, die uns eigentlich bereits vor etwa einem Jahrzehnt versprochen wurde: Dass wir mit unseren Geräten in natürlicher Sprache kommunizieren werden, ganz ähnlich wie Captain Picard in Star Trek mit seinem Schiffscomputer.
Edge AI: KI ganz nah am Nutzer
Auch ein Fachbegriff hat sich für lokale KI-Anwendungen bereits etabliert: Edge AI. Edge AI ermöglicht es, Rechenleistungen zu dezentralisieren und Datenschutzbedenken entgegenzuwirken, indem persönliche Daten auf dem Gerät verbleiben, statt in die Cloud gesendet zu werden. Dank Edge AI können Geräte außerdem schneller reagieren, da die Latenzzeiten, die durch die Kommunikation mit einem entfernten Server entstehen, wegfallen. Allerdings können so auch Moderationssysteme umgangen werden, welche die KIs daran hindern, unerwünschte Inhalte zu generieren oder zu verbreiten. Richtig große Modelle werden zudem auch weiterhin nur in der Cloud nutzbar sein, da für deren Nutzung viel Rechenleistung benötigt wird.
Der Trend zu Edge AI wird vermutlich auch das optische Erscheinungsbild und die Benutzeroberflächen von Geräten verändern. Kürzlich erst hat Microsoft angekündigt, dass man Windows-Tastaturen eine neue Taste spendieren wolle. Per Copilot-Taste soll man blitzschnell den KI-Assistenten aufrufen können.
Wird "Rabbit" das neue iPhone?
Aber KI wird vermutlich auch neue Geräte hervorbringen. Schon länger gibt es Gerüchte um ein Smartphone von Open AI, der Firma hinter ChatGPT. Auf der Technologie-Messe CES sorgte zudem "Rabbit" für Furore. Über das Gerät, das etwa halb so groß ist, wie ein Smartphone, soll man per KI Lebensmittel einkaufen, Nachrichten versenden, Reisen buchen können und vieles mehr. Das Gerät soll im Sommer ausgeliefert werden und könnte Technologie-Geschichte schreiben. Der Microsoft-Chef Satya Nadella zumindest ist sich sicher: "Rabbit" könnte so "wegweisend wie das iPhone" werden.
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