Es hatte sich bereits im November 2022 abgezeichnet, dass 2023 das Jahr der KI werden würde. Damals war ChatGPT erschienen und löste einen regelrechten KI-Hype aus. Ein Hype, der das gesamte Jahr 2023 überdauerte.
2023 war das Jahr der künstlichen Intelligenz
Künstliche Intelligenz war in den vergangenen zwölf Monaten das Tech-Thema schlechthin – und wird es vermutlich noch eine Zeit lang bleiben. Anders als das Metaverse oder NFTs, ist KI zu einem Dauerthema geworden, das Wirtschaft, Bildung, Kultur und Politik bewegt.
Doch während die KI-Revolution von vielen begrüßt wird, machten sich auch Sorgen breit. 2023 streikten Hollywood-Drehbuchschreiber auch deswegen, um nicht von einer KI ersetzt zu werden. Schon längst sind Debatten entbrannt, über die Grenzen der Automatisierung sowie die Rolle der menschlichen Kreativität und Arbeitskraft. Zugleich macht die Europäische Union Fortschritte bei der Entwicklung von Gesetzen und Vorschriften zur Regulierung der KI-Nutzung. Der AI-Act der EU soll Missbrauch verhindern und ethische Standards zu setzen.
2023 war auch das Jahr, in dem der BR ChatGPT zum bayerischen Abitur schickte. Im ersten Versuch tat sich die KI schwer. Doch im zweiten Versuch, nun auf Basis von GPT 4.0, schaffte ChatGPT die Prüfung souverän.
Die Eskapaden des Elon Musk
Im Herbst 2022 übernahm Elon Musk Twitter und seitdem hält die Saga rund um das soziale Netzwerk die Internet-Welt in Atem. Vor allem 2023 krempelte Musk die Plattform hemdsärmlig um, ließ Donald Trump und den Verschwörungstheoretiker Alex Jones wieder zwitschern, vergraulte Werbekunden und benannte Twitter in "X" um. Mittlerweile hat Musk den Posten des CEOs an die Medien-Managerin Linda Yaccarino abgegeben - zieht aber im Hintergrund immer noch die Fäden.
2023 war das Jahr, in dem das Image von Elon Musk stark gelitten hat. Immer wieder verbreitet der Tesla-Chef Verschwörungstheorien oder poltert gegen die westliche Unterstützung der Ukraine. Selten blitzte auch eine andere Seite an ihm auf. Im November besuchte der 52-Jährige israelische Schauplätze der Hamas-Gewalt vom 7. Oktober.
Mastodon, Bluesky & Co.: Der kurze Sommer der Twitter-Alternativen
Musks Eskapaden sorgten 2023 auch dafür, dass viele Nutzer Twitter den Rücken kehrten. Und so war 2023 auch das Jahr der Twitter-Alternativen, von denen sich allerdings bislang keine als neues Zwitscher-Refugium etablieren konnte. "Mastodon" war vielen zu kompliziert, bei "Bluesky" fehlen noch wichtige Funktionen.
Ende Dezember ist nun "Threads" gestartet, vom Meta-Konzern, zu dem auch Facebook und Instagram gehören. Dass ausgerechnet Meta, ein Unternehmen, das selbst in diesem Jahr mit Skandalen zu kämpfen hatte, inzwischen vielen als Hoffnung in Sachen Kurznachrichten-Alternative erscheint, ist auch etwas, das man sich vor einem Jahr kaum hätte vorstellen können.
Entlassungen bei Tech-Konzernen
2023 werde ein Jahr der Effizienz, verkündete Meta-Chef Mark Zuckerberg Anfang 2023. Und so entließen nicht nur Meta, sondern auch Spotify, Amazon, Shopify, Microsoft und andere Tech-Konzerne im großen Stil Mitarbeiter. Ein Grund: Steigende Zinsen sorgten 2022 für fallende Aktienkurse, insbesondere bei den Unternehmen, die während der Pandemie noch einen Höhenflug erlebt hatten. Die Aktien vieler Tech-Unternehmen erholten sich, vor allem weil der KI-Hype die Börse anfachte. Ende des Jahres stand die Technologie-Börse Nasdaq über 30 Prozent im Plus.
Das beste Computerspieljahr aller Zeiten – und das schlimmste
1998 war ein legendär gutes Computerspieljahr. 2006 auch. Vor allem aber auf 2023 wird man irgendwann zurückblicken als das vielleicht beste Computerspieljahr aller Zeiten. Mit "Baldur's Gate 3", "Alan Wake 2", "The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom", "Diablo 4" oder "Super Mario Bros. Wonder" erschienen diverse Spiele, die von der Kritik gefeiert wurden.
Der Grund für die Hit-Flut? Manche Spiele wurden wegen der Pandemie verschoben und landeten im Jahr 2023. Aber das beste Spielejahr seit Langem hat auch eine Kehrseite. Denn die Hit-Dichte, war so hoch, dass viele andere, kleinere Spiele kommerziell floppten. Die Folge: Entlassungen, Pleiten und eine kleine Krise der erfolgsverwöhnten Computerspielindustrie.
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