Weltbild-Aus: Gehören mir meine E-Books überhaupt?
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Weltbild-Aus: Was E-Book-Leser nun beachten sollten

Weltbild-Aus: Was E-Book-Leser nun beachten sollten

Wer bei Weltbild E-Books gekauft hat, muss diese sowie Hörbücher bis zum 31. August sichern – sonst werden sie gelöscht. Die Gefahr besteht auch bei anderen E-Book-Händlern. Woran liegt das? Und "gehören" mir die Medien eigentlich nach dem Kauf?

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Der Augsburger Medienhändler Weltbild steht vor dem Aus. Das bedeutet: Mitarbeiter verlieren ihre Arbeit und Filialen werden geschlossen. Aber auch Kunden von E-Book- und Hörbuch-Downloads im Weltbild-Online-Shop sind betroffen. Denn anders als die Käufer physischer Bücher können diese ab September möglicherweise nicht mehr auf die Medien zugreifen.

Weltbild-E-Books werden bald nicht mehr aufrufbar sein

Weltbild-Downloads werden im "Tolino Reader" gespeichert. Das ist ein E-Book-Reader mit passendem Computerprogramm, der von mehreren großen deutschen Buchhändlern wie Thalia und Hugendubel vertrieben wird. Doch wer sich über Weltbild bei Tolino angemeldet hat, wird ab dem 1. September nicht mehr mit diesem Account auf den Tolino zugreifen können.

Kunden müssen deshalb ihre E-Books und Hörbücher rechtzeitig herunterladen – sonst sind sie ab September nicht mehr verfügbar. Dafür ist es notwendig, sich mit dem Weltbild-Account im Tolino Webreader (externer Link) einzuloggen und in der Büchersammlung die Dateien herunterzuladen. Anschließend kann man sie entweder mit einem freien E-Book-Reader lesen oder in einem Tolino-Shop eines anderen Anbieters hochladen. Auf der Tolino-Website findet sich dafür auch eine detaillierte Anleitung (externer Link).

Gehört mir mein E-Book wirklich?

Da Weltbild Teil der "Tolino-Allianz" war, ist ein Umzug auf einen anderen Anbieter zumindest technisch leicht möglich. Doch in der digitalen Welt stellt sich immer wieder eine Frage, die in der analogen viel leichter zu beantworten ist: "Gehören mir eigentlich die Bücher, die ich kaufe?"

Zuletzt wurde diese Frage im Jahr 2019 diskutiert – damals hatte Microsoft seinen eigenen E-Book-Handel eingestellt. Kunden, die über Microsoft E-Books gekauft hatten, blieb nicht einmal die Möglichkeit zum Download.

Microsoft entschädigte Kunden zwar in Form von Rückerstattungen, doch in vielen Online-Shops werden E-Books weniger wie physische Gegenstände und mehr wie Filme auf einem Streamingdienst behandelt: Der Kunde zahlt nicht für das Buch. Sondern lediglich für den Zugang zu dem Buch. Verlagen und Anbietern zufolge sollen so Urheberrechte gewahrt und Raubkopien verhindert werden.

Wer sichergehen möchte, dass ihm ein digitales Buch auch wirklich gehört, hat oft nur eine Option: Einen Anbieter finden, der Downloads ohne Kopierschutz anbietet.

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