Die Leidensgeschichte der oberbayerischen Biathletin Franziska Preuß geht weiter: Die frühere Weltmeisterin muss die Rennen in Oslo am Wochenende und auch die Wettkämpfe in Soldier Hollow in den USA aufgrund anhaltender gesundheitlicher Probleme auslassen. Das teilte der Deutsche Skiverband am Freitag mit.
Ob Preuß diese Saison damit überhaupt noch einmal an den Start gehen kann, ist ungewiss. "Unter Voraussetzung vollkommener Gesundheit wird ein Start zum Weltcup-Finale in Canmore angestrebt", teilte die Mannschaftsärztin Katharina Blume mit. In Kanada stehen vom 14. bis 17. März die letzten Wettkämpfe des Winters auf dem Programm.
Kurzzeitig im Gelben Trikot im Biathlon-Weltcup
"Anfangs hab' ich mich gut erholt von der Erkältung aus Nove Mesto, konnte daheim wieder trainieren, doch nach dem Flug nach Oslo haben die Nasennebenhöhlen komplett dicht gemacht und seitdem kämpfe ich gegen die Entzündung an", schrieb Preuß bei Instagram, nachdem am Mittwoch ihr Verzicht auf das erste Rennen in Oslo vermeldet wurde. "Der Kopf wird nicht in den Sand gesteckt, aber klar, die Situation könnte deutlich besser sein."
Damit setzt sich eine unglückliche Serie fort: Preuß musste schon die vergangene Saison frühzeitig beenden und verpasste so auch die Heim-WM im thüringischen Oberhof. Auch ein Karriereende schloss Preuß damals nicht aus. Diesen Winter schien sie ihre gesundheitlichen Probleme erst im Griff zu haben, sie kämpfte sich zurück an die Weltspitze. Nach ihren zwei zweiten Plätzen im schwedischen Östersund hatte sie sich sogar kurzzeitig das Gelbe Trikot für die Führung im Gesamtweltcup gesichert.
Preuß fehlte bei erfolgreicher Frauenstaffel bei der WM
Doch dann ein erneuter Rückschlag: Preuß infizierte sich mit dem Corona-Virus, sie musste Rennen auslassen, musste das Gelbe Trikot abgeben, verlor ihren Flow und ging mit fehlender Wettkampf-Praxis zur WM. In Nove Mesto kämpfte sie mit einer Erkältung, ein Start bei der Frauenstaffel war nicht möglich. Ohne die eigentlich gesetzte Schlussläuferin gab es für das deutsche Quartett trotzdem Bronze.
Schon in den vergangenen Jahren musste Preuß immer wieder wegen Erkältungen und Infektionen aussetzen. Damals fielen die Ausfälle allerdings nicht so sehr ins Gewicht, weil Denise Herrmann-Wick regelmäßig die stärkste Deutsche war. Dieses Mal ruhten eigentlich alle Hoffnungen auf Preuß, die im Gesamtweltcup als Achte immer noch die beste Deutsche ist.
Preuß stand in der laufenden Saison drei Mal auf dem Podest (allesamt zweite Plätze) und schaffte es auch in den restlichen Rennen fast immer in die Top-Ten.