Zuletzt wurde die Partie Bochum gegen Stuttgart unterbrochen
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Blockaden, Banner, Böller - werden die Ultras zu mächtig?

Blockaden, Banner, Böller - werden die Ultras zu mächtig?

Zuletzt stand das Fußball-Bundesligaspiel Bochum gegen Stuttgart wegen eines Banners vor dem Abbruch, Bayern-Coach Thomas Tuchel ärgerte sich über den Stimmungsboykott. Die Frage der Woche: Blockaden, Banner, Böller - werden die Ultras zu mächtig?

Über dieses Thema berichtet: Heute im Stadion am .

Blockaden vor Stadien, Schokomünzen, die auf den Rasen geworfen werden, Pyrotechnik und sogar Bedrohung von Spielern - viele Fan-Gruppierungen wollen Entscheidungen von DFL und DFB in ihrem Sinne beeinflussen, nutzen aber auch ihren Einfluss bei Themen wie Erinnerungskultur oder Abgrenzung gegen rechts.

Fußballfans gibt es in vielen verschiedenen Ausprägungen. Auf der einen Seite die sogenannten Ultras - am anderen Ende sieht Fanforscher Prof. Harald Lange von der Uni Würzburg die sogenannten Eventfans: "Ultras, das sind Fans, die sind 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche Fan und die tragen ihre Leidenschaft quasi überall mithin".

Abschreckendes Beispiel Premier League

Werden die Ultras zu mächtig? Unter BR24-Usern und "Heute im Stadion"-Hörern" wurde diese Frage kontrovers diskutiert.

Thomas Spiesl schrieb dazu: "Ohne Ultras wird der Fußball NOCH kommerzieller, dann fällt 50+1 und was die Folgen davon sind, sieht man eindrucksvoll am abschreckenden Beispiel Premiere League! Der Stimmungsboykott war und ist richtig und wichtig, aber dafür müsste man sich halt auch mit der Thematik befassen. Anstatt brav auf den 15 unterschiedlichen PayTV-Sendern jedes Wochenende Fußball zu schauen, einmal im Jahr ins Stadion zu gehen und dort dann noch ein paar hundert Euro im Fanshop abzuliefern."

Auch Martin Baaske fragt sich: "Was würden die Vereine ohne ihre Ultras machen? Wer sorgt im Stadion für Stimmung...? Richtig! Die Ultras. Auch wenn ich es nicht für gut heißen möchte, wenn Pyros, Rauch oder Böller im Block gezündet werden. Die Ultras sorgen für Stimmung, peitschen ihre Mannschaft nach vorn oder kümmern sich um die zahlreichen Choreos, die oftmals sehr aufwendig und ausdrucksstark gestaltet werden. Ja wir brauchen die Ultras definitiv im Block!"

"Normale" Besucher fühlen sich oft nicht sicher

Alex Bauert sieht es anders: "Ohne Ultras könnten Familien an die Spiele gehen und sich beim Hinein- oder Rausgehen sicher fühlen – egal für welchen Verein sie sind."

Raphael Zeller erinnert sich, dass das Problem mit Böllern in der Fankurve früher größer war, "aber es gibt leider ein paar wenige Ultras die über das Ziel hinausschießen und damit die gesamte Ultras Szene in der Öffentlichkeit schlecht dastehen lässt. Leider sind es diese einzelnen Chaoten die das Image des Ultras bis heute schädigen und für ein öffentlichen sehr kritischen Blick auf die gesamte Fanszene sorgen."

Fanforsche: "Funktionierende Fankultur reguliert sich selbst"

Fanforscher Langer sieht dass es bei solchen Grenzüberschreitungen auch eigene Regeln in der Fanszene gibt: "Rassismus, Homophobie und all diese Dinge, da ist auch die Fankultur an sich enorm sensibel, dass sie diese Grenzen in aller Regel auch einhält. Und immer dann, wenn es zu Grenzüberschreitungen kommt, dann können wir beobachten, dass in den allermeisten Fällen die Schlichtung beziehungsweise die Abneigung gegenüber solchen Grenzüberschreitungen aus der Fankultur selbst herauskommt. Also eine gut funktionierende Fankultur, die kontrolliert und reguliert sich."

Unsere Frage der Woche: Blockaden, Banner, Böller - werden die Ultras zu mächtig?

Vielen Dank fürs Mitdiskutieren.

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