Nach ihrem Kampf am Samstagabend ist Tina Rupprecht dreifache Weltmeisterin im Atomgewicht. Mit dem Sieg vereint Rupprecht jetzt die WM-Titel von drei großen Boxverbänden: WBO, WBA und WBC. Im BR-Interview sagte sie am Montag, sie habe gleich zu Beginn des Kampfes das Gefühl gehabt, es schaffen zu können. "Du musst aber trotzdem zehn Runden konzentriert sein; wirklich jede Sekunde und man darf sich dann nicht auf einer guten Runde ausruhen", betonte Rupprecht. Am Ende stand in Heidelberg ein klarer Sieg nach Punkten gegen die Japanerin Eri Matsuda.
Vorbereitung auf WM-Kampf in Usbekistan
Vorbereitet hatte sich Tina Rupprecht auf ihrem Kampf in Usbekistan. Das Bergdorf mit der Trainingshalle schätzt Rupprecht auf etwa 200 Einwohner. Außer den Menschen und der Halle gebe es dort nichts, erzählt die Boxerin. "Und das ist super, weil du mehr nicht brauchst, um einfach nur den Fokus auf dem Training zu haben", sagt Rupprecht.
Rupprecht suchte Sparringspartner auf hohem Niveau
Auf Usbekistan fiel die Wahl, weil dort die Boxbegeisterung groß ist und Rupprechts Team Sparringspartnerinnen für die Vorbereitung finden konnte. Rupprecht boxt im Atomgewicht, der kleinsten Gewichtsklasse ihres Sports. Das Limit liegt bei 46,3 Kilogramm. Dazu kam, dass sich Rupprecht auf einen Kampf gegen eine Rechtsauslegerin – typischerweise also eine Linkshänderin – vorbereiten musste. "Da ist es natürlich noch schwieriger, jemanden auf so einem guten Niveau zu finden", sagt die Ausnahme-Sportlerin.
Seit 20 Jahren Boxerin
Rupprecht boxt, seit sie zwölf Jahre alt ist. "Durch einen Jugendfreund bin ich mit zu einem Probetraining", erzählt sie. "Von diesem Zeitpunkt an bin ich eigentlich jeden Tag wie eine Irre ins Training gerannt und jetzt, zwanzig Jahre später stehe ich hier", lacht Rupprecht.
Erst mal Alltag – dann Kampf um den IBF-Titel
Tina Rupprecht ist nicht nur Sportlerin, sondern auch Lehrerin an einer Realschule. Am Mittwoch steht ein normaler Arbeitstag an für die Dreifach-Weltmeisterin. Dann trifft sie in Zusmarshausen wieder auf ihre Schüler und auf die Kollegen, die teils im Publikum beim Kampf in Heidelberg mit dabei waren. Nächstes sportliches Ziel ist der WM-Titel des Verbandes IBF. Es wäre der einzige, der Rupprecht noch fehlt.
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