Endlich mal gute Nachrichten für Thomas Tuchel und den FC Bayern. Rechtzeitig hat sich die personelle Situation bei seiner Mannschaft entspannt. Raphael Guerreiro verletzte sich in Stuttgart am Sprunggelenk und fällt zwar aus. Bei Eric Dier, der sich in Stuttgart eine Platzwunde am Kopf zugezogen hatte, gab es dagegen bereits Entwarnung. Er nahm ebenso am Abschlusstraining teil, das noch am Vereinsgelände an der Säbener Straße stattfand, wie die zuletzt geschonten Jamal Musiala und Mathijs de Ligt. Ihr Einsatz in Madrid ist wahrscheinlich.
Thomas Tuchel
Im Video: Personelle Lage beim FC Bayern entspannt sich vor Real-Rückspiel
Matthijs de Ligt (Mitte) und Thomas Müller
Tuchel: CL-Halbfinale "Geschenk und Verpflichtung"
Umso optimistischer präsentierte sich Tuchel auf der Pressekonferenz vor dem großen Rückspiel im Champions-League-Halbfinale. "Es ist ein Geschenk und gleichzeitig eine Verpflichtung", erklärte der bald scheidende Trainer des Rekordmeisters über den Umstand, mit einem Sieg im berüchtigten Estadio Santiago Bernabéu gegen Real Madrid das Endspiel in London zu erreichen.
Bei der Begehung des beinahe schon heiligen Madrider Rasens hatte Tuchel sein Team im Mittelkreis zusammengerufen und ihnen etwas besonderes mitgeben wollen. "Eine Sache war, dass man auch mal so einen Tag mit der Ankunft genießt", erklärte Tuchel, denn: "Morgen werden wir dafür keine Zeit haben. Es ist wichtig, sich mit dem eigenen inneren Kind zu verbinden und sich zu verdeutlichen, dass wir als Kinder alle Teil davon sein wollten und diese Spiele im Garten nachgespielt haben. Dafür sollte man dankbar sein."
Tuchel deutlich: "Für Wembley und nichts anderes"
Mit diesem Vorsatz soll das große Ziel verwirklicht werden: "Wir spielen morgen für Wembley und nichts anderes." Taktisch braucht sein Team gegen Real und die über 80.000 Fans immer wieder "Phasen des Ballbesitzes, um dem Gegner wehtun zu können. Dabei müssen wir uns aber auch sehr gut gegen das super gefährliche Umschaltspiel von Real Madrid absichern."
Neuer angstfrei und auf Elfmeterschießen eingestellt
Kapitän und Rückhalt Manuel Neuer versicherte einen Tag vor dem königlichen Klassiker, dass er "nicht mit Angst angereist" sei: "Wenn du weißt, dass du zuhause die Möglichkeit hattest, Real zu schlagen, dann wirst du auch die Möglichkeit haben, hier in Madrid zu gewinnen." Ähnlich wie Tuchel verfolgt er das Credo: "Man darf nicht erstarren oder erschrecken. Man muss das Gefühl von Druck in etwas Positives umwälzen."
Und sollte es bis aufs Äußerste hinauslaufen, ist der Elfmeterheld vom Semifinale 2012 bereit: "Wir als Mannschaft sind auch darauf eingestellt, dass es über 120 Minuten auch zu einem Elfmeterschießen kommen könnte. Man geht nicht davon aus, aber der Fokus wird bis zum Ende hoch sein." Es wäre die große Chance, eine über weite Teile verkorkste Saison doch noch in etwas Großes, etwas Historisches, umzubiegen.
Sané soll auf die Zähne beißen
Bei der letzten Übungseinheit vor dem entscheidenden Kampf um den Einzug ins Champions-League-Finale waren alle angeschlagenen oder zuletzt pausierenden Fußball-Profis dabei. Allen voran auch Abwehrspieler Matthijs de Ligt, der wegen Knieproblemen beim 2:2 im Halbfinal-Hinspiel vor einer Woche gefehlt hatte.
Auch der beim 1:3 in Stuttgart zuletzt pausierende Nationalspieler Jamal Musiala (Knie) konnte zumindest in den für Medien offenen ersten 15 Minuten anscheinend problemlos trainieren. Der in Stuttgart am Kopf verletzte Innenverteidiger Eric Dier hatte nach einer Platzwunde noch ein Pflaster an der Stirn. Leroy Sané soll erneut wegen seiner Schambeinschmerzen auf die Zähne beißen, ebenso der im Hinspiel herausragende Österreicher Konrad Laimer nach einer Knöchelblessur.
Im Video: Das Abschlusstraining des FC Bayern im Re-Live
Training FC Bayern
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