Zum Abschied aus der Frauen-Bundesliga gab es für die Fußballerinnen des 1. FC Nürnberg den ersten Heimsieg der Saison. Das Team von Trainer Thomas Oostendorp gewann gegen die ebenfalls schon abgestiegenen Duisburgerinnen mit 2:1 und feierte damit den ersten Heimsieg der Saison. Vor dem Spiel wurden acht Spielerinnen verabschiedet. Auch die Zukunft des Trainers ist noch unklar.
Cankaya: "Großteil hat laufende Verträge für die zweite Liga"
Die Planungen für die zweite Liga haben natürlich schon längst begonnen. Daran ließ Osman Cankaya, Sportlicher Leiter der Nürnbergerinnen, schon nach dem 0:4 bei den FC-Bayern-Frauen keinen Zweifel. Der 35-Jährige bleibt aber gelassen.
"Wir versuchen, einen sehr wichtigen Kern zusammenzuhalten. Ein Großteil der Mannschaft hat auch laufende Verträge für die Zweitliga-Saison", gab Cankaya einen Einblick in die Planungen für die kommende Spielzeit. Inzwischen hat auch der Sportboss seinen Vertrag verlängert.
Viele Abschiede - auch Dauerbrennerin May hört auf
Am Montag verabschiedete der Club acht Spielerinnen. Amira Arfaoui (Leihende Leverkusen), Selma Magnusdottir (Leihende Trondheim), Nadja Burkhardt, Kerstin Bogenschütz, Emma Kusch, Sina Tölzel, Sophie Fournier (22) und Jessica May (24) werden nicht mehr im Club-Dress auflaufen. Beide Letztgenannten beenden sogar ihre Karrieren. Fournier hört nach einem Kreuzbandriss auf, Jessica May widmet sich ihrem Beruf als angehende Grundschullehrerin. Die Innenverteidigerin hatte seit November 2018 keine Spielminute verpasst. Insgesamt absolvierte May 132 Spiele für den Club
Weiter geht es dagegen für Ersatzkeeperin Kristin Krammer, die in der Saison lange Zeit die verletzte Kapitänin Lea Paulick würdig vertrat. Die Österreicherin unterschrieb einen neuen Vertrag am Valznerweiher. Paulick wollte nach dem 0:4 gegen die FCB-Frauen ihre Zukunft nicht kommentieren ("Ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht"). Ein Abschied zu einem anderen Verein wäre aber eine große Überraschung. Paulick gilt als Identifikationsfigur der Nürnbergerinnen.
Zukunft von Trainer Oostendorp unklar
Anders sieht es auf dem Trainerstuhl aus. Die Zukunft von Trainer Thomas Oostendorp ist noch ungeklärt. Man sei "in sehr, sehr guten Gesprächen", so Cankaya, der keinen Hehl daraus macht, dass er gerne mit dem Niederländer weiterarbeiten würde. "Thomas weiß auch, dass er sehr viele Erfahrungswerte mitnehmen konnte in jungen Jahren und weiß das hier auch zu schätzen."
Oostendorp hatte die Clubfrauen vor der Saison übernommen, den Abstieg aber nicht verhindern können. Ob er auch in der zweiten Liga auf der Bank sitzen wird, wird sich in den kommenden Wochen entscheiden.
Clubfrauen in der zweiten Liga: Ziel Wiederaufstieg
Für Cankaya und die Clubfrauen ist die Zielrichtung für die neue Spielzeit klar. "Das Gefühl, Bundesliga zu spielen, das wollen wir wieder haben." Dafür müssen einige Feinjustierungen am Kader vorgenommen werden. Den ersten Neuzugang gab der FCN am Dienstag bekannt. Meret Günster wechselt von Mitabsteiger MSV Duisburg in die Frankenmetropole.
"Die Ernsthaftigkeit, mit der der 1. FC Nürnberg das betreibt, zeigt, wo der Verein uns mittelfristig sehen möchte. Und mit dieser genannten Ernsthaftigkeit sind wir definitiv einer der Favoriten für die kommende Zweitliga-Saison. Aber ein Selbstläufer wird's nicht."