Ralf Rangnick will nicht zum FC Bayern. Der 65-Jährige teilte mit, dass er Nationaltrainer in Österreich bleiben wird. Nach der Absage von Meistertrainer Xabi Alonso und Bundestrainer Julian Nagelsmann ist es der nächste Dämpfer für die Münchner. Dabei waren die Verhandlungen mit Rangnick nach Informationen von BR24Sport schon weit fortgeschritten. Die Suche nach einem neuen Chefcoach für das bayerische Star-Ensemble rund um Harry Kane startet damit wieder bei Null.
Rangnick: "Mit vollem Herzen österreichischer Teamchef"
"Ich bin mit vollem Herzen österreichischer Teamchef. Diese Aufgabe macht mir unglaublich viel Freude, und ich bin fest entschlossen, unseren eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterzugehen“, so Rangnick in der Mitteilung des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB). "Ich möchte ausdrücklich betonen, dass das keine Absage an den FC Bayern ist, sondern eine Entscheidung für meine Mannschaft und unsere gemeinsamen Ziele. Unsere volle Konzentration gilt der Europameisterschaft. Wir werden alles unternehmen, um dort so weit wie möglich zu kommen.“
Mit dem Team der Alpenrepublik hatte Rangnick die Qualifikation für die Europameisterschaft geschafft und mit seinem Team eine nie dagewesene Euphorie um das ÖFB-Team ausgelöst. Spricht man mit österreichischen Fans, sind die voll des Lobes für den deutschen Fußballlehrer.
Beim ÖFB sei man dagegen "extrem happy", sagte Verbands-Sportdirektor Peter Schöttel: "Wir haben verstanden, dass er zwei sehr attraktive Optionen hatte und haben ihm die Zeit gegeben, alles in Ruhe abzuwägen. Wir sind stolz, dass er sich für Österreich entschieden hat." ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer sieht die Entscheidung als ein "klares Bekenntnis zu einer gemeinsamen Zukunft".
Erste Details mit Rangnick waren schon besprochen
Rund um das Champions-League-Spiel der Münchner gegen Real Madrid hatten sich die Verantwortlichen des FC Bayern am Dienstag noch zuversichtlich gezeigt, dass die Verpflichtung des 65-Jährigen schon in den nächsten Tagen in trockenen Tüchern sein könnte. Auch Sportdirektor Christoph Freund hatte gehofft, dass "in naher Zukunft eine Entscheidung für uns" fällt. Aber nur, wenn "beide Seiten davon überzeugt sind, dann wird es gemacht."
Tatsächlich waren die Verhandlungen mit dem Schwaben laut Informationen von BR24Sport schon weit fortgeschritten. Erste Details wie der Kaderumbau waren schon besprochen. Sogar Rangnicks enge Vertraute gingen von einer Unterschrift beim Rekordmeister aus. Am Ende entschied sich Rangnick aber gegen eine Veränderung und blieb beim ÖFB.
FC Bayern hat keinen "Plan D"
Die Absage des 65-Jährigen wiegt deshalb so schwer, weil Rangnick die absolute Wunschlösung war. Die Münchner hatten sich nach übereinstimmenden Medienberichten keinen "Plan D" bereitgelegt und stehen nun wieder ganz am Anfang des Trainercastings. Kandidaten, die sich zu Beginn der Suche im erweiterten Kreis befunden haben wie der Spanier Unai Emery oder Stuttgarts Sebastian Hoeneß, haben längst ihren Vertrag verlängert.
Von der damaligen Liste bleibt derzeit nur Roberto de Zerbi, der sich zuletzt aber auch eher zu seinem Verein Brighton and Hove Albion bekannt hatte. Ex-Trainer Hansi Flick soll dem Vernehmen nach lieber außerhalb Deutschlands anheuern wollen. Damit bliebe derzeit nur noch Zinedine Zidane, der von vielen FCB-Fans wohl mit offenen Armen empfangen werden würde.
Im Audio: Rangnick sagt dem FC Bayern ab
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