Deutsche Fans beim EM-Eröffnungsspiel in der Allianz Arena
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Deutschland gegen Niederlande: Der Sound der EM klingt noch nach

Deutschland gegen Niederlande: Der Sound der EM klingt noch nach

Am Montag kehrt die DFB-Elf in die Münchner Arena zurück – an den Ort, wo der Hype der Heim-EM begann. Nun geht es gegen die Niederlande. Ein Duell, das zurückversetzt in einen Sommer voller hüpfender Fans in Oranje und hoffnungsvoller Saxophon-Töne.

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"Nach links..., nach rechts" - uuund Ohrwurm. Es ist nun mehr als drei Monate her, dass die niederländischen Fans bei der EM 2024 (freude)trunken durch die Straßen Münchens tanzten. Die Bilder von den ausgelassen grölenden Fans in Oranje, die sich zu Zehntausenden auf den Fanmarsch in Richtung der Münchner Arena begaben, wo das Achtelfinale gegen Rumänien anstand, sind auch vor dem Nations-League- Duell (heute, 20.45 Uhr, live in der Radio-Reportage bei BR24Sport) noch immer präsent.

Koemans Elftal: Der Hype blieb aus

Es war eines der Highlights der Fußball-EM 2024 in Deutschland, die dieses Turnier so besonders machten. Die Fans. Das Spiel der niederländischen Nationalmannschaft nicht unbedingt. Zwar gewann das Team von Ronald Koeman in München gegen Rumänien mit 3:0 und zog in das Halbfinale ein, wo es an England scheiterte. Doch den typisch niederländischen, begeisternden Offensiv-Fußball sah man - trotz hochbegabter Einzelspieler - nur selten.

Einen Hype in der Heimat löste diese Mannschaft vom häufig sehr unterkühlt auftretenden Nationaltrainer Koeman bei der EM nicht aus. Das Unentschieden im Nations-League-Spiel gegen Ungarn - inklusive Platzverweis von Kapitän Virgil van Dijk - half der Euphorie rund um die Elftal auch nicht unbedingt. Die Sperre von van Dijk: "ist frustrierend", der mögliche Ersatz Matthijs de Ligt nach den beiden Patzern im Hinspiel gegen den DFB in Ungnade gefallen: "Alle seine Fehler werden bestraft" und Sturmhoffnung Joshua Zirkzee: "steckt in schwieriger Lage".

Rückkehr zum Eröffnungs-Ort: DFB-Team völlig losgelöst

Ganz anders das Team von Julian Nagelsmann. Auch für die DFB-Elf ist die Reise nach München mit jeder Menge Erinnerungen verbunden. Mit einer gehörigen Portion Vorfreude, gemischt mit einer ähnlich großen Portion Argwohn blickten Fans und Experten vor der EM auf die Nationalmannschaft, die bei den vorangegangenen Turnieren so enttäuscht hatte. Und so war die Anspannung der DFB-Elf spürbar, als sie zum Auftaktspiel nach München reiste.

Es dauerte keine 20 Minuten, da war der Argwohn wie weggezaubert. Angeführt von dem Magierduo Florian Wirtz und Jamal Musiala fegte die deutsche Nationalmannschaft ein chancenloses Schottland vom Platz. Die Traumtore von Wirtz und Musiala, der Gewaltschuss von Joker Niclas Füllkrug, der Schlenzer von Emre Can. Danach: Freundentaumel, Hoffnung - der Argwohn war wie weggeblasen. München war der perfekte Auftakt und Fußballdeutschland tanzte zu den leicht schiefen Saxophon-Tönen "völlig losgelöst" durch das Turnier.

Nagelsmanns neue Mission: Der Weltmeister-Titel

Das bittere Viertelfinal-Aus gegen Spanien setzte dem ein jähes Ende. Noch immer scheint dieses Spiel an Nagelsmann zu nagen, sonst hätte er auch nicht am Sonntag vor dem Duell mit der Niederlande noch einmal betont: "Wir hätten es auch verdient gehabt, weiterzukommen." Doch der Sound, das Gefühl, der Hype nach dem Turnier, er klang leise weiter. Und Julian Nagelsmann setzte nach dem Großereignis die Losung für die kommenden Jahre aus: "Wir wollen Weltmeister werden". Es ist Ausdruck des neuen Selbstvertrauens des DFB-Teams, das seinen Ursprung in München hat.

Auch jetzt ist es der Anspruch der deutschen Nationalmannschaft - auch wenn die Besetzung vom EM-Auftaktspiel gegen Schottland nur wenig mit dem zu tun hat, was Nagelsmann nun bei der Rückkehr in die Arena aufbieten kann. Manuel Neuer, Ilkay Gündogan, Toni Kroos und Thomas Müller sind - wohl für immer - aus dem Kader verschwunden und werden im Vorfeld der Partie offiziell vom DFB verabschiedet. Kai Havertz und Jamal Musiala sind verletzt. Auch der Torschütze Füllkrug und der eingewechselte Leroy Sané fehlen angeschlagen. Can wurde nicht nominiert.

Der Fundament bleibt - das Ziel ist ein anderes

Teils verletzungsbedingt, teils den Rücktritten geschuldet - es ist eine andere DFB-Elf, die sich nun präsentiert. Und doch wird sie noch immer angetrieben von demselben Gefühl. Nicht umsonst versammelte sich das DFB-Team am Homeground in Herzogenaurach, wo die Mannschaft schon während der EM untergebracht war - und Kapitän Kimmich spricht immer wieder vom Spirit, von Zusammenhalt, vom Mannschaftgefüge.

Doch während sich alte Helden verabschieden, treten neue Akteure hervor. Die DFB-Elf ist dabei ein neues Kapitel zu schreiben. Die WM 2026 fest im Blick. Die EM wird wohl allmählich immer weiter in den Hintergrund treten. Der Sound von damals leiser werden. Doch auch wenn das so ist, so dient das erlebte als gutes Beispiel, als Fundament, für das neue Vorhaben.

Im Video: Bundestrainer Julian Nagelsmann im exklusiven BR24-Sport-Interview

Bundestrainer Julian Nagelsmann
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Bundestrainer Julian Nagelsmann

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