Weltmeistertrainer Joachim Löw hat Youngster Jamal Musiala vor wenigen Jahren mit einer besonderen Zusage von der deutschen Fußball-Nationalmannschaft überzeugt. "Ich habe zum einzigen Mal in meiner Zeit als Bundestrainer einem Spieler ein Versprechen gegeben", sagte Löw am Sonntagabend bei SWR Sport: "Ich habe gesagt, obwohl er ja eigentlich bei Bayern kein Stammspieler war, dass er auf jeden Fall im Sommer bei der EM 2021 dabei sein wird, wenn er sich für uns entscheidet."
Der gebürtige Stuttgarter Musiala spielte in seiner Jugend auch für den englischen Nachwuchs, da er durch seinen Vater auch die britische Staatsbürgerschaft besitzt. Der heute 21-Jährige stand damit vor der Wahl, für welche A-Nationalmannschaft er auflaufen möchte. Löw berichtete, dass er damals zusammen mit Oliver Bierhoff Gespräche mit Musiala geführt habe.
Löws besonderes Versprechen an Musiala
"Das war irgendwie im Frühjahr 2021. Wir sind mal nach München gefahren, haben mit ihm und mit seiner Mutter natürlich dann auch gesprochen", sagte Löw und ergänzte: "Das habe ich normalerweise nie gemacht, solche Versprechen, unmittelbar vor einem Turnier. Aber in dem Fall habe ich gedacht, das ist vielleicht ein bisschen hilfreich für seine Entscheidungsfindung."
Musiala debütierte schließlich im März 2021 im Rahmen der WM-Qualifikation für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Es folgten bislang 36 weitere Spiele im Nationaltrikot mit sieben Toren. Am Samstag zeigte Musiala beim 7:0 gegen Bosnien und Herzegowina in Freiburg im Rahmen der Nations League einmal mehr seine Qualitäten - per Kopf erzielte er in der zweiten Minute die Führung.
Löw über Musiala und Wirtz: Beide "eigentlich schon Weltklasse"
Löw sieht in Musiala und dessen kongenialen Offensivpartner Florian Wirtz die Zukunft des deutschen Teams. In "ihren jungen Jahren" seien beide "eigentlich schon Weltklasse", sagte der 64-Jährige: "Sie sind beide auch unheimlich kreativ, stark im Eins-gegen-Eins. Sie sind beide torgefährlich und beide haben einen unglaublichen Weg gemacht in den letzten ein, zwei Jahren. Unsere Nationalmannschaft ohne diese beiden, wenn ich auch noch Kai Havertz dazu nehme, die sind gar nicht mehr wegzudenken, weil sie das Spiel prägen und sie nach vorne so unberechenbar sind für die Gegner."