„Oh, wie ist das schön“, sangen die Fans in Freiburg schon Ende der ersten Halbzeit – und es ist wahr: So etwas hat man von der deutschen Fußball-Nationalmannschaft wirklich lange nicht gesehen. Gegen Bosnien-Herzegowina präsentierte sich die DFB-Auswahl in absoluter Gala-Form und mit unbändiger Spielfreude – am Ende stand ein 7:0 (3:0), das den Gruppensieg in der Nations League besiegelte.
Jamal Musiala sorgt per Kopf für Blitzstart
Das Viertelfinale hatte die Mannschaft schon vorher erreicht – in dieser Form aber ist Deutschland ein ernsthafter Anwärter auf den Nations-League-Sieg.
Von der ersten Minute an dominierte die deutsche Mannschaft ihren Gegner. Die erste Flanke führte dann auch gleich zum 1:0. Jamal Musiala war wie so oft zuletzt mit dem Kopf zur Stelle und bugsierte den Ball gegen die Laufrichtung von Nikola Vasilj im Kasten der Gäste unhaltbar ins Eck. Ein Kopfball wie aus dem Lehrvideo.
So war der Bann früh gebrochen, und die DFB-Elf spielte in der Folge ihre vielleicht beste Halbzeit, seit Julian Nagelsmann Bundestrainer ist. Robert Andrich, Florian Wirtz, Musiala & Co. ließen den Ball nach Lust und Laune durchs Mittelfeld laufen und erspielten sich so eine Chance nach der anderen. Die Bosnier, die immerhin mit drei Bundesligaprofis antraten, kamen regelmäßig zu spät in die Zweikämpfe und konnten sich kaum einmal befreien.
Premierentor für Kleindienst - Klassenunterschied sichtbar
Zu schnell, zu ballsicher und zielstrebig – so präsentierte sich das Team. Folgerichtig fiel in der 23. Minute das 2:0, das hauptsächlich Andrich gehörte, allerdings hatte Tim Kleindienst noch den Fuß dran – so traf der Mönchengladbacher zum ersten Mal im Nationaltrikot. 14 Minuten später vollendete dann Kai Havertz eine Traumkombination mit Wirtz zum auch in dieser Höhe verdienten 3:0-Halbzeitstand. Bosnien hatte da gerade mal zwei Schüsse auf den Kasten von Oliver Baumann abgegeben.
Es war ein Klassenunterschied, der sich da in der ersten Hälfte offenbarte. Dabei stand Deutschland ja schon vor der Partie als Viertelfinalist der Nations League fest. Und mit Marc-André ter Stegen, Nico Schlotterbeck, Aleksandar Pavlovic, Deniz Undav und Niclas Füllkrug fehlten ja auch noch einige Stammkräfte. Aber das ist eben das neue Gesicht der DFB-Auswahl. Sie gibt unter Nagelsmann auch Vollgas, wenn es eigentlich um nicht mehr viel geht.
Kein Ende der Gala nach der Pause - Leroy Sané trifft nach Einwechslung
Die deutsche Dominanz setzte sich in der zweiten Halbzeit fort. Wieder war der erste Torschuss direkt drin – Wirtz verwandelte einen direkten Freistoß kunstvoll zum 4:0. Kurz danach erhöhte der Leverkusener sogar auf 5:0 (57.). Und während die Fans im ausverkauften Freiburger Stadion feierten, machten sich früh die ersten Einwechsler warm.
Unter anderem kamen nun auch Serge Gnabry und der nachnominierte Leroy Sané vom FC Bayern zu ihren nächsten Länderspieleinsätzen. Beide hatten kurz danach prompt das 6:0 auf dem Fuß. Erst scheiterte Sané an Vasilj (64.), kurz danach traf Gnabry das leere Tor nicht. Ein paar Sekunden später machte es Sané dann besser und machte das halbe Dutzend voll (66.). Tim Kleindienst setzte auf Vorlage von Antonio Rüdiger noch einen drauf (79.).
Joshua Kimmich verletzt ausgewechselt
Die Freude über das Spiel trübte nur die Verletzung von Joshua Kimmich, der nach einem Zweikampf liegenblieb und in der 73. Minute vorsorglich ausgewechselt wurde.
Nagelsmann gab nach der Partie bei RTL aber schon Entwarnung, es sei "nichts Dramatisches".
Zum Video: Julian Nagelsmann und Jamal Musiala im Interview nach dem Spiel
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