Vor der großen Leinwand gibt es nur eine Handvoll Bäume – unter denen wimmelt es bereits kurz nach Einlass von weißen und pinken Deutschlandtrikots. Um 13 Uhr hat die offizielle EM-Fanzone im Olympiapark geöffnet. Während die Jazz-Band noch auf der Bühne probt, stehen die Fans vor den Einlasstoren bereits Schlange.
Heißbegehrte Schattenplätze in der Fanzone
Nur eine halbe Stunde nach Einlass sind die wenigen Schattenplätze mit Sicht auf die Leinwand belegt. Die Münchnerinnen Nina, Cara und Leonie haben sich einen der begehrten Plätze gesichert. "Wir hatten Sorge, dass es heute richtig voll wird", meint Nina. Auf einer Picknickdecke und mit reichlich Proviant sowie Kartenspielen wollen sie sich die Zeit bis 21 Uhr vertreiben. Von einem Sieg der Deutschen sind sie überzeugt – bei dem Spiel Schweiz gegen Italien um 18 Uhr gehen ihre Meinungen hingegen auseinander.
Ein Ordner schätzt die Besucherzahl um 13.30 Uhr auf bis zu 3.000. Bei 31 Grad kann man sich fragen: Haben die Fans nicht mitbekommen, dass die Plätze verdoppelt wurden? Denn nach dem Ansturm der letzten Spiele wurde das Kontingent um 22.000 erhöht. Auf Anweisung des Münchner Oberbürgermeisters Dieter Reiter wird ab heute nämlich auch im Olympiastadion ein Public Viewing stattfinden.
Public Viewing nun auch im Olympiastadion
Bisher hatten rund 25.000 Fans auf dem Gelände zwischen Hans-Jochen-Vogel-Platz und Olympiasee Platz. Sobald abzusehen ist, dass die bisherige Fanzone zum Spielbeginn ausgelastet sein wird, können Fußballbegeisterte auf das Olympiastadion ausweichen und das Spiel dort ebenfalls auf einer großen Leinwand live verfolgen. Am Nachmittag waren denn auch die Ränge des Olympiastadions schon sehr gut gefüllt.
Die Fans sind bestens informiert. Sie kommen nicht nur wegen der Plätze acht Stunden vor Anpfiff, sondern auch wegen der Stimmung – und die ist hier bombastisch. Thomas und Marion aus Franken wollten eigentlich nur in die Therme gehen, doch ein kurzer Abstecher in die Fanzone muss für sie sein. Mit schwarz-rot-goldenen Cowboyhüten laufen sie begeistert über das Areal. "Das ist toll gemacht hier. Die EM im eigenen Land, das ist unbeschreiblich", so Thomas. Marion tippt zuversichtlich auf einen 3:1-Sieg für die deutsche Nationalelf, Thomas auf ein knappes 2:1.
Auch gut gelaunte dänische Fans sind anzutreffen. Von ihnen wollen ebenfalls nicht alle bis zum Abend bleiben, sondern vor allem die besondere Atmosphäre erleben. Ausharren lässt es sich auf dem Gelände allemal. Es gibt zahlreiche Stände mit Spielen, Speisen und Getränken. Auch für gratis Sonnencreme und Wasser ist gesorgt.
Vielerorts Unwettergefahr - München nicht betroffen
Vielerorts drohen in Deutschland am Abend heftige Gewitter. Zum Public Viewing zu gehen, sei nicht empfehlenswert, sagte Tobias Reinartz, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst in Offenbach am Samstag. In Bayern werden am Abend vor allem in der Nordhälfte Unwetter erwartet, für München stehen die Chancen jedoch gut, dass es trocken bleibt.
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