Die bayerische Auswahl bei der Deutschen Meisterschaft im Fußball für Menschen mit geistiger Behinderung in Sand am Main.
Bildrechte: Franziska Höltgebaum, Referentin Leistungssport BVS Bayern
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Die bayerische Auswahl bei der Deutschen Meisterschaft im Fußball für Menschen mit geistiger Behinderung in Sand am Main.

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Fußball-Meisterschaft für Menschen mit geistiger Behinderung

Fußball-Meisterschaft für Menschen mit geistiger Behinderung

"Es war richtig cool", sagt ein Teilnehmer der Deutschen Meisterschaft im Fußball für Menschen mit geistiger Behinderung. Teams aus neun Bundesländern sind dafür nach Sand am Main gekommen. Hessen hat gewonnen, Bayern belegt Platz 4.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

"Weiter Jungs, nur 0:1", "Deckt die Acht" und "Ohne Foul" schreien sich die Spieler der Bayern-Auswahl bei der Deutschen Meisterschaft im Fußball für Menschen mit geistiger Behinderung zu. Auf dem Rasenplatz des Seefeld-Stadions in Sand am Main im Landkreis Haßberge zeigen sie gegen die Auswahl aus Brandenburg vollen Einsatz: Einer der bayerischen Spieler in den blau-weißen Trikots lässt einen der Brandenburger in den engelsblauen Trikots vor dem eigenen Strafraum mit einem Hackentrick alt aussehen. Die bayerischen Spieler sind bei dem Turnier schon weit gekommen. Unter den Augen der anderen Mannschaften, die am Spielfeld-Rand stehen, wollten sie sich Platz drei sichern. Am Ende wurde es Platz vier.

Sand am Main: Kleiner Ort ganz im Zeichen des Fußballs

In dem kleinen Ort Sand am Main hat sich vier Tage lang alles um Fußball gedreht. Am Mittwoch ist die Deutsche Meisterschaft im Fußball für Menschen mit geistiger Behinderung nun zu Ende gegangen. Mannschaften aus neun Bundesländern waren mit dabei. Das Turnier ist am Sonntag mit der Eröffnungsfeier losgegangen. Am Montag und Dienstag waren die Vorrunden-Spiele, am Mittwoch dann die Final-Spiele.

Hessen wird Deutscher Fußball-Meister

Die bayerische Auswahl war am Dienstag als Gruppenzweiter ins Halbfinale eingezogen. Im Halbfinale hatte das Team gegen Sachsen-Anhalt mit 1:6 verloren. Gegen die Mannschaft aus Brandenburg sollte es noch mit dem dritten Platz klappen. Allerdings war die gegnerische Mannschaft ein wenig stärker und hat das Spiel mit 2:0 für sich entschieden. Die Auswahl aus Hessen hat sich zum vierten Mal in Folge den Meistertitel gesichert. Nach einem 0:0 in der regulären Spielzeit hat die Mannschaft die Auswahl aus Sachsen-Anhalt im Elfmeterschießen mit 5:3 geschlagen.

Fußballer mit unterschiedlichen Behinderungen

In den Mannschaften spielen Menschen mit unterschiedlichen Arten der Behinderung. Das können geistige Behinderungen sein – ein paar haben auch eine körperliche Behinderung, wie etwa Probleme mit den Augen, so Franziska Höltgebaum, Referentin Leistungssport im Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern (BVS). Für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft gibt es Klassifizierungskriterien, zum Beispiel der IQ oder psychische Erkrankungen.

Sieben Fußballer aus Unterfranken beim Turnier dabei

Im bayerischen Kader waren insgesamt 18 Personen vertreten. Darunter waren sieben Spieler aus den Werkstätten für behinderte Menschen in Sennfeld, Hohenroth und Augsfeld, die zur Lebenshilfe Schweinfurt gehört. Das schreibt die Lebenshilfe auf ihrer Homepage. Jeremy Wolf ist einer von ihnen. Die Freude des Stürmers über das Turnier ist trotz der Niederlage groß: "Es war richtig cool, interessant und fair. Viele Spieler sind eben besser, das muss man einsehen."

Hessische Mannschaft hatte eigene "Ultras" dabei

Die hessische Mannschaft hat sogar eigene "Ultras" zur Meisterschaft mitgebracht. Am Spielfeld-Rand stehen die Fans Ann-Kathrin Pfleger und Jürgen Michel. Sie sind Schwester und Vater des Torwarts im hessischen Team – und haben neben großen Fahnen mit dem Hessen-Wappen auch Trommeln und Megaphone dabei. "Kommt, lasst den Kopf nicht hängen! Macht weiter!" und "Das wird schon!", rufen sie, als die bayerische Mannschaft das unglückliche 0:2 kassiert.

Fans: "Wir wollen Menschen mit Behinderung unterstützen"

"Wir finden es super, was die Menschen mit Behinderung leisten. Und wir finden, dass das viel zu wenig gewürdigt wird. Wir haben gesagt, wir müssen was machen. Deshalb waren wir bei den Spielen dabei und waren begeistert. Die Euphorie von uns schlägt auf die Mannschaft und die Euphorie der Mannschaft schlägt zurück auf uns", erzählt Michel. Deshalb hat die Familie 2019 einen Fan-Club für die hessische Auswahl gegründet.

"Das ist im Prinzip schon ein Familienfest", beschreibt Michel die Meisterschaft. Die beiden würden die Harmonie vor Ort schätzen. Man unterstütze auch die anderen Mannschaften, aber natürlich in erster Linie die Hessen. Zu den Trainern und Spielern hätten sie ein gutes Verhältnis.

Meisterschaft für Menschen mit geistiger Behinderung fördert Inklusion

Laut den Veranstaltern ist die Deutsche Meisterschaft im Fußball für Menschen mit geistiger Behinderung ein "bedeutendes Ereignis im Kalender des Behindertensports" und zieht Menschen aus ganz Deutschland an. Es fördere die Inklusion und würde das Bewusstsein für die Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen stärken.

Bildrechte: BR/Vincent Poschenrieder
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Die hessische Mannschaft hat eigene "Ultras" mitgebracht: Ann-Kathrin Pfleger und Jürgen Michel, Schwester und Vater des Torwarts.

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