Bundestrainer Julian Nagelsmann hält DFB-Trikot in den Händen
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Bundestrainer Julian Nagelsmann hält DFB-Trikot in den Händen

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EM-Kader: Darum veröffentlicht der DFB jetzt schon Namen

Ganz Fußball-Deutschland fiebert dem 16. Mai entgegen. Dann will Bundestrainer Julian Nagelsmann offiziell den DFB-Kader für die Heim-Europameisterschaft bekannt geben. Doch schon im Vorfeld veröffentlich der DFB Namen - aus einem guten Grund.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Wer ist dabei, wer muss die Europameisterschaft 2024 vor dem Fernseher verfolgen? Am 16. Mai verkündet Julian Nagelsmann den Kader für die Heim-Europameisterschaft. Doch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Bundestrainer gehen bei der Spielerbekanntgabe neue, ungewöhnliche Wege - die EM-Fahrer werden scheibchenweise präsentiert.

Spätestens am Donnerstag mit dem offiziellen Termin (BR24Sport zeigt die Präsentation ab 13 Uhr im Livestream) in Berlin werden dann alle Kandidaten für das Heimturnier bekannt sein.

Warum diese Salami-Taktik?

Die Bekanntgabe der WM- und EM-Aufgebote war immer ein großes Geheimnis. Mit mehr oder weniger großem Brimborium wurden die Kader verkündet. Jetzt mehrere Spieler einzeln und vorab zu benennen, ist ein kluger Kniff von Nagelsmann und dem DFB.

WM-Fieber wird angeheizt

Über mehrere Tage wird der Fokus auf das Thema gelenkt, das EM-Fieber wird weiter angeheizt. Die ganze Fußball-Republik fragte sich bei der EM-Schnitzeljagd: Wer ist wo und wann der Nächste? Den Auftakt hatte am Sonntagabend zur Primetime die Tagesschau mit der Überraschung Nico Schlotterbeck gemacht. Der Hintergedanke: Prominente, Fans, Influencer oder Medien wie die ARD sollen Aufmerksamkeit erzeugen - und die Vorfreude auf das erhoffte Sommermärchen 2.0 steigern.

Der rührende Clip mit Altenpfleger Rashid Hamid und Oma Lotti zur Torten-Nominierung von Jonathan Tah bekam am Montag schnell tausende bunte Kommentar-Herzchen.

Nagelsmann bleibt Herr des Geschehens

Nagelsmann bleibt so aber auch Herr des Geschehens. Mächtig wurmte es Bundestrainer und Verband, dass seine brisanten Personalien im März mit der Ausbootung von Mats Hummels und Leon Goretzka sowie dem Schwung an Neulingen vom VfB Stuttgart vorab durchsickerten.

Wie viele Spieler nimmt Nagelsmann überhaupt mit zur EM?

Den UEFA-Beschluss, wieder 26 statt 23 Spieler im Kader zu erlauben, findet Nagelsmann nicht gut. Eine zu große Gruppe birgt auch Gefahren, meint der Bundestrainer. Dennoch dürfte er sein Kontingent ausschöpfen. Als Variante gilt, dass Nagelsmann zunächst mit gut 20 Spielern in die Vorbereitung startet. Die derzeit vier Teilnehmer des Champions-League-Endspiels mit EM-Garantie von Dortmund und Real Madrid (Kroos, Rüdiger, Füllkrug, Schlotterbeck) würden später nachkommen. Spätestens am 7. Juni um Mitternacht muss Nagelsmann sein Turnier-Aufgebot bei der UEFA melden. 

EM-Kader-Bekanntgabe am Donnerstag bei BR24Sport live

Am Donnerstag ab 13 Uhr zeigt BR24Sport auch die EM-Kader-Bekanntgabe von Bundestrainer Julian Nagelsmann im Livestream. Im Anschluss daran schätzt der BR-Nationalmannschaftsreporter Bernd Schmelzer den Kader direkt ein.

Welche Kriterien Nagelsmann für seine Auswahl zugrunde legt, verdeutlichte er in einer ARD-Doku ("Deutschland. Fußball. Sommermärchen 2024?"). "Die Mischung" macht's! Konkret: "Es wird das Entscheidende sein, dass wir Spieler auf dem Feld haben, die gerne Dreck fressen - und Spieler, die gerne mal den finalen Zuckerpass spielen." Wichtig dabei ist, dass sich nach dem Vorbild der Basketball-Weltmeister jeder voll mit seiner Rolle identifiziert - egal, ob Anführer wie Rückkehrer Toni Kroos oder Ersatzleute wie Marc-Andre ter Stegen.

Hat Leon Goretzka noch eine Chance?

Die Stammplätze auf der Sechserposition sind an Toni Kroos und Robert Andrich vergeben. England-Legionär Pascal Groß ist in der Hierarchie dahinter und in Aleksandar Pavlovic steht ein junger Typ mit Perspektive parat.

Gibt es da noch einen Platz für Leon Goretzka ? Wohl kaum. Alle Beteuerungen des FC-Bayern-Spielers, jede EM-Rolle und sei es eine als Randfigur, anzunehmen, könnten für den Power-Spieler, der mit dem Herz-Jubel gegen Ungarn vor drei Jahren noch für den schönsten EM-Moment sorgte, vergebens sein.

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