Sportkletterin Nasim Eshqin
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Sportkletterin Nasim Eshqi: "Ein Privileg, dass ich noch lebe"

Der "21st Century Adventurer Award" geht in diesem Jahr an die iranische Sportkletterin Nasim Eshqi. Die Sportlerin und Frauenrechtsaktivistin will die Aufmerksamkeit nutzen, um auf die Probleme in ihrem Heimatland Iran hinzuweisen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Der Preis, den sie auf der Sportartikelmesse ispo in München verliehen bekommen hat, bestärkt Nasim Eshqi, dass sie auf dem richtigen Weg ist. "Dieser Preis gehört nicht nur mir, sondern allen Frauen, die für Freiheit kämpfen, im Iran und weltweit", sagt die Frauenrechts-Aktivistin und Exil-Iranerin, die gerade den 21st Century Adventurer Award verliehen bekommen hat. In den Augen der Jury ist sie eine der inspirierendsten Abenteurerinnen unserer Zeit.

Nasim Eshqi gibt toter Iranerin eine Stimme

Ursprünglich war sie keine Frauenrechts-Aktivistin. Sie wollte einfach nur Klettern und Sport treiben dürfen. Aber das ist im Iran nicht gern gesehen. Mehrfach wurde sie dafür verhaftet. Als dann 2022 aber Jina Massa Amini wegen eines falsch getragenen Kopftuchs in Polizeigewahrsam totgeprügelt wurde, wanderte Nasim Eshqi nach Italien aus und erhob ihre Stimme.

"Ich war im selben Polizeiauto und auf derselben Polizeiwache. Dort wurde ich beleidigt und wie eine Verbrecherin behandelt", erzählt sie. Und weiter: "Ich weiß, was sie durchgemacht hat. Und ich bin froh, dass ich noch lebe. Ich sehe es als Privileg an, noch zu leben. Und jetzt bin ich ihre Stimme."

Sportklettern als Bühne für eine politische Botschaft

Sie spricht und nutzt das Klettern als Bühne. Eshqi ist überzeugt: Die Frauen haben die Revolution im Iran eigentlich schon gewonnen. "Das ganze Geld, dass das islamische Regime ausgegeben hat für 45 Jahre Gehirnwäsche der iranischen Frauen war komplett umsonst. Sie sind gescheitert. Das repressive Regime ist noch da. Aber sie haben nur unsere Körper, unseren Geist kriegen sie nicht."

Das Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro investiert sie, um neue Kletterrouten zu erschließen und widmet sie dann der Frauenrechtsbewegung.

Dieser Artikel ist erstmals am 06. Juni 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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