Bayerns schnellste Frauen sind auch Deutschlands schnellste Frauen: Die Wahl-Bambergerin Gina Lückenkemper sicherte sich am Sonntag den Deutschen Meistertitel im 100-Meter-Sprint - direkt vor der Oberbayerin Alexandra Burghardt. Für ein Ausrufezeichen sorgte der Hamburger Owen Ansah über die gleiche Strecke.
Als erster deutscher Sprinter knackte der 23-Jährige bei den nationalen Meisterschaften in Braunschweig die magische 10-Sekunden-Marke, er kam nach 9,99 Sekunden ins Ziel. "Ich habe mich sehr gut gefühlt, aber angekommen ist es noch nicht", sagte Ansah, nachdem er den deutschen Rekord von Julian Reus aus dem Jahr 2016 um zwei Hundertstelsekunden verbessert hatte: "Wenn ich die Zeit schwarz auf weiß auf der Urkunde sehe, glaube ich es erst. Aber ich bin mega happy."
Auch der Münchner Potye gewinnt den DM-Titel
Lückenkemper sicherte sich ähnlich souverän ihren dritten Titel in Serie. Die Ex-Europameisterin war in 11,04 Sekunden nicht zu schlagen - und hatte wegen Ansah eine "Mega-Gänsehaut". Der Münchner Hochsprung-Hoffnungsträger Tobias Potye kam bei seinem Titelgewinn nicht über 2,18 Meter hinaus. Der WM-Fünfte und Vize-Europameister von 2022 hatte sich zuletzt an der Patellasehne operieren lassen müssen und deshalb auch die EM in Rom verpasst.
Die Olympianorm hatte der Münchner bereits im Vorjahr geknackt, in Galaform ist er nach der OP aber noch nicht wieder. "Natürlich will man immer höher springen", sagte Potye. Ein Drama erlebte Johannes Vetter, der Olympia-Traum des deutschen Rekordlers im Speerwurf ist geplatzt. Der Körper streikte einmal mehr bei dem Ex-Weltmeister, mit Schmerzen in der rechten Schulter und dem rechten Ellenbogen kam der Offenburger beim nächsten Titelgewinn von Julian Weber (86,63 m) nicht über 73,16 m hinaus und landete damit nur auf Rang sechs.