Die deutschen Biathlonfrauen haben in der Staffel erstmals seit 2010 wieder eine Medaille eingefahren. Nach 4x6 Kilometern und nur sechs Nachladern war es für Vanessa Voigt, Vanessa Hinz und Franziska Preuß die erste Olympia-Medaille überhaupt. Denise Herrmann erweiterte ihre Medaillensammlung, nach sensationellem Gold im Einzel, um Bronze.
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"Wir sind super happy. Die Medaille war unser großes Ziel, darauf haben wir uns als Team eingeschworen", sagte Frauen-Cheftrainer Kristian Mehringer strahlend in der ARD. "Wir haben die Medaille heute im Team gewonnen."
Zu Gold lief das schwedische Quartett in 1:11:03,9 Stunden. Das Russische Olympische Komitee (+12 Sek.) gewann Silber. Deutschland schob sich mit einem Rückstand von 37.4 Sekunden als dritte Staffel aufs Podest.
Voigt räumt alle Scheiben ab
Vanessa Voigt war bei Minus 15 Grad und strahlendem Sonnenschein als Startläuferin ins Staffelrennen über die 4 x 6 Kilometer gegangen. Als sichere Schützin konnte sie am Schießstand und auf der mit kleinen giftigen Anstiegen gespickten Strecke den Grundstock für eine Medaille legen. Die 24-Jährige lieferte souverän, traf alle zehn Scheiben und übergab an Vanessa Hinz auf Position eins noch vor Schweden und Italien. "Auf eins zu übergeben," sagte Voigt, davon habe sie in der Nacht geträumt. Auch wir wollten die "Scheiß-Medaille", wie schon Skispringer Markus Eisenbichler sagte, holen.
Hinz übergibt auf vier
Hinz traf zunächst Liegend sicher und das Russische Olympische Komitee (ROC) machte aus dem Führungs-Trio ein Quartett. Stehend benötigte die Oberbayerin dann jedoch zwei Nachlader und verlor dadurch 31,4 Sekunden auf die für Italien führende Dorothea Wierer. "Ich hab versucht bis zum Schluss zu kämpfen und hab alles gegeben," so Hinz. "Es war verdammt hart heute."
Als Vierte konnte sie Deutschland im Medaillenrennen halten und Franziska Preuß mit einer guten Ausgangsposition auf die Strecke schicken.
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Preuß bleibt trotz zwei Nachladern dran
Auch Preuß räumte die ersten fünf Scheiben perfekt ab und machte durch ein schnelles Schießen einige Sekunden auf das an der Spitze liegende ROC gut. Stehend patzte dann Maria Mironova und musste in die Strafrunde. Italien und Schweden gingen nach vorne. Preuß konnte die Chance aufzuschließen nicht wirklich nutzen, weil auch sie zwei Nachlader benötigte. Mit 37 Sekunden Rückstand übergab sie an Denise Herrmann.
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Herrmann startet den Turbo
Herrmann ging mit Volldampf ins Rennen und schloss schnell zur Russin auf. Ein Nachlader im Stehendanschlag warf sie allerdings wieder zurück. Wieviele Körner hatte die 33-Jährige im Köcher? Auf der zweiten Runde flog die Oberwiesenthalerin an der Italienerin vorbei auf Platz drei.
Nach fünf Treffern im Stehendanschlag war dann sogar Silber drin! Schweden war nach dem letzten Schießen Gold nicht mehr zu nehmen. Die Oberwiesenthalerin gab auf der Schlussrunde alles, kam allerdings an der Russin nicht mehr vorbei und wurde starke Dritte.
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