Die Olympia-News vom Sonntag, 28. Juli 2024
- DFB-Frauen verlieren deutlich gegen USA (23.00)
- Kanutin Ricarda Funk bleibt ohne Medaille (18.28 Uhr)
- Keine Team-Medaille für Bogenschützinnen Schwarz und Bauer (15.33 Uhr)
- Olympia 2024 - die Highlights am zweiten Wettkampftag im Überblick
23.00 Uhr: DFB-Frauen verlieren deutlich gegen USA
Die DFB-Frauen haben ihre erste Niederlage beim olympischen Fußball-Turnier hinnehmen müssen. Das Team von Trainer Horst Hrubesch verlor deutlich mit 1:4 (1:3). Die Münchnerin Giulia Gwinn hatte zwischenzeitlich zum 1:1 ausgeglichen, doch die US-Girls zogen noch vor der Pause auf 3:1 davon. Durch die Niederlage rutscht Deutschland auf Platz zwei ab. Am Mittwoch trifft die Hrubesch-Elf im letzten Gruppenspiel auf Sambia (ab 19 Uhr), das in einem 11-Tore-Spiel mit 5:6 gegen Australien verlor und damit noch punktlos ist.
20.24 Uhr: Surferin Camilla Kemp verpasst Finals
Camilla Kemp hat bei den Surf-Wettbewerben auf Tahiti den Sprung ins Achtelfinale verpasst. In der zweiten Qualifikationsrunde verlor die 28-Jährige ihr direktes Duell gegen Sarah Baum aus Südafrika nach zwischenzeitlicher Führung deutlich.
Surfen ist erst zum zweiten Mal olympisch. In Tokio 2021 war Leon Glatzer der einzige Deutsche. 2024 ist neben Kemp auch noch der 20-jährige Tim Elter, beide vom Olympiastützpunkt Bayern, am Start. Elter surft in der kommenden Nacht um die Chance, über die zweite Runde ins Achtelfinale einzuziehen. "Wenn die gute Welle kommt, werde ich performen", hatte der gebürtige Spanier angekündigt.
19.45 Uhr: Segelauftakt mit Frust und Lust
Bei den olympischen Segelwettbewerben in Marseille liegen Marla Bergmann und Hanna Wille aus Kiel in der 49erFX-Klasse als Dritte auf Medaillenkurs. Dagegen patzten die Bayern Jacob Meggendorfer und Andreas Spranger im 49er: Nach den Plätzen sechs und sieben mussten sie eine Disqualifikation wegen Frühstart hinnehmen und sind in der Gesamtwertung Achte.
Die ersten Entscheidungen in den olympischen Segelwettbewerben fallen am Donnerstag in den Medal Races der 49er und 49erFX. Dann greift auch die deutsche Medaillenhoffnung Philipp Buhl aus Sonthofen (ILCA 7) ins Geschehen ein. Die Bronzemedaillengewinner von Tokio, Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer (Altenholz) segeln ab Samstag mit dem Nacra-17-Katamaran.
19.26 Uhr: Rückschlag für Hockey-Männer nach Auftakt-Gala
Die deutschen Hockey-Männer haben nach ihrem furiosen 8:2-Auftaktsieg gegen Gastgeber Frankreich einen Dämpfer hinnehmen müssen. Gegen den Weltranglsisten-Achten verlor das Team 0:2 (0:0), ein herber Rückschlag auf dem Weg zum anvisierten Olympia-Gold.
18.28 Uhr: Ricarda Funk verpasst Kajak-Medaille
Slalom-Kanutin Ricarda Funk hat bei den Sommerspielen in Paris 2024 eine Medaille verpasst. Die Augsburgerin, 2021 in Tokio noch Goldmedaillen-Gewinnerin, touchierte ein Tor und bekam 50 Strafsekunden und wurde Elfte. Doch auch ohne diese Strafe hätte sie die Top-3-Plätze verpasst. Im Halbfinale hatte Funk noch die beste Zeit vorgelegt, die spätere Olympiasiegerin war da nur Achte gewesen.
Die hieß am Ende Jessica Fox. Die australische Topfavoritin sicherte sich nach einem furiosen Rennen im Finale Gold. Silber holte sich die Polin Klaudia Zwolinska, Bronze ging an die Britin Kimberley Woods. Bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 war Fox im Kajak als Dritte noch hinter der damaligen Olympiasiegerin Funk geblieben. Die gebürtige Rheinländerin Funk lebt und trainiert in Augsburg, unter anderem gemeinsam mit Elena Lilik und Sideris Tasiadis, die in Paris im Canadier antreten.
Im Video: Die Olympia-News von 16.30 Uhr
16.01 Uhr: Handballerinnen droht Olympia-Aus
Mit versteinerten Mienen und gesenkten Köpfen schlichen Deutschlands Handballerinnen nach dem nächsten Rückschlag im Kampf um den Viertelfinaleinzug bei den Olympischen Spielen aus der Halle. Anders als die überzeugenden DHB-Männer, die sich am Samstag gegen Schweden durchgesetzt hatten, verlor die Auswahl von Bundestrainer Markus Gaugisch gegen das Drei-Kronen-Team mit 28:31 (12:19) und steht nun gewaltig unter Druck.
Um sich die Chance auf das Weiterkommen zu erhalten, muss die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes das nächste Spiel gegen Slowenien am Dienstag zwingend gewinnen. Eine weitere Niederlage würde das vorzeitige Aus bedeuten.
15.33 Uhr: Keine Team-Medaille für Bogenschützinnen
Die deutschen Bogenschützinnen müssen ihren Traum von einer Medaille im Teamwettbewerb der Olympischen Spiele in Paris begraben. Das Weltmeister-Trio Michelle Kroppen (Berlin), Charline Schwarz (Feucht) und Katharina Bauer (Raubling) verlor am Sonntag sein Viertelfinale gegen Mexiko 1:5 und verpasste die Runde der letzten Vier an der Esplanade des Invalides.
Für den Deutschen Schützenbund (DSB) ist das Ergebnis eine große Enttäuschung. Eine Medaille war das erklärte Ziel gewesen. "Es war sehr schwierig", sagte Bauer, die in Paris ihr Olympia-Debüt feierte und im Wettkampf "saunervös" war im ZDF-Interview.
15.19 Uhr: Florettfechterin Anne Sauer souverän im Viertelfinale
Die im unterfränkischen Mittenberg geborene Anne Sauer besiegt Chan Nok aus Hongkong und zieht souverän ins Viertelfinale der Olympischen Spiele ein. Gegen Chan, die zu Beginn gut mithält, hat die 33-Jährige vom DFC Düsseldorf wenig Probleme und setzt sich früh ab. Am Ende steht ein 15:8 Sieg und der Einzug ins Viertelfinale. Im Viertelfinale trifft Sauer auf die an Position Drei gesetzte Alice Volpi aus Italien.
14.45 Uhr: Olympia-Debütantin Kevric schlägt US-Turnstar Biles am Stufenbarren
Olympia-Debütantin Helen Kevric hat in Paris US-Turnstar Simone Biles an einem Gerät hinter sich gelassen. Die 16-Jahre alte deutsche Mehrkampf-Meisterin bekam für ihre Übung am Stufenbarren 14,600 Punkte und damit 0,167 Zähler mehr als die viermalige Olympiasiegerin. "Darauf bin ich auch sehr stolz. Ich kann sagen, ich habe Simone Biles an einem Gerät geschlagen", sagte die Stuttgarterin.
Der Lohn kam mit Verspätung am Abend, weil sie die übrigen Qualifikationsrunden abwarten musste, dann durfte sie feiern: Kevric hat sich für das Mehrkampf-Finale am kommenden Donnerstag qualifiziert.
12.40 Uhr: Mascha Ballhaus wahrt Chance auf Bronze
Mascha Ballhaus vom Judostützpunkt München hat beim olympischen Judo-Turnier in Paris das Halbfinale in der Klasse bis 52 kg unglücklich verpasst, besitzt aber noch die Chance auf die Bronzemedaille. Die WM-Dritte unterlag im Viertelfinale der usbekischen Vize-Weltmeisterin Diyora Keldiyorova nach ihrer dritten Verwarnung. In ihrem Duell hatten beide Kämpferinnen keine Wertung erzielen können, sich aber jeweils zwei Gelbe Karten eingehandelt. 58 Sekunden vor Schluss kassierte Ballhaus wegen Inaktivität die dritte - kopfschüttelnd quittierte die 24-Jährige das damit folgende sofortige Kampfende.
Ballhaus tritt nun ab 16.00 Uhr in der Hoffnungsrunde an und kann mit zwei Siegen noch Dritte werden, erste Gegnerin ist die Brasilianerin Larissa Pimenta. Am Morgen hatte Ballhaus ihre ersten beiden Kämpfe gegen die Mexikanerin Paula Martinez und Kholordooi Bishrelt (Vereinigte Arabische Emirate) souverän gewonnen. Keldiyorova hatte in der Runde der letzten 16 die Tokio-Olympiasiegerin und viermalige Weltmeisterin Uta Abe aus Japan ausgeschaltet.
12.30 Uhr: Zweiter Dopingverdachtsfall bei Olympia
Zweiter Dopingverdachtsfall bei den Olympischen Spielen: Die nigerianische Boxerin Cynthia Temitayo Ogunsemilore ist wegen Verstoßes gegen die Anti-Doping-Regeln suspendiert worden, teilte die Internationale Testagentur ITA mit. Bei der 22-Jährigen wurde bei einem Test am vergangenen Donnerstag in Paris die verbotene Substanz Furosemid, ein stark harntreibender Arzneistoff, nachgewiesen. Ogunsemilore, die in der Klasse bis 60 kg qualifiziert ist, kann die Öffnung der B-Probe beantragen. Sie hat das Recht, gegen die vorläufige Suspendierung vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS Einspruch einzulegen. Am Montag wird in Paris in ihrer Gewichtsklasse geboxt.
Die ITA ist im Auftrag des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) für die Umsetzung des Anti-Doping-Programms für die Spiele in Paris 2024 verantwortlich. Den erste Fall hatte es kurz vor der Eröffnungsfeier gegeben. Der irakische Judoka Sajjad Ghanim Sehen Sehen wurde positiv auf die verbotenen Steroide Metandienon und Boldenon getestet. Auch er kann die Öffnung der B-Probe beantragen und vor den CAS ziehen.
11.55 Uhr: Hockey-Frauen starten mit Auftakterfolg gegen Japan
Die deutschen Hockey-Frauen sind erfolgreich ins Turnier gestartet. Die Mannschaft von Bundestrainer Valentin Altenburg bezwang Japan am Sonntag mit 2:0 (1:0) und legte einen Tag nach dem 8:2-Sieg der Männer gegen Frankreich mit etwas Mühe auch einen Auftakt nach Maß hin. Der EM-Dritte tat sich dabei gegen den Weltranglistenzehnten aus Japan durchaus schwer und ließ viele Chancen liegen. Charlotte Stapenhorst (12.) und Kapitänin Nike Lorenz (56.) sicherten Deutschland mit ihren Treffern jedoch die ersten drei Punkte des Turniers. Bereits am Montag (19.45 Uhr) wartet im nächsten Duell der Top-Favorit auf die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB): Die Niederlande hatten in Tokio 2021 Gold gewonnen und gehen zudem als aktueller Welt- und Europameister in Paris an den Start.
10.40 Uhr: Freisinger Schützin Janßen verpasst Einzel-Finale
Sportschützin Anna Janßen hat einen Tag nach ihrem knapp verpassten Bronze im Team eine weitere Medaillenchance verfehlt. Die 22-Jährige aus Freising kam am Sonntagmorgen in der Qualifikation mit dem Luftgewehr auf 627,5 Ringe und qualifizierte sich als 19. nicht für das Finale der besten Acht. Die zweite deutsche Starterin Lisa Müller (Weingarten) beendete den Wettkampf mit 626,5 Ringen auf dem 25. Rang.
Janßen, die Weltranglistenerste und Europameisterin, hatte am Samstag im Mixed-Team-Wettbewerb mit dem Luftgewehr an der Seite von Maximilian Ulbrich das kleine Finale erreicht. Das Duo unterlag Kasachstan und verpasste die erhoffte Bronzemedaille. In Paris startet Janßen noch im KK-Dreistellungskampf.
10.00 Uhr: Reitz und Walter bleiben ohne Luftpistolen-Medaillen
Christian Reitz (HSG Regensburg, SV Kriftel) hat im 10-Meter-Wettbewerb mit der Luftpistole die Medaillenränge verpasst. Der 37-Jährige, der in Rio 2016 Gold und in Peking 2008 Bronze gewonnen hatte, schoss im Finale 177,6 Ringe und landete auf Rang fünf. Teamkollege Robin Walter beendete den Wettbewerb mit 158,4 Ringen als Sechster. Gold ging an den Chinesen Xie Yu (240,9) vor dem Italiener Federico Nico Maldini (240,0) sowie dessen Landsmann und Europameister Paolo Monna (218,6).
8.45 Uhr: Surferin Kemp braucht zweite Chance
Surferin Camilla Kemp hat wie zuvor Tim Elter den direkten Sprung ins Achtelfinale der Wettbewerbe der Olympischen Spiele verpasst. In den beeindruckenden Wellen von Teahupoo vor Tahiti belegte die 28-Jährige in ihrem Heat in der Nacht zu Sonntag Rang drei. Kemp muss nun wie Elter, mit dem sie die deutschen Farben bei den Wellenreitern vertritt, in ihrem zweiten Heat erfolgreich sein, um weiter die Chance auf eine überraschende Medaille zu haben.
8.35 Uhr: Schlechte Wasserqualität: Triathlon-Schwimmtraining abgesagt
Die Absage des ersten Schwimmtrainings der Triathleten bei Olympia in Paris nährt die Zweifel an den geplanten Wettbewerben in der Seine. Weil die Wasserqualität aus Sicht des Weltverbands nicht ausreichend war, entschieden die Organisatoren der Sommerspiele am Morgen, auf die Übungseinheiten im Schwimmen zu verzichten. Nur das Lauf- und Radtraining auf der olympischen Strecke sollte stattfinden.
Die am Samstag durchgeführten Tests hätten nicht die vom Triathlon-Dachverband geforderten Garantien für eine ausreichende Sauberkeit des Wassers geliefert, um das Schwimmen erlauben zu können, hieß es. Grund seien die Regenfälle der vergangenen Tage in Paris. "Paris 2024 und World Triathlon bekräftigen, dass die Gesundheit der Athleten Priorität hat", teilten die Olympia-Macher mit.
8.30 Uhr: "Schockstarre": Bredow-Werndl verurteilt Skandal-Video
Jessica von Bredow-Werndl hat sich mit deutlichen Worten gegen die Pferde-Misshandlung durch Dressur-Olympiasiegerin Charlotte Dujardin positioniert. "Im ersten Moment waren wir alle in Schockstarre. Wir waren geschockt und dann eigentlich nur noch wütend", sagte die 38-Jährige in einer Medienrunde. Es richte ein wahnsinnig schlechtes Licht auf ihren Sport. "Es ist ein absolutes No-Go. Es ist scheiße."
Vor der Doppel-Olympiasiegerin von 2021 hatten bereits Isabell Werth sowie Dujardins Förderer Carl Heister in einem Schreiben des International Dressage Riders Club (IDRC) die Handlungen der Britin verurteilt. Der Sportschau sagte Werth zudem: "Es macht mich wahnsinnig traurig, mir fallen auch keine Worte dazu ein. Es ist so sinnlos und etwas, was ich überhaupt nicht erwartet oder in irgendeiner Form verstehen kann."
Kurz vor Beginn der Spiele von Paris war ein vier Jahre altes Video aufgetaucht, in dem Dujardin ein Pferd mehrfach mit einer Peitsche schlug. Die dreimalige Olympiasiegerin gab gegenüber dem Weltverband FEI zu, dass sie die Person auf dem Video und ihr Verhalten unangemessen gewesen sei. Die 39-Jährige ist suspendiert. Sie hatte nach FEI-Angaben bis zum Abschluss von Untersuchungen wegen des Videos selbst darum gebeten.
8.10 Uhr: Einzel-Karriere geht weiter - Auftaktsieg für Kerber in Paris
Angelique Kerber warf den Zuschauern Handküsse zu und bejubelte im Flutlicht von Paris ihren Auftaktsieg. Die 36-Jährige feierte einen erfolgreichen Start ins olympische Tennisturnier und hat damit das Ende ihrer Einzel-Karriere aufgeschoben. Die dreimalige Grand-Slam-Turniergewinnerin setzte sich in starken 68 Minuten zum Auftakt mit 7:5, 6:3 gegen die Japanerin Naomi Osaka (26) durch. "Es war kein leichtes Match", sagte die Kielerin und betonte, dass sie sehr stolz sei.
8.00 Uhr: Weltmeister Lukas Dauser turnt um die Medaillen
Nach einem langen Tag des Wartens stand am Samstagabend endlich fest: Weltmeister Lukas Dauser darf auch weiterhin vom Olympiasieg in Paris träumen. Der 31-Jährige landete in der Qualifikation am Barren auf Platz fünf und erreichte damit das Finale der besten acht am 5. August. Mit der Riege des Deutschen Turner-Bundes (DTB) reichte es nicht, nach Platz elf ist Schluss. Neben Dauser erreichte nur Nils Dunkel (Halle) in der Bercy Arena ein Finale. Im Mehrkampf qualifizierte er sich als 24., am Pauschenpferd wurde er Zehnter.