IOC-Präsident Thomas Bach präsentiert den gastgeber der Olympischen Winterspiele 2034
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IOC-Präsident Thomas Bach präsentiert den gastgeber der Olympischen Winterspiele 2034

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Olympische Winterspiele 2030 in Frankreich - 2034 in den USA

Das IOC hat gleich zwei Mal Olympische Winterspiele vergeben. Gastgeber 2030 ist - unter Vorbehalt - Frankreich. Die Wettbewerbe 2034 sollen in Salt Lake City (USA) stattfinden.

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Am Freitag starten die Olympischen Spiele in Paris. Kurz vor der Eröffnung hat Frankreich schon den Zuschlag für das nächste Großevent bekommen. Die französischen Alpen werden Gastgeber der Winterspiele 2030. Das entschied das Internationale Olympische Komitee am Mittwoch bei seiner Generalversammlung vor der feierlichen Eröffnung in der französischen Landeshauptstadt. Bei der Doppelvergabe in Paris erhielt Salt Lake City/USA die Spiele für 2034.

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Zum fünften Mal Winterspiele in den USA

Die USA werden zum fünften Mal Winterspiele ausrichten nach Lake Placid 1932 und 1980, Squaw Valley 1960 und Salt Lake City 2002. Sommerspiele wurden ebenfalls bereits fünfmal an die USA vergeben. 1904 fanden sie in St. Louis statt, 1932 und 1984 in Los Angeles und 1996 in Atlanta. Los Angeles steht auch bereits als Gastgeber für 2028 fest. Die USA sind der wichtigste Fernsehmarkt für das IOC.

Eisschnelllauf-Wettbewerbe 2030 womöglich im Ausland 

Auch Frankreich hat bereits reichlich Olympia-Erfahrung. In den französischen Alpen fanden Winterspiele in Chamonix (1924), Grenoble (1968) und Albertville (1992) statt. Paris ist in diesem Jahr zum dritten Mal nach 1900 und 1924 Sommer-Gastgeber.

Geplant sind die Winterspiele 2030 in den Regionen Provence-Alpes-Côte d'Azur und Auvergne-Rhône-Alpes. Mehrere Eis-Wettbewerbe sollen in Nizza stattfinden. Das Konzept sieht fast ausschließlich die Nutzung bestehender Wettkampfstätten vor. 

Entscheidung für Frankreich unter Vorbehalt

Die Wahl galt schon vor der 142. IOC-Session als Formsache. Frankreich war bereits im November zum bevorzugten Kandidaten ernannt worden. Die IOC-Spitze hatte im Juni der Generalversammlung den Zuschlag empfohlen. Für 2034 will die Dachorganisation die Winterspiele zum zweiten Mal nach 2002 nach Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah vergeben.

Die Zustimmung erteilte das IOC allerdings unter dem Vorbehalt, dass Frankreichs Regierung und die regionalen Behörden die bislang noch offenen finanziellen und organisatorischen Garantien gewähren. Erst dann soll der Ausrichtervertrag auch vom IOC unterzeichnet werden.

Noch fehlen die Garantien der Regierung

Wegen der politischen Turbulenzen in Frankreich und den vorgezogenen Parlamentswahlen verzögerten sich zuletzt die erforderlichen Garantien von Regierung und Behörden für das Winterspiele-Projekt. Derzeit gibt es nur eine geschäftsführende Regierung. Staatschef Emmanuel Macron will erst nach Olympia einen neuen Premierminister ernennen. In der Nationalversammlung hat nach der Wahl vor gut zwei Wochen kein politisches Lager eine Mehrheit. 

David Lappartient, Chef von Frankreichs Nationalem Olympischen Komitee, hatte zuvor aber versichert: "Auch wenn es keine Mehrheit im Parlament gibt, gibt es eine starke Mehrheit für die Spiele." IOC-Präsident Thomas Bach bekräftigte: "Wir würden nicht abstimmen, wenn wir dieses Gefühl nicht hätten." Macron betonte bei der Präsentation auf der IOC-Bühne noch einmal, er stehe hinter der Bewerbung. "Sie können uns vertrauen, wir werden da sein", sagte Macron.

Spiele können Salt Lake City jederzeit entzogen werden

Derartige Hingabe für die olympische Bewegung wünscht sich das IOC unter der strengen Führung von Präsident Bach auch von den USA, immerhin Gastgeber der Sommerspiele 2028 in Los Angeles. Die Rückkehr nach Salt Lake City im Bundesstaat Utah, wo 2002 bereits Winterspiele stattgefunden hatten, verband das IOC mit einer Warnung, die kaum weniger deutlich hätte ausfallen können.

Die Spiele 2034 können Salt Lake City jederzeit entzogen werden, wenn die US-Behörden und die Anti-Doping-Agentur USADA weiter Probleme bereiten. Die hatten die Welt-Anti-Doping-Agentur im Fall der 23 positiv getesteten Schwimmer aus China heftig kritisiert und auf Grundlage des Rodchenkov Acts Ermittlungen gefordert. Das Gesetz erlaubt der amerikanischen Strafverfolgung, gegen Hintermänner von Dopingverstößen bei internationalen Wettkämpfen einzugreifen. Solch staatliche Einflussnahmen stoßen dem IOC auf, so übel sogar, dass Vizepräsident John Coates einen Zusatz zum Ausrichtervertrag mit einer einseitigen Kündigungsklausel verankerte.

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