Thomas Böhme
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Böhme glänzt bei Bronze-Show der Rollstuhlbasketballer

Böhme glänzt bei Bronze-Show der Rollstuhlbasketballer

Bei den Paralympischen Spielen in Paris holen die deutschen Rollstuhlbasketballer die erste Medaille seit 1992. Der Bayreuther Thomas Böhme wird zum Matchwinner - Bundestrainer Engel nennt ihn nach der überragenden Leistung einen "Außerirdischen".

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Die deutschen Rollstuhlbasketballer haben bei den Paralympischen Spielen in Paris ihre erste Medaille seit 32 Jahren gewonnen. Die Mannschaft bezwang im kleinen Finale Kanada dank einer furiosen zweiten Halbzeit mit 75:62 (27:35) und holte sich mit Bronze das zweite Edelmetall überhaupt.

Der Bayreuther Thomas Böhme war dabei der Mann des Abends: Mit 36 Punkten, 4 Rebounds, 5 Assists und 3 Steals trug er einen Bärenanteil zur Bronzemedaille seiner Mannschaft bei. Selbst Mitspieler Aliaksandr Halouski rief durch die Mixed-Zone: "Thommy ist der MVP" (Anm.: Most Valuable Player (englisch für wertvollster Spieler)). Der 33-Jährige legte am Samstagabend in der Pariser Bercy Arena eine Show hin, er traf aus allen Lagen und spielte sich regelrecht in einen Rausch. Mit 36 Punkten wurde er zum Matchwinner.

Trainer Engel beschreibt ihn als "Außerirdischen"

"Er ist einer der besten der Welt. Wahrscheinlich der beste Rollstuhl-Basketballer, den es je gab", lobte Kapitän Jan Haller die Leistung von Böhme. Trainer Michael Engel beschrieb ihn als "Außerirdischen".

Der ergriffene Böhme sagte nach der Partie ins ARD-Mikro: "Das war unser großer Traum, heute haben wir es endlich geschafft. (...) Das fühlt sich noch gar nicht real an", und weiter: "Wir haben richtig hart gekämpft. (...) Das war ne geile Teamleistung."

In der Vorrunde war deutsches Team Kanada unterlegen

"Jetzt wissen wir, wofür wir das die letzten Jahre alles getan haben. Die ganze Arbeit zahlt sich in so einem Moment extrem aus. Das ist brutal", sagte Alexander Budde. Es sei eine "taktische Meisterleistung" gewesen. "Wir haben immer dran geglaubt und nie gedacht, dass es schon verloren ist."

Noch in der Vorrunde war das deutsche Team beim 52:68 gegen Kanada chancenlos. Diesmal reichte es, obwohl die Mannschaft den mit 31 Zählern auftrumpfenden kanadischen Superstar Patrick Anderson erst im zweiten Durchgang in den Griff bekam.

Böhme ließ es Punkte regnen

Das Team D war erstmals seit Barcelona überhaupt wieder unter den besten vier, bei Weltmeisterschaften war gar noch nie der Einzug in ein Halbfinale gelungen. Schon nach drei Minuten lag Deutschland 2:9 zurück, Engel nahm nach dem Fehlstart eine Auszeit. Danach stabilisierte sich die Mannschaft, kam aber im ersten Durchgang wegen einer zu schwachen Wurfquote nicht wirklich näher heran. Stattdessen saß auf der Gegenseite fast jeder Wurf von Anderson, lediglich Böhme hielt einigermaßen dagegen. Im dritten Viertel stabilisierte sich das Team D in der Defense und nutzte vorne seine Chancen.

Vor dem Schlussabschnitt betrug der Rückstand nur noch einen Zähler. Neun Minuten vor dem Ende ging die Mannschaft erstmals in Führung, zog sogleich mit einem 12:0-Lauf davon. Böhme traf und traf und sicherte seiner Mannschaft die historische Medaille.

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