Münchens Niels Giffey (l.) versucht Max Ugrai zu stoppen
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Münchens Niels Giffey (l.) versucht Max Ugrai zu stoppen

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Play-off-Halbfinale: Würzburg fordert FC Bayern Basketball

FC Bayern Basketball gegen Würzburg Baskets – das klingt nach einer klaren Angelegenheit für den Pokalsieger aus München. Der ist im Play-off-Halbfinale haushoher Favorit, zumal die Würzburger mit viel Verletzungspech zu kämpfen haben.

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Egal was noch passiert in diesen Play-offs: Die Saison der Würzburg Baskets nötigt einem schon jetzt viel Respekt ab. Kaum ein Experte hatte die Unterfranken zu Beginn der Spielzeit als Play-off-Kandidat auf der Rechnung. Nun stehen die Baskets im Halbfinale dem FC Bayern Basketball gegenüber (Spiel eins am Mittwoch, 20.30 Uhr).

Würzburg Baskets übertreffen alle Erwartungen

Auf dem Weg dorthin hatte die Mannschaft von Trainer Sasa Filipovski erst eine starke Hauptrunde gespielt und war auf Tabellenplatz fünf vor den deutlich stärker eingeschätzten Teams aus Ludwigsburg, Bonn oder Oldenburg gelandet. Dann schaltete man im Viertelfinale Titelverteidiger ratiopharm Ulm aus – und das, obwohl sich Aufbauspieler Otis Livingston II, der wertvollste Spieler der Saison, im ersten Duell einen Innenbandriss im Knie zuzog und seither nicht mehr auflaufen konnte.

Livingston II wird auch im Halbfinale gegen den FC Bayern fehlen, genauso Julius Böhmer. Im entscheidenden vierten Spiel gegen Ulm zog sich der Guard einen Kreuzbandriss zu. Max Ugrai, Isaiah Washington und Owen Klassen waren zuletzt ebenfalls angeschlagen. Filipovic muss sehen, wen er im BMW Park aufs Parkett schicken kann.

Verletzungspech beutelt Filipovskis Team

Aber der Slowene, für den Würzburg erst die dritte Station als Head Coach ist, glaubt an seine Spieler: "Diese Jungs sind großartig. Sie geben niemals auf", lobte der 49-Jährige nach dem Viertelfinal-Coup. Jetzt auch die Münchner rauszuwerfen, wäre die nächste Sensation: "Im Halbfinale wird es noch schwerer, und durch die Verletzung von Julius Böhmer ist die Rotation noch ein Stück kürzer geworden", weiß Kapitän Felix Hoffmann. "Alle Spieler müssen noch mehr reinwerfen und noch mehr Minuten gehen."

FC Bayern Basketball: Tiefer Kader, aber viel Respekt

Solche Sorgen hat der FC Bayern momentan nicht. Zwar musste Trainer Pablo Laso im Viertelfinale gegen Ludwigsburg (3:1) ohne die angeschlagenen Aufbauspieler Sylvain Francisco und Nick Weiler-Babb auskommen. Der Kader ist aber tiefer als bei allen anderen Bundesligateams.

Francisco trainiert inzwischen wieder dosiert mit dem Team, gab der Klub bekannt. Ob es für einen Einsatz reicht, muss sich zeigen. Der Trainer bleibt aber gelassen: "Oft sind Verletzungen eben auch eine Chance für andere Spieler, das haben bei Würzburg Perry und Washington gezeigt."

Klar ist: Unterschätzen wird man die Unterfranken nicht. Jedenfalls gaben sich Laso, aber auch die Weltmeister Niels Giffey und Isaac Bonga, bei der Pressekonferenz am Dienstag alle Mühe, diesen Eindruck zu vermeiden: "Ein Shoutout an Würzburg, dass sie es gegen Ulm so hinbekommen haben, auch ohne Livingston", zollte Bonga mit Verweis auf die Verletzung des Würzburger Topscorers seinen Respekt.

Nur München hat etwas zu verlieren: "Müssen bereits ein"

Laso formulierte es so: "Ihr Selbstvertrauen ist ganz sicher hoch. Wir wissen, dass wir bereit sein müssen, einer Menge Situationen zu begegnen, die für uns anders sein werden. Und wir müssen uns anpassen, dass sie gut für uns ausgehen." Das klingt nicht nach einem Selbstläufer, auch wenn die Aussicht auf ein mögliches Finale gegen den ewigen Erzrivalen Alba Berlin (trifft im zweiten Halbfinale auf Chemnitz) reizvoll ist.

Doch wie im Fußball, so zählen beim FC Bayern auch im Basketball die Titel. Die letzte Meisterschaft liegt fünf Jahre zurück. Der Anspruch muss es als Pokalsieger und Hauptrunden-Erster sein, die Trophäe wieder zu gewinnen. Für die Würzburger ist das Erreichen des Play-off-Halbfinales dagegen bereits der größte Erfolg seit 2012. Die Unterfranken haben also nichts zu verlieren, der FC Bayern Basketball schon.

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