Turbulent war das abendliche Bundesligaheimspiel des FC Augsburg gegen den FSV Mainz 05 am 20. September: zwei Platzverweise, ein zurückgenommener Elfmeter, letztlich verlor der FCA mit 2:3.
Auch auf der Tribüne wurde es hitzig: Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten mehrere bislang Unbekannte im Bereich der Nordtribüne im Augsburger Fanblock Pyrotechnik gezündet – "in erheblichem Umfang", wie der FC Augsburg mitteilt. Zwei Frauen wurden dadurch verletzt.
Pyrotechnik verletzt zwei junge Frauen in der WWK-Arena
Polizeiangaben zufolge erlitt eine 27-Jährige Verbrennungen im Kopfbereich, eine 20-Jährige eine Rauchgasvergiftung. Die bislang unbekannten Täter sind zwar auf Bildern erkennbar, so die Polizei. Allerdings seien sie vermummt gewesen, sodass sie bislang nicht identifiziert werden konnten. Die Kripo Augsburg bittet deshalb um Zeugenhinweise zu den Verdächtigen.
FC Augsburg kündigt "Maßnahmen" an
In einer nun veröffentlichten ersten Stellungnahme verurteilt der FC Augsburg die Geschehnisse. "Aktionen, bei denen Personen gefährdet werden oder andere Fans zu Schaden kommen, sind inakzeptabel und stehen nicht im Einklang mit unseren Werten, die gemeinsam mit Fans und Mitgliedern erarbeitet und auch fest in der Vereinssatzung verankert wurden", teilt der Verein mit.
Derartiges Fehlverhalten werde nicht toleriert und ziehe Konsequenzen nach sich. Der FCA stehe bereits seit dem Vorfall im engen Austausch mit allen im Sicherheitsnetzwerk relevanten Partnern, um die Ereignisse vollständig aufzuarbeiten.
"Bereits am Freitag zum Heimspiel des FCA gegen Borussia Mönchengladbach greifen entsprechende Maßnahmen", heißt es in der Stellungnahme. Welche Maßnahmen das sind, darauf ging der Verein nicht weiter ein. Der FCA wolle darüber hinaus alle rechtlichen Mittel mit Blick auf die noch laufende Auswertung der Ereignisse ausschöpfen.
Erinnerungen an Böllerwurf werden wach
Es war nicht das erste Mal, dass Fans bei einem Heimspiel des FC Augsburg verletzt wurden. Im vergangenen November hatten vier Hoffenheim-Fans einen Böller in Richtung Spielfeld geworfen. Die Detonation verletzte mehrere Menschen, darunter auch Kinder.
Hauptangeklagter war damals ein 28-Jähriger. Er wurde vom Augsburger Landgericht zu drei Jahren Haft verurteilt, wogegen der Mann Revision einlegte. Die drei Mitangeklagten verurteilte das Gericht zu Bewährungsstrafen wegen des vorsätzlichen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und der Beihilfe dazu, sowie gefährlicher Körperverletzung in zwölf Fällen.
- Lesen Sie dazu auch: Böllerwurf im FCA-Stadion – warum das kaum zu verhindern ist
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