Vier souveräne Läufe: Rennrodler Johannes Ludwig gewann überlegen den Einzelwettbewerb in Peking. Er holte damit die erste deutsche Goldmedaille bei diesen Olympischen Spielen. Der 35-jährige Thüringer siegte im Eiskanal von Yanqing vor dem Österreicher Wolfgang Kindl und Dominik Fischnaller aus Italien. Es war das elfte Einzel-Gold eines deutschen Rodlers in der olympischen Geschichte und für Ludwig nach dem Team-Gold 2018 der zweite Olympiasieg.
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Bahnrekord für Ludwig
Mit 0,113 Sekunden Vorsprung war Ludwig in den vierten und letzten Durchgang auf der mit 1.583 Metern längsten Bahn der Welt in das große Finale gegangen. Am Ende lag der Gesamtweltcupsieger 0,160 Sekunden vor Kindl. Im dritten Durchgang hatte der Oberhofer seinen eigenen Bahnrekord mit einer konstanten und souveränen Fahrt noch einmal auf 57,043 Sekunden gedrückt. Da konnte nicht einmal der am Vortag noch zähe Konkurrent Kindl mithalten. Fischnaller fehlte schon fast ein Sekunde auf Ludwig.
"Ich bin froh, dass ich all die Jahre am Ball geblieben bin. Ich habe mich oft nicht für Olympia qualifiziert, ich habe bei Weltmeisterschaften oft keine Medaille geholt, aber ich habe weitergemacht. Jetzt weiß ich, dass es richtig war." Johannes Ludwig im ZDF
Loch Vierter, Langenhan Sechster
Der Berchtesgadener Felix Loch zeigte im Finallauf zwar seine beste Leistung, für Bronze reichte es aber nicht mehr. Loch, der im Dezember eine Corona-Infektion überstanden hatte, war nach vier Läufen 1,143 Sekunden langsamer als Ludwig. Max Langenhan aus Friedrichsroda wurde Sechster.
"Der vierte Platz ist bitter. Das passt zur Saison, sie war ein bisschen schwierig. Am Ende muss ich aber nach meiner Corona-Infektion im Dezember froh sein, dass ich dabei war." Felix Loch im ZDF
Thüringer Rodel-Tradition
Ludwig stieg mit seinem zweiten Olympiasieg endgültig in die Beletage der Thüringer Rodel-Tradition auf. Der Erfurter Wolfgang Scheidel gewann 1972 in Sapporo Gold im Einzel, 1980 in Lake Placid schaffte es Bernhard Glass, 1988 in Calgary raste der Oberhofer Jens Müller auf den Olympia-Thron. Dann holte der gebürtige Sonneberger Felix Loch - mittlerweile als Vorzeige-Bayer - 2010 in Vancouver und 2014 in Sotschi gleich zweimal hintereinander Gold.
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