Lena Duerr während dem 2. Lauf im Riesentorlauf der Frauen am Rettenbachferner in Sölden.
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Lena Duerr während dem 2. Lauf im Riesentorlauf der Frauen am Rettenbachferner in Sölden.

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Slalom in Levi: Ein Rentier für Spätzünderin Lena Dürr?

Slalom in Levi: Ein Rentier für Spätzünderin Lena Dürr?

Lena Dürr fährt seit 2008 im Weltcupzirkus mit. Richtig durchgestartet ist sie aber erst in ihren 30ern. Am Samstag in Levi zählt Dürr nun zu den Favoritinnen. Im BR-Interview erzählte die Oberbayerin, wie sie es an die Westspitze schaffte.

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Mit zweieinhalb Jahren hat Lena Dürr die ersten Skischwünge gelernt, von ihrem Vater Peter Dürr, der selbst erfolgreicher Skifahrer war. Direkt zu Beginn ihrer Weltcupkarriere 2008 zeigte die Oberbayerin ihr Potenzial, doch richtig durchgestartet ist sie erst in ihren 30ern. 2021 gelang der Athletin vom SV Germering der Durchbruch, ausgerechnet in Levi fuhr sie aufs Podest. Dort steht am Samstag (ab 10 Uhr live im Stream und BR-Fernsehen) das zweite Weltcup-Rennen für die Damen an.

Zum Saisonauftakt dieses Jahr in Sölden fuhr Lena Dürr überraschend auf den zehnten Platz im Riesenslalom. In Levi könnte die 33-Jährige ihre gute Form bestätigen, denn die eng gesteckten Tore im Slalom liegen Dürr deutlich mehr. Dort war sie vergangene Saison sogar die zweitbeste Fahrerin der Welt.

  • BR24Sport überträgt den Slalom der Frauen und Männer am Samstag und Sonntag jeweils live ab 10 Uhr im Stream und BR Fernsehen

Dürr: "Es macht grad riesig Spaß."

"Manchmal muss ich mich noch kneifen, dass ich jetzt da wirklich schon drei Jahre mich da vorne festgesetzt habe", sagte Lena Dürr vergangene Saison im Blickpunkt-Sport-Interview. Für sie ist das nicht selbstverständlich: "Das kann so schnell gehen und dann weiß man auf einmal gar nicht mehr, warum was nicht funktioniert. Deswegen versuche ich da nicht zu viel nachzudenken und einfach im Flow zu bleiben."

Durch ihre Erfahrung ist Lena Dürr lockerer geworden und genießt es, mit einer vorderen Nummer zu starten: "Je leichter es einem von der Hand geht, desto entspannter ist man natürlich auch drumherum, aber es macht grad riesig Spaß."

Mit 30 in die Weltspitze

Lena Dürrs Weg war alles andere als stetig: "Man zweifelt ja schon immer hier und da. Es ist ja nicht so, dass auch so eine Sportlerkarriere wirklich von Anfang bis Ende ein stetiges Bergauf ist."

Ihre Weltcuplaufbahn begann Dürr zur Saison 2008 / 2009. Einen Winter später holte sie im Riesenslalom von Maribor einen starken neunten Platz, doch wirklich festgesetzt in der Weltspitze hat sie sich erst sein ungefähr drei Jahren: "Das ist die Frage, die ich in den letzten zwei, drei Jahren ganz oft gestellt bekommen habe: Warum erst jetzt? Und ich glaube, man muss das alles durchlaufen und einige Fehler machen und dann daraus lernen."

Dürr: "Man lernt für sich selber verantwortlich zu sein."

Rückschläge, die würden zu einer Spitzensportkarriere nun mal dazugehören, sagt Dürr heute. Dranbleiben sei der Schlüssel zum Erfolg: "Man hat viele Trainerwechsel, viele Betreuerwechsel und nur du selbst bist wirklich von Anfang bis Ende dabei. Das ist das entschiedene, dass man lernt, für sich selber verantwortlich zu sein, aber auch die Hilfe von außen anzunehmen und zu bekommen."

2019 hatte Dürr plötzlich weniger Unterstützung als die Jahre zuvor, denn sie hatte es nicht in den Kader geschafft und musste sich eine andere Trainingsgruppe suchen: "Ich habe da eigentlich erst gelernt, wie man ordentlich seine Ski selbst herrichtet. Früher hat es der Papa gemacht und dann hat man schon sehr schnell den Service." Zwei Wochen vor Saisonstart war Dürr dann wieder im Kader, trotzdem hat sie viel in dieser Zeit gelernt: "Man lernt sich selber besser zu organisieren."

Die letzten Prozente

Für diese Saison hat sich Lena Dürr vorgenommen, mutiger zu fahren: "Dass ich wirklich vom ersten Tor an attackiere und aktiv bin. So wie ich in den Lauf hereinfahre, so wird’s meistens auch bis ins Ziel dann durchgezogen."

In Levi ist die große Favoritin mal wieder Mikaela Shiffrin. Allerdings liegt Dürr der Hang in Levi: 2023 wurde sie Zweite im Slalom-Saisonauftakt, 2021 zweimal Dritte und vielleicht darf Lena Dürr in diesem Jahr zum ersten Mal das Gewinner-Rentier adoptieren.

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