Bayerns Sportministerminister Joachim Herrmann (CSU) und Bundessportministerin Nancy Faeser (SPD)
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Sportminister­konferenz unterstützt deutsche Olympia-Bewerbung

Sportminister­konferenz unterstützt deutsche Olympia-Bewerbung

Bei der 50. Sportministerkonferenz in München haben sich die 16 Länder und der Bund geschlossen hinter eine Bewerbung für Olympia in Deutschland gestellt. In der Debatte um das Sportfördergesetz müssen die Athleten noch eine Menge Geduld aufbringen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die Bundesregierung hat im Sommer den Weg für eine deutsche Bewerbung um Olympische Spiele 2040 offiziell frei gemacht. Die Sportminister­konferenz unterstützt diese nachdrücklich. Der Vorsitzende der Sportministerkonferenz, Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann (CSU), teilte auf der abschließenden Pressekonferenz mit: "Wir wollen das mit voller Kraft anpacken", sagte Herrmann. "Es wird international nicht einfach sein, wir müssen aber nicht Angst vor der eigenen Bevölkerung haben." Wie in Paris in diesem Jahr sollten es moderne und ökologisch nachhaltige Spiele sein. Auch Bayern würde Olympia gerne austragen.

"Andere Sportgroßveranstaltungen wie zuletzt die Fußball-Europameisterschaft oder die European Championships können die Sportentwicklung in Deutschland auf vielfältige Weise fördern. Sie begeistern die Bevölkerung und stärken das Gemeinschaftsgefühl. Nach mehr als 50 Jahren ist es deshalb an der Zeit, Olympia wieder nach Deutschland zu holen." Joachim Herrmann, Sportminister Bayern

Ringen um Sportfördergesetz

In der Debatte um das Sportfördergesetz müssen die deutschen Topsportler noch eine Menge Geduld aufbringen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) äußerte nach der 50. Sportministerkonferenz in München zwar die Hoffnung, dass das neue Gesetz auch nach dem Aus der Ampel-Koalition noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werde. Herrmann verwies allerdings darauf, dass es noch Klärungsbedarf gebe.

"Wir sind mit dem jetzigen Zustand dieses Gesetzes noch nicht zufrieden", sagte Bayerns Sport- und Innenminister. Der aktuelle Entwurf sei zwar eine Verbesserung gegenüber dem aus dem vergangenen Jahr, "aber wir sind noch nicht am Ziel." Herrmann hat unter anderem Zweifel, ob Bürokratie wegfalle und die geplante Sportagentur tatsächlich unabhängig arbeiten werde: "Das Bundesinnenministerium entscheidet und kontrolliert nach wie vor."

Das Sportfördergesetz und die unabhängige Sportagentur 

Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch noch vor dem Bruch der Ampel den Entwurf für ein erstes Sportfördergesetz beschlossen. Dieser muss allerdings noch vom Bundestag verabschiedet werden.

Schon lange debattieren Sportverbände, Politiker und Athletenvertreter über ein passendes Sportfördergesetz. Mit diesem soll die Förderung des Spitzensports unabhängig von der jeweiligen Bundesregierung klar festgeschrieben werden. Das Gesetz soll der größeren Planungssicherheit, dem Bürokratieabbau und am Ende der besseren Leistungsfähigkeit der Sportler dienen. Kernstück des Sportfördergesetzes ist die Gründung einer unabhängigen Sportagentur zur Verteilung der Fördermillionen.

"Über den Grundsatz dieses Sportfördergesetzes und der Sportagentur gibt es keinen Streit, sondern es gibt nur Nuancen in der Ausrichtung", meinte Faeser. "Dafür sind wir ausdrücklich bereit, auch Änderungen vorzunehmen." Die Verabschiedung des Gesetzes sei auch elementar, um für Olympische Spiele in Deutschland "gut vorbereitet" zu sein.