Cristian Fiél verlässt den 1. FC Nürnberg nach einer Saison als Cheftrainer schon wieder. Das hat der neue Sportvorstand Joti Chatzialexiou zu seinem Amtsantritt bestätigt: "Die ersten Tage waren ereignisreich. Ich habe mich mit Cristian Fiél zusammengesetzt. Es waren gute Gespräche, in denen er mir mitgeteilt hat, dass er eine neue Herausforderung bei einem anderen Verein annehmen möchte."
Chatzialexiou sagte weiter: "Wenn jemand vom Herzen woanders hin will, dann ist das so." Fiél habe seine Entscheidung nicht ausgiebig begründet, "musste er auch nicht. Cristian sucht eine neue Herausforderung. Reisende soll man ziehen lassen, da braucht es für mich keine große Begründung" Er wollte jetzt "einen Trainer finden, der unseren Weg mitgehen will", sagte der neue Manager. Die DNA des Vereins solle erhalten bleiben. Er habe eine Liste mit Kandidaten, die gut zum 1. FC Nürnberg passen könnten. "Ich suche keinen Fiél 2.0."
Fiél verlässt den Club nach drei Jahren in Nürnberg
Fiél war vor drei Jahren an den Valznerweiher gewechselt. Zunächst übernahm er die zweite Mannschaft des FCN. Ab Februar 2023 agierte er als Co von Interims-Trainer Dieter Hecking. Das Gespann sicherte den Klassenerhalt. Der Lohn war die Beförderung Fiéls zum Cheftrainer der Franken im vergangenen Sommer.
In dieser Saison wusste der Club in der Hinrunde zu überzeugen und ging als Tabellen-Zehnter in die Winterpause. Den Einbruch in der Rückserie konnte aber auch Fiél nicht verhindern und geriet in den letzten Wochen zunehmend in die Kritik. Die Franken waren das zweitschlechteste Team der Liga in der Rückrunde, dennoch gelang ein Spieltag vor Schluss der Klassenerhalt beim 3:0-Heimsieg gegen die SV Elversberg.
FCN bekannte sich zu Fiél: "Planen mit ihm"
Die Wechselgerüchte um Fiél hatten sich im Saisonendspurt hartnäckig gehalten, vor allem Hertha BSC soll interessiert an ihm sein, die Berliner haben bislang keinen Trainer für die kommende Saison. Sie müssten für Fiél, der beim Club bis 2025 gebunden ist, jedoch eine Ablöse bezahlen. "Ich habe ja Vertrag hier, deshalb mache ich mir darüber keine Gedanken", kommentierte Fiél die Gerüchte noch unlängst.
Der Club wiederum hatte sich klar zu seinem Übungsleiter bekannt: "Wir planen mit ihm zusammen die neue Saison", hatte Kaderplaner Olaf Rebbe im Gespräch mit den "Nürnberger Nachrichten" erklärt. Nun verlässt der 44-Jährige den Traditionsverein nach einer Saison doch schon wieder.
Chatzialexiou will zurück in die Bundesliga
Ursprünglich sollte bei dem Pressetermin heute im Max-Morlock-Stadion Joti Chatzialexiou als Sportvorstand offiziell vorgestellt werden. Der 48-Jährige übernimmt als Nachfolger von Dieter Hecking die sportliche Gesamtverantwortung beim Club. "Langfristiges Ziel ist es, unter die 25 besten Mannschaften in Deutschland zu gelangen und sich da auch zu etablieren", so Chatzialexiou im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. "Es wird vielleicht auch den ein oder anderen Rückschlag geben. Ich wünsche mir für die Region, für die Menschen und für mich selbst, irgendwann wieder mit dem Club in der Bundesliga aufzutauchen." Dieser Prozess werde dauern und erfordere Geduld, so Chatzialexiou.
1. FC Nürnberg: Mannschaft im Umbruch
Auf den gebürtigen Hessen wartet auch abseits der Trainersuche eine Menge Arbeit: Die Mannschaft befindet sich im Umbruch, zum Saisonende hat der Verein zehn Spieler verabschiedet. "Wir müssen gute Entscheidungen treffen, aber das sehe ich auch als Chance für den Kader, sodass wir dann im nächsten Jahr hoffentlich eine etwas ruhigere Saison hier in Nürnberg erleben werden."
Der fränkische Traditionsverein hatte Anfang Mai auf die sportliche Misere reagiert und sich von Dieter Hecking getrennt. Am vergangenen Mittwoch verkündete der 1. FCN Chatzialexiou als neuer Sportvorstand. Zusammen mit Niels Rossow und Stefan Heim bildet Chatzialexiou den dreiköpfigen Vorstand des Vereins, der die abgelaufene Saison in der zweiten Bundesliga auf Platz zwölf beendete.
Joti Chatzialexiou: Vom DFB zum Club
Joti Chatzialexiou war zuletzt Sportlicher Leiter der Nationalmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes und verantwortete dabei die Bereiche Nationalmannschaft, Scouting und Analyse sowie Talentförderung inklusive der Nachwuchsleistungszentren. Insgesamt war der gebürtige Hesse 20 Jahre in verschiedenen Funktionen für den DFB tätig und feierte in dieser Zeit zahlreiche Erfolge wie zuletzt die Welt- und Europameisterschaftstitel mit dem U17-Team um den Nürnberger Finn Jeltsch.
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