Am Mittwoch kamen die deutschen Nationalspieler von der Länderspielreise zurück, am Freitagabend eröffnet der FC Bayern den 12. Spieltag mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Köln (ab 20.30 Uhr in der Radioreportage). Für die Münchner DFB-Spieler also die schnelle Gelegenheit zur Wiedergutmachung nach der Blamage gegen Österreich am Dienstag. Könnte man meinen, doch Trainer Thomas Tuchel stört sich an der Terminierung.
Tuchel: "Sehr, sehr, sehr unglückliche Ansetzung"
Zwar sind die deutschen Nationalspieler seit Mittwoch (22.11.) wieder zurück, auch weil der Weg aus Wien nicht weit war, doch Profis wie Min-jae Kim oder Alphonso Davies landen erst am Donnerstag in München nach "sehr langen Reisen", wie Tuchel am Donnerstag skizzierte. "Das ist natürlich eine sehr, sehr, sehr unglückliche Ansetzung. Wenn ich das als Trainer sage, wird das wahrscheinlich wieder als Entschuldigung herangeführt, ist es halt nicht", so Tuchel.
"Klar, können wir jetzt sagen, der Phonsie ist professionell und verdient viel Geld. Er hat halt trotzdem ich weiß nicht wie viele Stunden Zeitunterschied, wenn er landet aus Kanada." Ähnlich verhalte es sich bei Min-jae Kim, der von der südkoreanischen Nationalmannschaft aus China zurückkehrt. "Der steht morgen in Köln wahrscheinlich nach seinem Mittagsschlaf auf und weiß nicht genau, wo er aufgewacht ist." Das sei das "Feedback" der Spieler.
Tuchel über Belastung der Spieler: "An der absoluten Grenze"
"Die sind mental müde, die sind emotional müde, erschöpft. Die sind physisch müde", wird Tuchel deutlich. Dabei gehe es nicht darum, die Belastung der Profis anhand der Spielminuten abzuleiten. "Die verbringen unendlich Stunden im Bus, die verbringen so viele Stunden in Hotels. Die verbringen so viele Stunden in Flugzeugen bei Reisen. Das ist belastend."
Wenig Hoffnung macht da die Zukunft, in der die Belastung u.a. aufgrund der Champions-League-Reform zur neuen Saison weiter steigen wird. "Da kommen nächstes Jahr noch zwei Champions-League-Spiele dazu, da kommen mindestens zwei Champions-League-Spiele dazu. Wenn man sich nicht direkt qualifiziert, sind es dann vier. Da kommt ein Turnier im Sommer. Das ist einfach an der Grenze, weil das Spiel auch mit Freude gespielt werden muss", so Tuchel weiter.
"Das kann nicht im Sinne der Spieler sein und wenn's nicht im Sinne der Spieler ist, kann's nicht im Sinne des Spiels sein." Das sei "in diesem Kalender und in dieser Ansetzung an der absoluten Grenze", schloss der 50-Jährige seine Kritik - die er bereits vor der USA-Reise des DFB und nach dem Spiel gegen Heidenheim vor der Länderspielpause geäußert hatte.
Verspätete Anreise nach Köln
Als Entschuldigung will Tuchel die Umstände aber nicht gelten lassen. "Wir werden nicht darauf herumreiten, wir müssen uns den Gegebenheiten anpassen." Eine Modifizierung ist die verspätete Anreise. Der FC Bayern wird nicht wie sonst einen Tag vor dem Spiel nach Köln fliegen, sondern erst am Freitagmorgen abheben. Man wolle "den Spielern die Möglichkeit geben, zuhause im Bett zu schlafen und die Familie und Partner zu sehen", erklärte Tuchel die Maßnahme. "Dann werden wir morgen bereit sein, um das Spiel so anzunehmen und zu gewinnen."
Im Video: Tuchel kritisiert Spielplan erneut
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