Spannung bis zur letzten Sekunde auf der Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen: Andreas Wellinger (SC Ruhpolding) zeigte nach seinem Sieg beim Auftaktspringen in Oberstdorf auch in Garmisch-Partenkirchen zwei starke Sprünge auf 138,0 und 137,5 Meter. Das reichte für Platz drei.
Besser waren an diesem Tag nur der Slowene Anze Lanisek, der sich mit Sätzen auf 136,0 und 137,0 m den Tagessieg sicherte. Ryoyu Kobayashi, schon in Oberstdorf Zweiter, belegte mit 137,0 und 135,5 m erneut Rang zwei, machte 1,2 Punkte auf Wellinger in der Gesamtwertung gut, schaffte es aber nicht, an dem Deutschen vorbeizuziehen.
- Ergebnis: Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen
- Vierschanzentournee - Gesamtwertung nach zwei von vier Springen
Tourneewertung: Wellinger noch 1,8 Punkte vor Kobayashi
21.000 Zuschauer sahen ein enges Finale, bei dem der Japaner, der nach dem ersten Durchgang geführt hatte, lange auf seinen zweiten Sprung - den letzten des Wettbewerbs - warten musste. Ein Nachteil für den zweimaligen Tourneesieger, der prompt nicht ganz so stark performte wie noch im ersten Versuch und sich wie schon in Oberstdorf mit Rang zwei begnügen musste. Wellinger durfte als Dritter jubeln: Er behielt die Führung in der Tournee-Gesamtwertung - mit jetzt nur noch 1,8 Punkten, aber denkbar knapp.
"Ich fahre jetzt mit extrem guten Gefühlen nach Innsbruck, es war ein sehr, sehr guter Start ins neue Jahr", so der 28-Jährige im ZDF. "Es ist mir wieder gelungen, dass ich zwei gute Sprünge mache. Der zweite war nochmal ein Stück besser. Ich dachte, er geht noch ein Stück weiter." Vor dem dritten Springen auf der Bergisel-Schanze in Innsbruck am Donnerstag (04.01.) wünscht sich der Oberbayer vor allem einen fairen Wettkampf: "Ich hoffe, dass wir weiter gute Wettkämpfe haben und der beste Skispringer gewinnt."
Zweikampf um die Krone - Stefan Kraft schon deutlich zurück
Das hofft sicher auch Bundestrainer Stefan Horngacher, der äußerst zufrieden war mit dem dritten Platz seines Schützlings: "Andi ist super gesprungen, super gelandet hier. Beide Sprünge waren auf sehr hohem Niveau." Die Tournee-Entscheidung werde sicherlich erst nach dem vierten Springen in Bischofshofen fallen, aber: "Wir haben weiterhin die Chance, das Ding zu gewinnen."
In der Tat. Bei Halbzeit läuft alles auf einen Zweikampf zwischen Wellinger und Kobayashi hinaus. Der als Topfavorit gestartete Stefan Kraft scheint bereits ein Stückweit abgehängt zu sein. Auf der Schanze in Garmisch-Partenkirchen, mit der er in der Vergangenheit nicht wirklich gut zurechtkam, zeigte er zwar zwei solide Sprünge. Als Sechstplatzierter verlor er aber weiter an Boden und hat bereits rund 25 Punkte Rückstand auf Wellinger.
Leyhe und Raimund nur mit je einem Topsprung
Was die anderen DSV-Jäger angeht, so konnten sich die Fans vor allem noch an Pius Paschke (WSV Kiefersfelden) erfreuen, der Zehnter wurde. Stephan Leyhe (SC Willingen) war als Siebtplatzierter in den Finaldurchgang gegangen und verlor dann aber einige Plätze und wurde Dreizehnter. Andersrum lief es bei Philipp Raimund (SC Oberstdorf), der seinen ersten Sprung nur mit Mühe stehen konnte und im zweiten aufholte.
Erneut unter seinen Möglichkeiten blieb Karl Geiger. Der Oberstdorfer sprang nur auf 129,0 und 130,0 m und musste sich mit Rang 16 begnügen. Der nur über das zusätzliche deutsche B-Kontingent in Garmisch-Partenkirchen gestartete Constantin Schmid (Oberaudorf) überzeugte als 17., Martin Hamann (Aue/24.) und Felix Hoffmann (Goldlauter/30.) sammelten ebenfalls Weltcup-Punkte.
Von den insgesamt neun DSV-Startern hatte es lediglich Luca Roth (Meßstetten) nicht geschafft, sich für den zweiten Durchgang zu qualifizieren. Der 23-Jährige sprang auf 121,5 m und verlor sein K.o.-Duell gegen den Österreicher Manuel Fettner.
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