Pius Paschke war auf den Punkt konzentriert und sprang im ersten Durchgang 138 Meter, sein bester Sprung jemals in einem Wettkampf in Oberstdorf. 133,5 Meter im zweiten Durchgang reichten am Ende für 321,30 Punkte und Platz vier beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf.
Paschke ist erster Verfolger der starken Österreicher
Paschke hat ein kleines Tief mit Platz 18 in der Schweiz überwunden: "Ich bin sehr zufrieden, es war richtig cool vor der Kulisse, ich habe alles riskiert und war am Limit. Mir hat es Spaß gemacht, als ich ganz vorne war, aber so ist es auch gut", sagte der 33-Jährige. Paschke ist nun nach der ersten von vier Stationen der Vierschanzentournee der erste Verfolger des starken österreichischen Teams.
Stefan Kraft und Jan Hörl haben sich mit 335,10 und 331,60 Punkten etwas von der Konkurrenz abgesetzt. "Es war ein perfekter Auftakt", der Oberstdorf-Gewinner Kraft gab im ZDF-Interview sein Erfolgsgeheimnis preis: "Natürlich habe ich in den letzten Wochen viel probiert, vielleicht auf das ein oder andere gute Ergebnis wo verzichtet und ein bisschen gespielt."
Viel Selbstvertrauen bei Hörl
Jan Hörl zeigte im zweiten Durchgang einen sehr mutigen Sprung und lobte das gesamte Team: "Wir haben ein gutes Teamklima, sehr harmonisch, jeder ist gut drauf. Wir haben einen sehr guten Start gehabt in die Saison, jeder hat ein gewisses Selbstvertrauen mitgenommen und jetzt haben wir einen Dreifachsieg – Unglaublich!"
Daniel Tschofenig komplettierte das Podest. Der 22-Jährige zeigte im zweiten Durchgang einen überragenden Sprung und zog so an Paschke vorbei. In der Qualifikation waren auch noch Maximilian Ortner und Michael Hayböck vor dem Deutschen im Gelben Trikot gelandet.
Geiger: "Jeden Moment in der Leaderbox genossen."
In der ausverkauften Schattenberg-Arena qualifizierte sich Karl Geiger als 18. für den zweiten Durchgang. Dort sprang der beste "Lucky Loser" souverän, mit mehr Sicherheit erreichte Geiger 137 Meter und insgesamt 300 Punkte für die Gesamtwertung und verbesserte sich um zehn Plätze auf Rang acht: "Ich muss sagen, ich hab’s extrem genossen, die Stimmung, die Leute, das war so unglaublich, mir hat’s eine Gänsehaut aufgezogen, ich habe mich über meinen Sprung gefreut und habe auch wirklich jeden Moment in der Leaderbox genossen", so Lokalmatador Geiger.
Andreas Wellinger schaffte es zwar auch in den zweiten Durchgang, doch mit Platz 23 hatte er vor der Entscheidung einen deutlichen Abstand auf die Weltspitze. Im zweiten Durchgang verbesserte sich Wellinger auf 132,5 Meter und Platz 20, doch im Vergleich zum vergangenen Jahr fehlt dem Ruhpoldinger aktuell noch das Selbstverständnis für harmonischere Sprünge. Sein Ziel: "Tag für Tag und Sprung für Sprung weiterarbeiten. Das ist heute nicht so, wie ich’s mir vorgestellt habe und auch nicht so, wie ich’s kann." Wellingers Ziel ist es, mehr Leichtigkeit in seine Sprünge zu bekommen.
Raimund und Leyhe scheiden aus im ersten Durchgang
Philipp Raimund verlor sein Duell mit Vladimir Zografski. Auch Stephan Leyhe schied im ersten Durchgang aus: "Ich tue mich schwer auf der Schanze", so der 32-Jährige, "es ist eigentlich ein Totalabsturz." Für das traditionelle Neujahrsskispringen in Garmisch-Partenkirchen ist Leyhe trotzdem vorsichtig optimistisch: "Neuer Ort, neuer Tag, neues Glück" und vielleicht tut auch Pius Paschke seine neue Position als Verfolger gut.
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