18.05.2024: Trainer Christian Streich von SC Freiburg winkt zum Abschied den Fans zu.
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Deutscher Fußball-Kulturpreis für Freiburgs Ex-Trainer Christian Streich.

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Walther-Bensemann-Preis für Freiburgs Ex-Trainer Streich

Walther-Bensemann-Preis für Freiburgs Ex-Trainer Streich

Christian Streich bekommt den Walther-Bensemann-Preis 2024. Der Kulttrainer wird für seine Arbeit beim SC Freiburg und sein gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet. Und er hat die Chance auf einen zweiten Preis: für den Fußballspruch des Jahres.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

"Er war die klarste Stimme des Fußballs gegen die antidemokratischen Kräfte in unserem Land", begründet "Kicker"-Chefredakteur Jörg Jakob die Wahl. So hatte sich Streich immer wieder klar gegen Rechtsextremismus und für demokratische Grundwerte positioniert – und warnte eindringlich vor Protestwahlen: "Es soll mir keiner rumjammern, wenn er hinterher von einer rechtsnationalen Partei autokratisch regiert wird", so Streich auf einer Pressekonferenz. Und weiter: "Es ist fünf Minuten vor zwölf. Wer jetzt nichts tut, hat in der Schule und in Geschichte nichts verstanden."

Christian Streich war ab 1995 erst als Jugend- und später als Profitrainer in Freiburg aktiv. In zwölfeinhalb Jahren als Chefcoach führte er den FC Freiburg viermal in den Europapokal. In diesem Sommer verabschiedete er sich als Trainer vom Verein. Die Bundesliga habe damit einen herausragenden, gleichsam immer auch bodenständigen Typen verloren, der die Auswüchse und Fehlentwicklungen seiner Branche erkannte und benannte, ohne als Lautsprecher oder Besserwisser zu wirken, so "Kicker"-Chefredakteur Jakob. Streich vertrete und verkörpere "absolut glaubwürdig" die Werte Walther Bensemanns.

Streich: "Ich bin Kültle"

Erstmals könnte ein Preisträger gleich zwei der begehrten Deutschen Fußball-Kulturpreise einheimsen: Denn Christian Streich steht neben Horst Hrubesch auch im Finale um den Fußballspruch des Jahres. Nominiert wurde Streich für den Spruch "Jagger, Keith Richards, Ron Wood – die sind Kult. Ich bin Kültle!"

Preise für Fußballspruch und Fußballbuch

Fußballtrainer Horst Hrubesch, Walther-Bensemann-Preisträger von 2018, qualifizierte sich mit seiner Aussage über das DFB-Frauen-Team: "Bei unserer Qualität macht es keinen Sinn, Spiele zu verlieren." Welcher der beiden den Titel Fußballspruch des Jahres gewinnt, entscheidet das Publikum (externer Link).

In der Kategorie "Fußballbuch des Jahres" fiel die Wahl auf "Spielfeld der Herrenmenschen" von Journalist Ronny Blaschke. Das Buch thematisiert "rassistische Strukturen im Fußball" und sei ein Plädoyer für "eine gerechtere Gesellschaft". Den easyCredit-Fanpreis wird in diesem Jahr die "Sektion Lokstedt" erhalten. Beide Preise sind dotiert mit jeweils 5.000 Euro.

Für Verdienste am Fußball oder Gegen-den-Strom-Schwimmen

Der Walther-Bensemann-Preis ist der Hauptpreis des Deutschen Fußball-Kulturpreises, benannt nach dem "Kicker"-Gründer. Seit 2006 werden mit ihm Personen der Zeitgeschichte ausgezeichnet, "deren langjähriges Wirken in der Tradition des 'Kicker'-Gründers steht", so das Sportmagazin. Der Preis gehe an Menschen, die "Herausragendes für den Fußball geleistet haben" oder "gegen den Strom" geschwommen seien. Berühmte Trainer wie Franz Beckenbauer, Otto Rehhagel, Ottmar Hitzfeld und Joachim Löw wurden damit schon ausgezeichnet.

Christian Streich wird den Preis bei der Gala der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur am 25. Oktober in der Nürnberger Tafelhalle entgegennehmen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Deutschen Fußball-Kulturpreise werden jährlich von der Deutsche Akademie für Fußball-Kultur mit Sitz in Nürnberg verliehen.

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