Im Interview mit BR24Sport räumt Alpindirektor Wolfgang Maier trotz vereinzelter guter Leistungen etwa der Slalomspezialisten Lena Dürr oder Linus Straßer ein: "Realistisch gesehen sind wir nirgends bei den Medaillenfavoriten dabei." Schob dann jedoch direkt nach: "Aber Totgesagte leben bekanntlich immer länger."
Nur Lena Dürr war in diesem Winter schon auf Podest
Wenn vom 4. bis 16. Februar im österreichischen Saalbach-Hinterglemm die WM-Medaillen vergeben werden, rechnet sich Maier also zumindest kleine Chancen aus, in der einen oder anderen Disziplin auf dem Podium zu landen. Lena Dürr ist die einzige, die in diesem Winter schon bewiesen hat, dass sie das Zeug dazu hat. Linus Straßer und Emma Aicher waren immerhin schon nahe dran an Podestplatzierungen.
Eine klare Medaillenvorgabe vermeidet der DSV deshalb, auch wenn Maier zugibt: "Wir haben immer gesagt, wir wollen bei den Damen und bei den Männern eine Medaille gewinnen. Das kann man als Vorgabe bezeichnen oder nicht, aber wir legen uns nicht darauf fest. Entscheidend ist, dass wir Präsenz zeigen mit unseren Möglichkeiten, und die sind bei der Größe des Teams limitiert, so viele Ausfälle wie wir hatten."
"Extrem gut motiviert" - Maier hofft auf neuen Teamwettbewerb
Das Team sei trotz allem "extrem gut motiviert, auch wenn die Saison, was die Anzahl der Podien angeht, nicht das war, was man sich vielleicht versprochen oder was man erwartet hätte". Doch es wäre nicht das erste Mal, dass es bei einer WM Überraschungen gibt. "Es gibt Typen, die können damit umgehen, die können über sich hinauswachsen und die Chance nutzen, dass es keine Vorgeschichte gibt. Es geht bei einer WM nur um das eine Rennen und die Medaillen."
Nicht zuletzt im Teamwettbewerb ist immer eine Überraschung drin - erst recht in dem neuen Format, das in Saalbach-Hinterglemm erstmals ausgetragen wird: Jeweils ein Slalomfahrer/eine Slalomfahrerin und ein Abfahrer/eine Abfahrerin - da kann es mitunter auch mal weit nach vorne gehen. Der Plan, so Maier, sei es, zumindest bei den Männern mit drei Teams anzutreten, falls alle rechtzeitig gesund werden. Dabei dürfte er auch die Hoffnung haben, dass die Topnationen Norwegen, Schweiz, USA und Österreich vielleicht nicht ihre Besten in den Teamwettbewerb schicken.
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